von Theresa Ulmann aus Moreno, Buenos Aires
Diesen Freitag ist es wieder so weit. Unsere WG läutet mit einem gemeinsamen Kochabend das Wochenende ein.
Bereits als ich zur Eingangstür hereinkomme, schallt mir ein Tango von Gardel entgegen, begleitet von warmen argentinischen Stimmen und Lachen. Herzlich Willkommen im Haus mit der „blauen Tür“ im Süden von Buenos Aires.
Ich durchquere den begrünten Patio und betrete das Herzstück des 100 Jahre alten Hauses: Die Küche. Hier herrscht geschäftiges Treiben. Lili und Ale, ein argentinisches Pärchen mit dem ich und zwei Studenten aus Venezuela zusammenleben, verstauen gerade ihre Einkäufe von frischem Gemüse und Obst in verschiedenen Körben. Nach einer herzlichen Begrüßung wird die „Reihenfolge“ des Kochens bestimmt. Es ist gar nicht so einfach in einer kleinen Küche ein Mehrgängemenü auf die Beine zu stellen, wenn jeder etwas anderes zu dem Schlemmerbüffet beiträgt.
Drei Vegetariern und einer Zöliakieleidenden gerecht zu werden, verlangt einiges an Kreativität. Da bleibt kaum Platz für die „traditionelle“ argentinische Küche: Asado (Grillfleisch), Empanadas (Gefüllte Teigtaschen), Pizza oder Pasta. Dafür wird umso mehr mit Gerichten aus anderen Ländern experimentiert: Thailand, Mexiko, Indien, Türkei, Österreich, Spanien… Mit entsprechend großer Spannung wird dann auch immer das Grand finale erwartet, wenn es heißt alle Versuchskaninchen auf die Plätze, Gläser fassen und los.
Mittlerweile ist dieses Ereignis ein fester Bestandteil unseres WG-Lebens geworden und jedes Mal gesellt sich ein neues Gesicht hinzu. In dieser geselligen Runde ist genauso Platz für Klatsch und Tratsch und Herumblödeln, wie für sehr Persönliches oder hitzige Diskussionen. Ein Zentrum der Heimeligkeit in Mitten des chaotischen Trubels der Megalopolis.
Bei uns daheim
Bei uns daheim
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Dienstag, 11. August 2015
Mein "bewegtes" Leben in Rosario
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Dienstag, 4. August 2015
von Jendrik Wunsch aus Rosario
Soo, noch 3 Wochen und meine Umzugsbilanz aus den vergangenen sechs Monaten kann sich durchaus sehen lassen : 4 Wohnungen in 6 Monaten.
Angefangen hat alles in einem Guesthouse mit Pool, Parilla, wunderschönem Garten und sogar monatlich mietbaren Einzelzimmern. Eigentlich ein Paradies, wären da nur nicht die Katzen gewesen, die für mich leider doch zu viele Allergene in der Wohnung verteilt haben.
Also auf zu neuen Ufern. Nach etwas Suchen fanden meine Freundin und ich ein kleines Zimmer in einer Residencia mit 6 Zimmern und 20 Mitbewohnern aus Kolumbien und Argentinien. Man kann sich gut vorstellen, dass immer etwas los war und es war etwas deprimierend, dass man die allabendliche Runde auf dem Balkon früher als eigentlich gewollt verlassen musste, da man ja morgens wieder einigermaßen frisch vor den Schülerinnen und Schülern stehen musste. Ich freue mich enorm auf meine 1 ½ Jahre Reststudienzeit und darauf, dass ich nicht mit mir ringen muss bis 2 oder 3 mit den Mitbewohnern ein oder zwei Bierchen zu trinken!
Die anderen Randbedingungen, wie enormen Schimmelbefall im Zimmer und Bad, sowie die 8 qm Küche für 20 Personen und das ständig überlastete WLAN-Netz ließen sich durch die Mitbewohner gut aushalten.
Aber leider hatte diese Wohnsituation auch ein jehes Ende als der Vermieter uns allen an einem Montag mitteilte, dass wir bitte bis Donnerstag alle ausziehen sollten, da er das Haus anderweitig benötige. Also haben wir uns eine Woche vor unseren Winterferien mit allen unseren sieben Sachen in ein Hostel einquartiert, was auch eine sehr witzige Erfahrung war, da der Besitzer ein abolutes Unikat ist. Wir konnten ihn mit einem guten Fläschchen Wein bestechen, dass er unsere Habseligkeiten, die wir auf unserem Trip nach Bolivien und Nord-Argentinien nicht brauchten, für die zwei Wochen aufbewahrt.
Als wir fast am Ende unserer Reise in Salta morgens in einem Cafe saßen, mussten wir die nervige Nachricht lesen, dass unsere Wohnung für den letzten Monat geplatzt war. Also wurde die Suche nach einem Hostel in Salta kurzerhand umgemünzt zur Suche nach einer Wohnung in Rosario für den letzten Monat dort. Wir suchten auf allen erdenklichen Seiten bis wir endlich eine Anzeige einer älteren Dame auf airbnb lasen, die wie sie uns dann schrieb ein riesen Fan von der deutschen Schule in Rosario ist und so hat sie uns allen anderen vorgezogen und jetzt wohnen wir schon eine gute Woche bei ihr und es ist sehr anders als die vorherigen Wohnsituationen aber gerade für den letzten Monat, wo schon wieder einiges mit Uni und Wohnung in Deutschlad geregelt werden muss, geradezu perfekt.
Obwohl die ganzen Umzüge immer recht stressig waren, bin ich völlig zufrieden wie alles gelaufen ist, denn jede Wohnsituation hatte etwas besonderes und war für den Moment immer genau passend. Ich freue mich aber trotzdem darauf in Mainz mich wieder in meinen eigenen, vertrauten vier Wänden wiederzufinden.
Soo, noch 3 Wochen und meine Umzugsbilanz aus den vergangenen sechs Monaten kann sich durchaus sehen lassen : 4 Wohnungen in 6 Monaten.
Angefangen hat alles in einem Guesthouse mit Pool, Parilla, wunderschönem Garten und sogar monatlich mietbaren Einzelzimmern. Eigentlich ein Paradies, wären da nur nicht die Katzen gewesen, die für mich leider doch zu viele Allergene in der Wohnung verteilt haben.
Also auf zu neuen Ufern. Nach etwas Suchen fanden meine Freundin und ich ein kleines Zimmer in einer Residencia mit 6 Zimmern und 20 Mitbewohnern aus Kolumbien und Argentinien. Man kann sich gut vorstellen, dass immer etwas los war und es war etwas deprimierend, dass man die allabendliche Runde auf dem Balkon früher als eigentlich gewollt verlassen musste, da man ja morgens wieder einigermaßen frisch vor den Schülerinnen und Schülern stehen musste. Ich freue mich enorm auf meine 1 ½ Jahre Reststudienzeit und darauf, dass ich nicht mit mir ringen muss bis 2 oder 3 mit den Mitbewohnern ein oder zwei Bierchen zu trinken!
Die anderen Randbedingungen, wie enormen Schimmelbefall im Zimmer und Bad, sowie die 8 qm Küche für 20 Personen und das ständig überlastete WLAN-Netz ließen sich durch die Mitbewohner gut aushalten.
Aber leider hatte diese Wohnsituation auch ein jehes Ende als der Vermieter uns allen an einem Montag mitteilte, dass wir bitte bis Donnerstag alle ausziehen sollten, da er das Haus anderweitig benötige. Also haben wir uns eine Woche vor unseren Winterferien mit allen unseren sieben Sachen in ein Hostel einquartiert, was auch eine sehr witzige Erfahrung war, da der Besitzer ein abolutes Unikat ist. Wir konnten ihn mit einem guten Fläschchen Wein bestechen, dass er unsere Habseligkeiten, die wir auf unserem Trip nach Bolivien und Nord-Argentinien nicht brauchten, für die zwei Wochen aufbewahrt.
Als wir fast am Ende unserer Reise in Salta morgens in einem Cafe saßen, mussten wir die nervige Nachricht lesen, dass unsere Wohnung für den letzten Monat geplatzt war. Also wurde die Suche nach einem Hostel in Salta kurzerhand umgemünzt zur Suche nach einer Wohnung in Rosario für den letzten Monat dort. Wir suchten auf allen erdenklichen Seiten bis wir endlich eine Anzeige einer älteren Dame auf airbnb lasen, die wie sie uns dann schrieb ein riesen Fan von der deutschen Schule in Rosario ist und so hat sie uns allen anderen vorgezogen und jetzt wohnen wir schon eine gute Woche bei ihr und es ist sehr anders als die vorherigen Wohnsituationen aber gerade für den letzten Monat, wo schon wieder einiges mit Uni und Wohnung in Deutschlad geregelt werden muss, geradezu perfekt.
Obwohl die ganzen Umzüge immer recht stressig waren, bin ich völlig zufrieden wie alles gelaufen ist, denn jede Wohnsituation hatte etwas besonderes und war für den Moment immer genau passend. Ich freue mich aber trotzdem darauf in Mainz mich wieder in meinen eigenen, vertrauten vier Wänden wiederzufinden.
Mein zweites Zuhause
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Dienstag, 28. Juli 2015
von Pauline Wieland aus Posadas
Meine Zeit als PASCH-/Kulturweitfreiwillige neigt sich langsam dem Ende zu und die letzten Arbeitstage kann man bereits an einer Hand abzählen. Wunderbare Monate hier in Posadas/ Argentinien liegen hinter mir und vieles was am Anfang neu war, kann ich inzwischen Alltag nennen. Angefangen bei meiner Wohnung, die vom schimmligen Loch zu meinem zweiten Zuhause wurde. Kaltes Wasser, minimale Einrichtung, nicht schließbare Fenster und meine originelle einzelne Herdplatten ließen mich bei meiner Ankunft klar und deutlich feststellen: Pauli, du hast Hotel Mama verlassen! Mit dem Gedanken, dass es ja nur für einige Monate sei, fand ich mich jedoch damit ab und verwarf auch die Idee, mir eine andere Unterkunft zu suchen. Von Tag zu Tag entdeckte ich mehr praktische Einzelheiten und letztendlich fand ich sogar heraus, dass es doch tatsächlich auch warmes Wasser gibt! Die Freude war groß und ich fühlte mich sofort um einiges wohler. Auch die Wände blieben nicht lange weiß. Ich entdeckte meine Freude am Traumfänger basteln und daran mir selber Möbel zu konstruieren. Inzwischen ist mir die Wohnung so sehr ans Herz gewachsen, dass der Auszug und das „Abdeckorieren“ sicher von ein paar Tränen begleitet werden wird… Es war eine für mich sehr wertvolle Erfahrung zu sehen, mit wie wenigen Luxusartikeln man doch auskommen kann und ihr werdet nicht glauben, wie sehr ich mich auf einen Herd mit 4 Kochplatten freue!
Meine Zeit als PASCH-/Kulturweitfreiwillige neigt sich langsam dem Ende zu und die letzten Arbeitstage kann man bereits an einer Hand abzählen. Wunderbare Monate hier in Posadas/ Argentinien liegen hinter mir und vieles was am Anfang neu war, kann ich inzwischen Alltag nennen. Angefangen bei meiner Wohnung, die vom schimmligen Loch zu meinem zweiten Zuhause wurde. Kaltes Wasser, minimale Einrichtung, nicht schließbare Fenster und meine originelle einzelne Herdplatten ließen mich bei meiner Ankunft klar und deutlich feststellen: Pauli, du hast Hotel Mama verlassen! Mit dem Gedanken, dass es ja nur für einige Monate sei, fand ich mich jedoch damit ab und verwarf auch die Idee, mir eine andere Unterkunft zu suchen. Von Tag zu Tag entdeckte ich mehr praktische Einzelheiten und letztendlich fand ich sogar heraus, dass es doch tatsächlich auch warmes Wasser gibt! Die Freude war groß und ich fühlte mich sofort um einiges wohler. Auch die Wände blieben nicht lange weiß. Ich entdeckte meine Freude am Traumfänger basteln und daran mir selber Möbel zu konstruieren. Inzwischen ist mir die Wohnung so sehr ans Herz gewachsen, dass der Auszug und das „Abdeckorieren“ sicher von ein paar Tränen begleitet werden wird… Es war eine für mich sehr wertvolle Erfahrung zu sehen, mit wie wenigen Luxusartikeln man doch auskommen kann und ihr werdet nicht glauben, wie sehr ich mich auf einen Herd mit 4 Kochplatten freue!
Eine Woche aus dem Leben von Alina
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Dienstag, 28. Juli 2015
von Alina Deutsch aus Puerto Rico/Capioví
Diese Woche ist in der Schule nicht wirklich viel passiert, da am 9. Juli frei war, weil es der höchste Feiertag in Argentinien ist, der "Día de la Independencia". Es war sowieso die letzte Schulwoche, die nun ganz nach dem argentinischen Motto "Tranquilo" ablief. Einige Klassen schrieben noch die letzten Tests, andere schauten Filme, wie zum Beispiel das "Fliegende Klassenzimmer", welcher in mir Kindheitserinnerungen erweckte. Anschließend entschied ich mich mit den Schülern ein bisschen Improvisationstheater zu machen.
Da diese Woche nicht viel los war, werde ich jetzt in dem Rest dieses Berichtes den Fokus auf mein allgemeines Leben hier setzen, nicht auf die Arbeit, sondern von meinem Alltag hier erzählen, meiner Freizeit. Im Großen und Ganzen werde ich berichten, wie es mir hier in Argentinien so ergeht, welche mir vorher unbekannten Sachen so wiederfahren, die ich in Deutschland nie für möglich gehalten hätte, die für mich hier jetzt aber schon alltäglich geworden sind.
Deutschunterricht ist hier vorwiegend am Nachmittag und so kommt es, dass ich morgens Zeit für mich habe. Morgens widme ich mich meistens meinem Mate und da meine Gastmutter häufig morgens arbeitet, koche ich für uns zu Mittag. Es sei denn die Großmutter hat wieder gekocht... Dann lasse ich mich natürlich gerne argentinisch bekochen. Nach dem Mittagessen geht es dann in die Schule mit dem Bus, der für mich nur unglaubliche 50 cent kostet, eine Summe, von der ich in Deutschland nur träumen kann. Da ich an zwei Schulen eingesetzt bin, pendele ich immer von der einen zur anderen, einen Tag dort, den anderen Tag woanders. Mein Lieblingstag ist der Mittwoch, weil ich nach dem Unterricht um halb 8 Portugiesisch-Unterricht habe. Am Donnerstagnachmittag und am Montagmorgen gebe ich auch noch drei Schülern Deutschnachhilfe, da sie im August die Goethe A1 Prüfung ablegen wollen. Das macht mir sehr viel Spaß und ist für mich auch eine große Verantwortung, denn ich möchte unter allen Umständen, dass sie die Prüfung bestehen.
Abends sitze ich oft entweder mit meiner Gastfamilie oder mit Freunden zusammen, es wird gekocht und wir reden viel. In der letzten Zeit war es in Misiones nachts sehr kalt. Dann saßen meine Gastmutter und ich meistens zusammen am Feuer und redeten bis in die Nacht hinein. Von "Alleinseinzeit" kann eigentlich wenig die Rede sein, schon allein da ich in einer Gastfamilie wohne. Man muss dazu sagen, dass durch unser Gemeinschaftstheaterprojekt meine Nachmittage auch gut mit Theaterproben gefüllt waren, die bei uns zweimal in der Woche, zwei Stunden im Deutschraum stattfanden.
Meine Hauptbeschäftigung bleibt aber hier das Busfahren. Da ich viel pendeln muss und noch dazu in einem dritten Dorf wohne, das mittlerweile schon zu meiner zweiten Heimat geworden ist, sitze ich sehr oft im Bus. Die Busse sind hier allerdings sehr luxuriös und bis auf die Klimaanlage kann man sogar behaupten, dass ich hier mittlerweile sogar gerne Bus fahre. An eine Sache muss man sich hier aber gewöhnen: Es gibt keinen Busplan. Dadurch lernt man es aber richtig zu schätzen, wenn in Misiones wieder Weltuntergangswetter herrscht und nach 10 Minuten Wartezeit ein Bus kommt auf dem Garuhape (mein Dorf) draufsteht. Und wenn dann mal gar kein Bus kommt und man im strömenden Regen steht, hat man manchmal sogar Glück und ein Remis hält an (Taxis hier) und nimmt dich mit ins nächste Dorf. Das deutsche Motto "Setz dich ja nie bei Fremden ins Auto" kann man hier eigentlich größtenteils vergessen, es sei denn, man möchte stundenlang weiter im Regen stehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine weitere Eigenschaft meiner Mitmenschen, die mir im Alltag fast täglich begegnet, ist die Unbeschwertheit, mit der die Argentinier und mittlerweile sogar ich selber, eigentlich die Perfektionistin in Person, an die Probleme und Hürden im Alltag herangehen.
Ein Beispiel:
Gedankengang Alina: Die Theaterprobe war heute nicht gut, keiner hat zugehört, wie soll ich das je schaffen mit 15 Schülern ein Theaterstück auf Deutsch auf die Beine zu stellen, wobei die Mehrzahl der Schüler seit 2 Monaten Deutsch lernt!!!!
Antwort: TRANQUILO NO MAS! Der Jäger im Stück hat heute anstatt "tüten" mal "töten" gesagt, die 7 Zwerge haben heute aber doch besonders schön gesungen und ihr habt viel gelacht. Wird schon irgendwie gehen.
Hier in Argentinien lerne ich die kleinen Dinge wertzuschätzen und nicht jede Hürde zu einem Elefantenproblem zu machen. Diese Eigenschaft nehme ich gerne mit in mein Gepäck nach Deutschland, falls es zwischen den 4 kg Mate Yerba und meinen Alpaca-Pullis noch ein kleines Plätzchen finden sollte.

Da diese Woche nicht viel los war, werde ich jetzt in dem Rest dieses Berichtes den Fokus auf mein allgemeines Leben hier setzen, nicht auf die Arbeit, sondern von meinem Alltag hier erzählen, meiner Freizeit. Im Großen und Ganzen werde ich berichten, wie es mir hier in Argentinien so ergeht, welche mir vorher unbekannten Sachen so wiederfahren, die ich in Deutschland nie für möglich gehalten hätte, die für mich hier jetzt aber schon alltäglich geworden sind.


Meine Hauptbeschäftigung bleibt aber hier das Busfahren. Da ich viel pendeln muss und noch dazu in einem dritten Dorf wohne, das mittlerweile schon zu meiner zweiten Heimat geworden ist, sitze ich sehr oft im Bus. Die Busse sind hier allerdings sehr luxuriös und bis auf die Klimaanlage kann man sogar behaupten, dass ich hier mittlerweile sogar gerne Bus fahre. An eine Sache muss man sich hier aber gewöhnen: Es gibt keinen Busplan. Dadurch lernt man es aber richtig zu schätzen, wenn in Misiones wieder Weltuntergangswetter herrscht und nach 10 Minuten Wartezeit ein Bus kommt auf dem Garuhape (mein Dorf) draufsteht. Und wenn dann mal gar kein Bus kommt und man im strömenden Regen steht, hat man manchmal sogar Glück und ein Remis hält an (Taxis hier) und nimmt dich mit ins nächste Dorf. Das deutsche Motto "Setz dich ja nie bei Fremden ins Auto" kann man hier eigentlich größtenteils vergessen, es sei denn, man möchte stundenlang weiter im Regen stehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine weitere Eigenschaft meiner Mitmenschen, die mir im Alltag fast täglich begegnet, ist die Unbeschwertheit, mit der die Argentinier und mittlerweile sogar ich selber, eigentlich die Perfektionistin in Person, an die Probleme und Hürden im Alltag herangehen.
Ein Beispiel:

Antwort: TRANQUILO NO MAS! Der Jäger im Stück hat heute anstatt "tüten" mal "töten" gesagt, die 7 Zwerge haben heute aber doch besonders schön gesungen und ihr habt viel gelacht. Wird schon irgendwie gehen.
Hier in Argentinien lerne ich die kleinen Dinge wertzuschätzen und nicht jede Hürde zu einem Elefantenproblem zu machen. Diese Eigenschaft nehme ich gerne mit in mein Gepäck nach Deutschland, falls es zwischen den 4 kg Mate Yerba und meinen Alpaca-Pullis noch ein kleines Plätzchen finden sollte.
Ein Tag bei uns daheim
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Freitag, 10. Juli 2015
von Sabrina Wichmans aus Hurlingham
Es ist morgens 6 Uhr und mein Wecker klingelt – Zeit zum Aufstehen. Ich gehe ins Bad und hoffe, dass das Duschwasser an diesem Morgen heiß ist. Weiter geht’s in die Küche, wo mich schon meine Gastmutter mit den Worten „Buenos Días“ begrüßt und mir ihren Matebecher reicht. Ich genieße die Ruhe am Frühstückstisch und löffele meine Müslischale aus. Es ist 07:10 Uhr und Zeit für mich, in die Schule zugehen. Ich frage mich, wann wohl meine Gastschwester aufsteht, da die Schule um 07:30 Uhr beginnt. Zeitgleich ruft meine Gastmutter den Namen meiner Gastschwester und macht ihr deutlich, dass es endlich Zeit sei aufzustehen. Ich putze noch schnell Zähne, ziehe meine Schuhe und Jacke an und es kann losgehen. Ich verabschiede mich noch schnell von meiner Gastmutter, nehme mir meinen Schlüsselbund vom Hacken und verlasse das Haus. Gutgelaunt schlendere ich gemütlich zu Fuß zur Schule. An der Schule angekommen öffnet mir der Schulpförtner schon die Tür und empfängt mich freudig mit einem Begrüßungsküsschen. Auf geht’s in den Unterricht …
Um 14.30 Uhr ist für mich heute Schluss, also ab nach Hause. In der Wohnung angekommen begrüßt mich schon die Katze und will gestreichelt werden, die zwei Hunde liegen auf ihrem Lieblingsplatz im Wohnzimmer und halten ein Schläfchen. Ich schreibe einer befreundeten Lehrerin, ob wir uns gleich zum Plausch in unserem Lieblingscafé treffen. Gesagt getan, also los geht’s.
Gegen Abend kehre ich in meine Gastfamilie zurück und finde meine Gastmutter und meine Gastschwestern in der Küche vor. Ich setze mich zu ihnen und sie fragen mich, wie mein Tag gewesen war. In mir steigt ein warmes Gefühl von Geborgenheit und familiärer Zugehörigkeit auf, fast wie zu Hause in Deutschland.
Nach unserem Schwätzchen über den Tag bereiten wir das Abendbrot zu –heute gibt es Empanadas, ich liebe diese gefüllten Teigtaschen. Gegen 22 Uhr kommt mein Gastvater von der Arbeit nach Hause und wir essen gemeinsam zu Abend. Aus einem Mix von Spanisch, Englisch und Deutsch unterhalten wir uns am Tisch, was häufig zu dem einen oder anderen Lacher führt. Aber gerade diese kleinen Sprachbarrieren machen den Moment so besonders.
Nach dem Abendbrot und der geselligen familiären Runde verabschiede ich mich gegen 23:15 Uhr mit einem „Buenas noches“ in mein Bettchen.


Gegen Abend kehre ich in meine Gastfamilie zurück und finde meine Gastmutter und meine Gastschwestern in der Küche vor. Ich setze mich zu ihnen und sie fragen mich, wie mein Tag gewesen war. In mir steigt ein warmes Gefühl von Geborgenheit und familiärer Zugehörigkeit auf, fast wie zu Hause in Deutschland.

Nach dem Abendbrot und der geselligen familiären Runde verabschiede ich mich gegen 23:15 Uhr mit einem „Buenas noches“ in mein Bettchen.
Eine Woche aus dem Leben von Finja in Asunción
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Mittwoch, 10. Juni 2015
von Finja Beukemann aus Asunción
Seit drei Monaten bin ich nun in diesem wunderbaren Land - Zeit, euch ein Beispiel für eine Woche zugeben. Über meine Arbeit hier bei Pasch habe ich ja bereits berichtet, so gebe ich euch mal einen kleinen Einblick in meine Freizeitgestaltung.
Montags, 15.30, fertig mit der Arbeit. Ich gehe nach der Schule in den kleinen Schneiderladen von Moni, einer paraguayischen Näherin. Ihr bringe ich meine kaputten Hosen, die darunter gelitten haben, dass meine Gepäckmenge auf 20kg begrenzt ist und ich sie deshalb fast täglich anhabe.
Nach einem netten Wortwechsel geht es weiter Richtung Plaza de los Heroes, der zentrale Platz, wo es einen Paseo de Artesania, also einen Kunstmarkt gibt. Ich liebe diesen Markt. Nicht nur, weil ich gerne selbstgemachten Schmuck kaufe.Sondern wegen der Menschen, die dort ihre Sachen verkaufen. Jeder von ihnen hat eine einzigartige Geschichte und man kommt schnell ins Gespräch. So freundete ich mich mit Gladys, einer wunderbaren Frau, die ihre selbstgemachte Tonkunst verkauft, an. Diese Frau kann man gar nicht in Worten beschreiben. Sie ist so voller Liebe und Weisheit, jede Begegnung, jedes Gespräch mit ihr ist eine Riesenbereicherung. Oft sitze ich bei ihr, wir trinken zusammen Terere, reden über dies und das, ich spiele Ukulele und sie begleitet mich auf einer ihrer selbstgetöpferten Pfeifen. Oftmals sind auch andere Personen da, die Gladys kennt. Ihr Stand ist wie ein Treffpunkt von interessanten Personen, Reisenden, Künstlern, Arbeitern, wo jeder wilkommen ist. Ich liebe diese Stunden dort.
Abends arbeite ich an diesem Montag und da wegen unserem Märchenprojekt ein Organisationsmarathon vor mir liegt, schiebe ich ein paar Stunden mehr. Ich will ja, dass das Projekt ein voller Erfolg wird.
Dienstags, 15:30, fertig mit der Arbeit. Lächelnd laufe ich zu Moni, der Schneiderin. Die Proben fürs Projekt liefen gut, Finja glücklich. Wieder rede ich einige Minuten mit ihr, und hole meine Sachen ab. Juhu, ich habe wieder Hosen. Einkauf am Mercado 4, einem riesigen Markt direkt neben meinem Haus. Dort gibt es alles zu kaufen, man muss nur wissen, wo man es findet. Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch, Papageien, Kleidung, Tabak, Räucherstäbchen, Gewürze, Waschmittel. Ich kaufe wie immer Bananen, Ananas und Gemüse, begrüße die Leute freundlich mit einem Mbaei'chapa (hallo, wie gehts auf Guarani) und handele ein bisschen an den Preisen. Handeln gehört hier nämlich dazu - und als Ausländer bekommt man oft erstmals einen höheren Preis vorgeschlagen. Wenn ich dann aber selbstbewusst einen niedrigeren Preis vorschlage, wissen die Leute, das ich mich hier auskenne, und geben mir das Obst zum Preis der Paraguayer. Macht Spaß - vorallem, wenns funktioniert. Danach gehts zu Marlene, einer Frau mit zwei Kindern, bei der meine Mitbewohnerin und ich Guarani lernen. Anhand von kleinen Gedichten und Liedern versucht sie, uns diese wundersame und ganz andere Sprache näherzubringen. Es macht Riesenspaß, jedes Mal ein paar neue Wörter dazuzulernen. Ihre kleinen Kinder sind so begeistert von meiner Ukulele, die ich dabeihabe und mit der ich ein Lied auf Guarani begleite, dass Marlene mich fragt, ob ich ihren Kindern ein bisschen Ukulele spielen beibringen kann. Gerne, sage ich. Ich freue mich sehr, wenn ich meine Liebe zur Musik an andere Menschen weitergeben kann.
Der Abend klingt gemütlich aus, ich bearbeite noch ein paar Emails für mein Projekt, danach sind wir auf der Terasse unserer Wg, wir lesen ein wenig und genießen das Leben.
Mittwoch, 15.30, fertig mit der Arbeit, hat Spaß gemacht. An diesemTag komme ich aber erstmal noch nicht zur Freizeit, denn ob meines Projektes steht mir die Herausforderung bevor, Styroporplatten a 2x1 Meter zu kaufen und nach Hause zu transportieren. Dank der Hilfe eines Freundes kann ich einen Laden finden, der so etwas herstellt, ich habe sogar davor auf Spanisch angerufen, um das heruaszufinden. Horacio hilft mir, die Platten mit seinem Pickup heimzutransportieren. Geschafft! War ein ganz schöner Marathon. Was in Deutschland eine Sache von wenigen Minuten ist, beschäftigt mich hier Stunden. Denn einfach mit dem Auto zum Baumarkt fahren geht hier nicht, weil ich erstens kein Auto habe und zweitens es auch schwer ist, einen herkömmlichen Baumarkt zu finden. Umso schöner, diese Herausforderung gemeistert zu haben. Manches braucht hier eben einfach länger.
Danach gehe ich mit Kathy zu unserem Salsakurs,den wir zweimal die Woche besuchen. Mir gefällt die lockere Atmosphäre die dort herrscht. Da wir die Woche davor in Cordoba waren, fehlt uns viel. Doch wir finden schnell wieder rein und es macht Riesenspaß. Das kann sich doch echt schon sehen lassen. Un, dos, tres, cuatro, cinco, seis, seite. Im Salsarhytmus swingen wir heim. Glücklich. Zuhause warten schon Alex und Ever vor der Tür, um den Abend mit einem Bierchen auf der Terasse ausklingen zu lassen. Alex ist aus Resistencia, Argentinien, da um uns einige Tage zu besuchen, Ever ist ein Freund von uns aus Asuncion.
Donnerstag, 15.30: fertig mit der Arbeit. Den Tag verbringen wir ruhig, nach diesen Arbeits- und Freizeitsvollen Tagen brauche ich eine Runde Nichtstun. Abends gehts auf ein Konzert der paraguayischen Band Salamandra, die in einer Bar spielt. Zum Glück geht das Konzert nur bis zwölf. Danach kann ich endlich schlafen.
Freitag: der Freitag beginnt entspannt. Weil ich nur zwei Stunden Arbeit habe, kann ich ein wenig ausschlafen. Frühstück auf der Terasse, mit Terere und Müsli. Danach tragen Alex und ich die Styroporplatten durch das halbe Zentrum Asuncions, denn irgendwie müssen sie ja in die Schule kommen.
Danach bleibt noch Zeit, Alex einen meiner Lieblingsorte in Asuncion zu zeigen, das Viertel Loma San Jeronimo. Dort ist alles bunt angemalt und liebevoll kreativ Gestaltet. Um auf den Aussichtspunkt zu kommen, muss man durch den Hof eines Wohnhauses durch. Ich frage, ob wir durchkönnen, freundlich wird uns geantwortet: na klar!
Auf dem Rückweg bin ich in Plauderlaune und so beginnen wir uns mit den Hausbesitzern zu unterhalten. Sie laden uns auf einen Terere ein und wir reden über Asuncion, Paraguay, dieses Viertel und seine Geschichte. Wir verstehen alles, und so freue ich mich darüber. Denn am Anfang meiner Zeit hierhabeich beiweiten nicht alles verstanden. Es ist mal wieder so ein wunderbarer Paraguay-Moment, auf der Terasse von fremden Personen zu sein, aber sich so freundschaftlich aufgenommen zu fühlen und Terere zu trinken.
Danach gehts los zur Arbeit: meine Schüler malen unser Bühnenbild. Glücklich gehe ich danach heim. Schön, dass man Schüler im Alter von 13-18 Jahren für so ein Projekt motivieren kann. Zuhause angekommen, wartet Pauline, eine Freundin aus Posadas, die uns ebenso dieses Wochenende besucht. So verbringen wir alle den Freitag auf der Terasse, Pauline bringt mir bei selber Ohrringe zu basteln, Kathy liest vor aus einem Lateinamerikabuch, Alex und Diego kümmern sich um den Terere.
So klingt eine Woche mit sehr viel Arbeit, aber eine wunderbare Woche, aus. Ich versuche loszulassen gedanklich, denn mein Projekt kreist immermoch in meinem Kopf. Die nächsten Schritte die ich tun muss, das Bewusstsein der Verantwotung, die ich dabei habe.. Doch es gelingt mir loszulassen, und das Wochenende kann losgehen.
Seit drei Monaten bin ich nun in diesem wunderbaren Land - Zeit, euch ein Beispiel für eine Woche zugeben. Über meine Arbeit hier bei Pasch habe ich ja bereits berichtet, so gebe ich euch mal einen kleinen Einblick in meine Freizeitgestaltung.
Montags, 15.30, fertig mit der Arbeit. Ich gehe nach der Schule in den kleinen Schneiderladen von Moni, einer paraguayischen Näherin. Ihr bringe ich meine kaputten Hosen, die darunter gelitten haben, dass meine Gepäckmenge auf 20kg begrenzt ist und ich sie deshalb fast täglich anhabe.

Abends arbeite ich an diesem Montag und da wegen unserem Märchenprojekt ein Organisationsmarathon vor mir liegt, schiebe ich ein paar Stunden mehr. Ich will ja, dass das Projekt ein voller Erfolg wird.
Dienstags, 15:30, fertig mit der Arbeit. Lächelnd laufe ich zu Moni, der Schneiderin. Die Proben fürs Projekt liefen gut, Finja glücklich. Wieder rede ich einige Minuten mit ihr, und hole meine Sachen ab. Juhu, ich habe wieder Hosen. Einkauf am Mercado 4, einem riesigen Markt direkt neben meinem Haus. Dort gibt es alles zu kaufen, man muss nur wissen, wo man es findet. Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch, Papageien, Kleidung, Tabak, Räucherstäbchen, Gewürze, Waschmittel. Ich kaufe wie immer Bananen, Ananas und Gemüse, begrüße die Leute freundlich mit einem Mbaei'chapa (hallo, wie gehts auf Guarani) und handele ein bisschen an den Preisen. Handeln gehört hier nämlich dazu - und als Ausländer bekommt man oft erstmals einen höheren Preis vorgeschlagen. Wenn ich dann aber selbstbewusst einen niedrigeren Preis vorschlage, wissen die Leute, das ich mich hier auskenne, und geben mir das Obst zum Preis der Paraguayer. Macht Spaß - vorallem, wenns funktioniert. Danach gehts zu Marlene, einer Frau mit zwei Kindern, bei der meine Mitbewohnerin und ich Guarani lernen. Anhand von kleinen Gedichten und Liedern versucht sie, uns diese wundersame und ganz andere Sprache näherzubringen. Es macht Riesenspaß, jedes Mal ein paar neue Wörter dazuzulernen. Ihre kleinen Kinder sind so begeistert von meiner Ukulele, die ich dabeihabe und mit der ich ein Lied auf Guarani begleite, dass Marlene mich fragt, ob ich ihren Kindern ein bisschen Ukulele spielen beibringen kann. Gerne, sage ich. Ich freue mich sehr, wenn ich meine Liebe zur Musik an andere Menschen weitergeben kann.
Der Abend klingt gemütlich aus, ich bearbeite noch ein paar Emails für mein Projekt, danach sind wir auf der Terasse unserer Wg, wir lesen ein wenig und genießen das Leben.

Danach gehe ich mit Kathy zu unserem Salsakurs,den wir zweimal die Woche besuchen. Mir gefällt die lockere Atmosphäre die dort herrscht. Da wir die Woche davor in Cordoba waren, fehlt uns viel. Doch wir finden schnell wieder rein und es macht Riesenspaß. Das kann sich doch echt schon sehen lassen. Un, dos, tres, cuatro, cinco, seis, seite. Im Salsarhytmus swingen wir heim. Glücklich. Zuhause warten schon Alex und Ever vor der Tür, um den Abend mit einem Bierchen auf der Terasse ausklingen zu lassen. Alex ist aus Resistencia, Argentinien, da um uns einige Tage zu besuchen, Ever ist ein Freund von uns aus Asuncion.

Freitag: der Freitag beginnt entspannt. Weil ich nur zwei Stunden Arbeit habe, kann ich ein wenig ausschlafen. Frühstück auf der Terasse, mit Terere und Müsli. Danach tragen Alex und ich die Styroporplatten durch das halbe Zentrum Asuncions, denn irgendwie müssen sie ja in die Schule kommen.

Auf dem Rückweg bin ich in Plauderlaune und so beginnen wir uns mit den Hausbesitzern zu unterhalten. Sie laden uns auf einen Terere ein und wir reden über Asuncion, Paraguay, dieses Viertel und seine Geschichte. Wir verstehen alles, und so freue ich mich darüber. Denn am Anfang meiner Zeit hierhabeich beiweiten nicht alles verstanden. Es ist mal wieder so ein wunderbarer Paraguay-Moment, auf der Terasse von fremden Personen zu sein, aber sich so freundschaftlich aufgenommen zu fühlen und Terere zu trinken.
Danach gehts los zur Arbeit: meine Schüler malen unser Bühnenbild. Glücklich gehe ich danach heim. Schön, dass man Schüler im Alter von 13-18 Jahren für so ein Projekt motivieren kann. Zuhause angekommen, wartet Pauline, eine Freundin aus Posadas, die uns ebenso dieses Wochenende besucht. So verbringen wir alle den Freitag auf der Terasse, Pauline bringt mir bei selber Ohrringe zu basteln, Kathy liest vor aus einem Lateinamerikabuch, Alex und Diego kümmern sich um den Terere.
So klingt eine Woche mit sehr viel Arbeit, aber eine wunderbare Woche, aus. Ich versuche loszulassen gedanklich, denn mein Projekt kreist immermoch in meinem Kopf. Die nächsten Schritte die ich tun muss, das Bewusstsein der Verantwotung, die ich dabei habe.. Doch es gelingt mir loszulassen, und das Wochenende kann losgehen.
Buenos Aires für ein Jahr – eine Reflexion
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Donnerstag, 14. Mai 2015
von Ronja Fink aus Buenos Aires
Jetzt sind es schon über 8 Monate, die ich in Buenos Aires lebe – und ich liebe diese Stadt. Aus meinem Tagebucheintrag, den ich im Flugzeug auf dem Weg in die mir damals noch unbekannte Stadt geschrieben habe, kann ich zitieren:
„Ich bin gespannt, welche Gesichter Buenos Aires mir zeigen wird, welche Plätze, Cafés, Bars, Theater und Restaurants zu mir vertrauten Orten werden und welche Erlebnisse und Gefühle ich mit dieser Stadt verbinden werde…“
Dieser Eintrag ist inzwischen über 8 Monate her. Wenn ich an meine ersten Tage und auch Wochen zurückdenke, erinnere ich mich, dass mich die Stadt zugleich fasziniert, aber auch ermüdet hat.
Das politische, kulturelle, kommerzielle und industrielle Zentrum Argentiniens (in der etwa ein Drittel aller Argentinier lebt) ist meinem Empfinden nach wunderschön, elegant und kreativ, aber zeitgleich chaotisch, laut und dreckig. Das Bussystem war im ersten Moment sehr verwirrend und der Verkehr ist für mich heute noch katastrophal.
Auf der Straße kämpft jeder gegen jeden und der Schwächere verliert. Die Busse rauschen hupend an den Autos vorbei, die Motorradfahrer schlängeln sich zwischen ihnen hindurch und weichen zum Teil sogar auf die Gehwege aus, sodass die Fußgänger erschrocken zur Seite springen. Flüchtet man sich in die U-Bahnschächte, so empfängt einen Musik aber zugleich dichtes Gedränge und teilweise eine unerträglich Hitze, der man nicht entweichen kann. Jeder bahnt sich seinen Weg durch diese faszinierende Stadt. Dieses Stadt, die ständig in Bewegung ist und so viel zu bieten hat.
Auch wenn mich die Lautstärke und die ständige Bewegung, die Hupkonzerte und der Geruch der Müllberge am Straßenrand manchmal ermüden, so genieße ich doch jeden Augenblick in Buenos Aires.
Unzählige Graffitis – eines kreativer als das andere – habe ich hier bei meinen Spaziergängen schon entdeckt. In gemütlichen Cafés habe ich lecker duftenden Kaffee getrunken und Medialunas gegessen, in urigen Bars bei Life-Musik Bier oder Wein getrunken, nebenbei eine Tanzshow bestaunt – manchmal selbst getanzt. Auf Plätzen unter freiem Himmel oder Drinnen über den Dielenboden konnte ich schon unzählige Fußpaare beim Tangotanzen beobachten oder selbst übers Parkett schwingen. Bei Jazzmusik habe ich in verschiedenen Kulturzentren gezeichnet, bin ins Kino oder ins Theater gegangen und habe mit Freunden auf der Dachterasse bei einem Asado den lauen Sommerabend genossen sowie der Gitarrenmusik gelauscht.



Buenos Aires hat mir schon unzählige Gesichter gezeigt. Plätze, Cafés, Bars sind bereits mit vielen Erlebnissen verbunden. Ich habe viele wunderbare Menschen kennen gelernt, Freunde gefunden und fühle ich mich hier daher zu Hause.
Jetzt sind es schon über 8 Monate, die ich in Buenos Aires lebe – und ich liebe diese Stadt. Aus meinem Tagebucheintrag, den ich im Flugzeug auf dem Weg in die mir damals noch unbekannte Stadt geschrieben habe, kann ich zitieren:
„Ich bin gespannt, welche Gesichter Buenos Aires mir zeigen wird, welche Plätze, Cafés, Bars, Theater und Restaurants zu mir vertrauten Orten werden und welche Erlebnisse und Gefühle ich mit dieser Stadt verbinden werde…“
Dieser Eintrag ist inzwischen über 8 Monate her. Wenn ich an meine ersten Tage und auch Wochen zurückdenke, erinnere ich mich, dass mich die Stadt zugleich fasziniert, aber auch ermüdet hat.

Auf der Straße kämpft jeder gegen jeden und der Schwächere verliert. Die Busse rauschen hupend an den Autos vorbei, die Motorradfahrer schlängeln sich zwischen ihnen hindurch und weichen zum Teil sogar auf die Gehwege aus, sodass die Fußgänger erschrocken zur Seite springen. Flüchtet man sich in die U-Bahnschächte, so empfängt einen Musik aber zugleich dichtes Gedränge und teilweise eine unerträglich Hitze, der man nicht entweichen kann. Jeder bahnt sich seinen Weg durch diese faszinierende Stadt. Dieses Stadt, die ständig in Bewegung ist und so viel zu bieten hat.
Auch wenn mich die Lautstärke und die ständige Bewegung, die Hupkonzerte und der Geruch der Müllberge am Straßenrand manchmal ermüden, so genieße ich doch jeden Augenblick in Buenos Aires.
Unzählige Graffitis – eines kreativer als das andere – habe ich hier bei meinen Spaziergängen schon entdeckt. In gemütlichen Cafés habe ich lecker duftenden Kaffee getrunken und Medialunas gegessen, in urigen Bars bei Life-Musik Bier oder Wein getrunken, nebenbei eine Tanzshow bestaunt – manchmal selbst getanzt. Auf Plätzen unter freiem Himmel oder Drinnen über den Dielenboden konnte ich schon unzählige Fußpaare beim Tangotanzen beobachten oder selbst übers Parkett schwingen. Bei Jazzmusik habe ich in verschiedenen Kulturzentren gezeichnet, bin ins Kino oder ins Theater gegangen und habe mit Freunden auf der Dachterasse bei einem Asado den lauen Sommerabend genossen sowie der Gitarrenmusik gelauscht.



Buenos Aires hat mir schon unzählige Gesichter gezeigt. Plätze, Cafés, Bars sind bereits mit vielen Erlebnissen verbunden. Ich habe viele wunderbare Menschen kennen gelernt, Freunde gefunden und fühle ich mich hier daher zu Hause.
Wie eine andere Welt
Geschrieben von Deutsch in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay
in Bei uns daheim
Mittwoch, 22. April 2015
von Stella Drey aus Villa General Belgrano
Eine Woche ist es nun schon her, dass ich meinen zweiten Umzug während meines Auslandaufenthaltes hinter mich gebracht habe.
Die Wohnsituation ist neben dem Arbeitsplatz auf jeden Fall auch ein entscheidendes Thema für jede(n) Freiwillige(n).
Veränderung ist gut, kann vielleicht aber auch dazu führen, dass man nie so richtig zur Ruhe kommt und sich „zu Hause“ fühlt. Und die Tatsache, dass ich während des Umzuges auch noch Besuch aus Deutschland hatte machte es nicht weniger befremdent. Doch glücklicherweise gibt es in meinem neuen Zuhause viele Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen.
Ich wohne mit einer Familie, die auf ihrem Grundstück, welches mehrere Hektar gross ist, ein Hostel und einen Campingplatz betreibt und viele Tiere hält. Vermutlich werde ich die letzten drei bis vier Monate brauchen um das Gelände mit all seinen Hügeln, Wäldern, Bächen und Weiden ganz kennenzulernen.
Der Name El Rincón tönt vielleicht sogar dem ein oder anderen, denn dort fand die letzten Jahre das grosse PASCH-Sommercamp statt.
Jetzt darf ich eine Menge hausgemachte Köstlichkeiten geniessen und sogar zum Kühe melken ging es schon. Na wenn ich da mal nicht zur Ruhe komme...



Die Wohnsituation ist neben dem Arbeitsplatz auf jeden Fall auch ein entscheidendes Thema für jede(n) Freiwillige(n).
Veränderung ist gut, kann vielleicht aber auch dazu führen, dass man nie so richtig zur Ruhe kommt und sich „zu Hause“ fühlt. Und die Tatsache, dass ich während des Umzuges auch noch Besuch aus Deutschland hatte machte es nicht weniger befremdent. Doch glücklicherweise gibt es in meinem neuen Zuhause viele Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen.
Ich wohne mit einer Familie, die auf ihrem Grundstück, welches mehrere Hektar gross ist, ein Hostel und einen Campingplatz betreibt und viele Tiere hält. Vermutlich werde ich die letzten drei bis vier Monate brauchen um das Gelände mit all seinen Hügeln, Wäldern, Bächen und Weiden ganz kennenzulernen.
Der Name El Rincón tönt vielleicht sogar dem ein oder anderen, denn dort fand die letzten Jahre das grosse PASCH-Sommercamp statt.
Jetzt darf ich eine Menge hausgemachte Köstlichkeiten geniessen und sogar zum Kühe melken ging es schon. Na wenn ich da mal nicht zur Ruhe komme...


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