Emil Nolte von der EPET N°24 Simón de Iriondo berichtet von dem Schulaustauschprojekt seiner Schule mit der EPET N°2 Obispo Colombres San Miguel de Tucumán, das Anfang Juli in Resistencia stattfand:
8. August 2017

Wie jedes Jahr begann der Austausch mit diversen Vorbereitungen. Mit Lexy bereitete ich das Programm für die Woche, sowie die Aktivitäten vor. Dabei kümmerte sich Lexy auch um alle organisatorischen Details. Fabian war für die kreative Umsetzung zuständig und half mir bei der Erstellung der Arbeitsblätter.
Am Dienstag dem 4. Juli war es dann endlich so weit. Um 8:30 trafen die Tucumanos am Terminal ein. In der Schule wurden sie von ihren Gastschwestern und -brüdern unglaublich herzlich empfangen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Café, Medialunas und vielen weiteren Spezialitäten, wurden die Besucher erstmal von unseren Schüler/innen herumgeführt.
Im Zentrum des jährlichen Austausches steht ein von den Freiwilligen organisiertes Projekt, mit einem Bezug zur deutschen Sprache und Kultur. In diesem Jahr haben Fabian und ich uns entschieden, das Pasch Projekt “Lautstark-neue Musik aus Deutschland” in den Austausch einzubinden. So entstand “Applaus, Applaus für neue Deutsche Musik”.
Ziel unseres Projektes war es, den Schüler/innen die Vielfalt der modernen deutschen Musikszene zu zeigen und ihnen gleichzeitig einige Texte, sowie Themen der Songs näherzubringen.
Im ersten Teil des Projektes sollten in gemischten Kleingruppen Präsentationen auf deutsch zu fünf Bands aus fünf verschiedenen Genres erarbeitet werden.
Nachdem die Tucumanos am Mittag ihre Gastfamilien kennengelernt hatten, trafen wir uns, nach einer guten Siesta, alle am Hauptplatz 25 de Mayo. Von dort aus startete unsere Stadtrallye. In Kleingruppen erkundeten die Schüler/innen die Gegend rund um den Platz und beantworteten auf deutsch Fragen zu den Wahrzeichen, Sehenswürdigkeiten und der Mythologie von Resistencia und dem Chaco.
Zum Abschluss des Tages machten wir einen gemeinsamen Spaziergang zum “Domo”, einem großen Freiluftmuseum. Dort findet alle zwei Jahre der internationale Wettbewerb “Biennale” statt, auf der Künstler aus aller Welt Skulpturen entwerfen, die später in der Stadt ausgestellt werden.
Den Mittwoch begannen wir mit den Präsentationen der Musiker, organisiert als kleiner Rundgang. So musste jeder seinen Künstler oder seine Band selbst vorstellen.
Einige Schüler/innen taten sich anfangs etwas schwer damit, alles auf deutsch vorzustellen. Insgesamt waren wir aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Am Nachmittag starteten wir dann die zweite Phase des Projektes. Für den kreativen Teil hatten wir und das Lied “Applaus, Applaus” von den Sportfreunden Stiller als Grundlage ausgesucht.
Fabi übernahm den musikalischen Part und ich versuchte ohne besondere Vorkenntnisse eine Choreographie zum Lied zu erarbeiten.
Unsere Musiker interpretierten das Lied auf ihre eigene Art und Weise. Zwei unserer Schüler begleiteten sie mit Gitarren. Schnell wurde klar, dass es nicht beim einfachen Stil der Sportfreunde Stiller bleiben sollte...
Ich arbeitete mit meiner Gruppe weiter am Text des Liedes. Um eine stimmige Choreographie zu erarbeiten, sollten die Schüler/innen zunächst die vielen Symbole und Sprichwörter verstehen. Nach und nach gestalteten wir unser eigenes Musikvideo mit super kreativen Ideen der Jugendlichen.
Auch am dritten Tag (Donnerstag) setzten wir die Arbeit am Projekt fort.
Für den Nachmittag stand eine weitere Aktivität auf dem Programm: ein Ausflug zum Naturreservat “los chaguares” im Interior des Chaco.
Dort konnten wir die Naturvielfalt des “monte chaqueño” erleben. Hierbei begleitete uns auch Denise als zusätzliche Lehrkraft.
Trotz der unglaublichen Lautstärke, mit der wir die Wälder erkundeten, konnten wir einige wilde Tiere beobachten.
Und dann begann auch schon der letzte Tag des Austausches. Wie immer viel zu schnell waren vier tolle Tage vergangen. Uns blieb noch genug Zeit, um als Endprodukt ein gemeinsames Musikvideo aufzunehmen. Mit dem Ergebnis waren wir alle mehr als zufrieden. Die Mehrheit unsere Schüler/innen hatte vorher noch nie an einem Musikprojekt teilgenommen. Umso überraschender, dass sie mit Fabi eine wunderbare mehrstimmige Coverversion von Applaus, Applaus in der “Cumbia Version” in lediglich zwei Tagen erarbeitet haben!
Zum Abschluss trafen wir uns im großen “Parque de la Democracia” und verbrachten dort einen letzten gemeinsamen Nachmittag.
Zuletzt war dann der Abschied angesagt. Mit singen, tanzen, Umarmungen und vielen Fotos wurden die Tucumanos bis zum Bus begleitet. Sehr müde und zufrieden machten sich alle auf den Weg nach Hause. Mit vielen schönen Erinnerungen und Erfahrungen.

Kommentare zu Artikeln