von Agnesa aus Santiago de Chile
Chipstüte auf, DVD rein: Wir lieben Verfolgungsjagden, Liebesszenen oder Geschichten über sinkende Schiffe, die wir uns, den Laptop auf den Oberschenkeln, an regnerischen Donnerstagabenden vor dem Einschlafen anschauen. Schon lange haben wir aufgehört den Film als Kunst zu sehen, an dem eine ganze Armee von kreativen Köpfen monate-, wenn nicht sogar jahrelang arbeitet. Drehbuch und Regie, Musik, Licht, Maskenbild: Ein guter Film sollte all diese Faktoren beinhalten und auf eine harmonische Art und Weise vermitteln – gar keine leichte Aufgabe.
Grund genug, sich diesen Punkten mit der Lupe zu nähern und sie zu hinterfragen. Den Film von neuem sehen zu lernen!
PASCH hat an zwei Tagen des vergangenen Wochenendes genau das möglich gemacht und zu einem Filmseminar ins Goethe-Institut Santiago geladen. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Liceo 1 und des Instituto Nacional lernte am Freitag Peter und Aldana kennen, beide Experten auf dem Gebiet Film.Mit ihrer Hilfe wagten sich die Schüler an eine Analyse des Jugendfilms Fickende Fische der deutschen Regisseurin Almut Getto. In Kleingruppen wurden die wichtigsten Aspekte besprochen und Szenen hinterfragt. Welche Musik erscheint wann im Film? Wie wirken sich unterschiedliche Lichteinstellungen auf die Zuschauer aus? Mit welchen Mitteln schafft der Regisseur Emotionen?
Schweiß und Tränen hatte es gekostet, aber gelohnt hat es sich allemal. Mit neuen Einsichten gingen unsere Schüler am Abend nach Hause, das Versprechen auf den Lippen, im Kino von nun an noch besser aufzupassen.
Der Samstag gehörte ganz allein den Lehrern. nachdem sie am Freitag eher die beobachtende Rolle eingenommen hatten. Ob sie aus dem fernen Arica oder dem nahen Talagante kamen, war ganz unwichtig, was zählte, war die Mission: Den Film in den Unterricht zu holen. Eine tolle Möglichkeit, können auf diese Weise doch historische Kontexte oder gesellschaftliche Zusammenhänge auf eine unterhaltende Art und Weise vermittelt werden.
Westwind, ein Film über die Zwillinge Doreen und Isabel, die aus der DDR in den Westen fliehen wollen, wurde vorgestellt und diskutiert. Zusammen mit den Erfahrungen des vergangenen Tages, wurden den Lehrerinnen und Lehrern viele neue Impulse für einen kreativen und medienverbundenen Unterricht mitgegeben.
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