Seit 2016 erhält ein an Tieren erprobtes Kosmetikum in der EU keine Marktzulassung mehr. Weltweit erlauben rund 80 Prozent der Länder immer noch Tierversuche und die Vermarktung von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Da Kosmetika keine Lebensnotwendigkeiten sind, zweifeln Menschen an der Notwendigkeit der Tierversuche dafür. Die Frage stellt sich: Soll der Kampf gegen Tierversuche für Kosmetik weltweit verschärft werden?
Verbraucher, die an Tieren erprobte Kosmetika nutzen, vertreten den Standpunkt, dass Tierversuche die Sicherheit der Kosmetika gewährleisten. Menschen und Tiere verfügen über hohe physiologische Ähnlichkeiten, insbesondere in Bezug auf den Kreislauf und das Nervensystem, sodass sie im Großen und Ganzen übereinstimmend auf toxische Substanzen reagieren. Angesichts des Schutzes vor potentiellen Krankheiten finden sie aufbauend auf Forschungsergebnissen der Tiere Trost in diesen präventiven Maßnahmen.
Diese Vertreter halten an dem Prinzip fest, dass es sich lohnt, menschliche Interessen auf dem schweren Opfer der Tiere aufzubauen. Menschen sind an der Spitze der Evolution und der Nahrungskette. Schließlich bezieht sich die Geschichte der Menschheit aufs Domestizieren, Schlachten und Nutzen von Tieren. Ohne Zweifel haben viele Menschen Fleisch gegessen, Leder getragen und Zirkusse und Zoos besucht. Durch Tierversuche für Kosmetik wird das Streben der Menschen nach Schönheit und Glück befriedigt.
Allerdings fordern viele Menschen, den Kampf gegen Tierversuche für Kosmetik weltweit zu verschärfen.
Es gibt einen Missbrauch von Tierversuchen für Kosmetik. Von den obersten Grundsätzen der Gewinnmaximierung und des Profitstrebens wollen Hersteller in den Industrieländern auf keinen Fall abgehen. Zusatzstoffe ermöglichen zwar wohlriechende Essenzen, kräftige Farben, und lange Haltbarkeit, bestehen aber überwiegend aus Chemikalien. Tierversuche dienen ihnen als eine unverantwortliche und unmoralische Art und Weise, die Grenzen der Menge von Zusatzstoffen zu testen, die sie den Kosmetika hinzufügen können, ohne ersichtlichen Schaden zu erzeugen.
Tierliebhaber und Tierschutzvereine sorgen sich um das tierische Erdulden der Misshandlungen. In den Tests werden Tiere auf grausame und schmerzhafte Weise behandelt, was ihnen Schmerzen und Leid zufügt und zu dauerhaften Schäden an Augen und Haut führt. Zu Versuchen benutzte Tiere werden entweder während der mitleidlosen Experimente zu Tode gequält oder sie leiden so sehr unter Schmerzen, dass der nahe Tod für sie eine Erlösung bedeutet.
Vertreter dieser Überzeugung argumentieren, dass auch Tiere über Rechte verfügen. Bezüglich der Rechte eines Lebewesens darf die Frage nicht sein: „Können sie denken oder sprechen?“, sondern „Können sie leiden?“. Jedes Tier empfindet Schmerz, Freude, Frustration, Einsamkeit und Mutterliebe, schätzt sein Leben und kämpft dafür. Daher verdient es ganz sicher das Recht auf ein Dasein mit freien Willen, das auch frei von Leid und Ausbeutung ist. Jedes Mal, wenn wir Menschen etwas tun, was in die Bedürfnisse von Tieren eingreift, sind wir moralisch dazu verpflichtet, der Gleichheit zuliebe ihre Gefühle zu berücksichtigen.
Ich spreche mich für den verschärften Kampf gegen Tierversuche für Kosmetik aus. Menschen sollen in Harmonie mit den Tieren und der Umwelt leben, und ihre gütige Liebe und ihre Achtung vor dem Leben der Organismen zeigen. Ausschließlich wenn Menschen solche Ideen in die Praxis umsetzen, wird ihr moralischer Standard erhöht, und ein Beitrag zur gesunden Entwicklung der menschlichen Gesellschaft geleistet. Um den Missbrauch von Tierversuchen für Kosmetik zu verringern, sollen Kosmetikhersteller sowohl gesetzliche als auch moralische Verbindlichkeiten haben. Die Regierung soll durch das Tierschutzgesetz ungerechtfertigte Ausbeutung und Tötung von Tieren regeln, was als ein Sprungbrett für die Abschaffung der Tierversuche für Kosmetik dienen soll.
Ich finde es gut, dass die EU sich bei den UN für ein weltweites Verbot der Tierversuche für Kosmetik noch vor dem Jahr 2023 einsetzen will. Als Richtlinie gilt dabei die konsequente Umsetzung des ethischen 3R-Prinzips in allen Bereichen tierexperimenteller Forschung: Replace (Vermeiden), Reduce (Verringern) und Refine (Verbessern).
Ein Beitrag von:
Lan SHI (Melissa)
Schule:
Fremdsprachenschule Shanghai