“Heute geht es nicht um Grammatik oder Rechtschreibung - es geht darum, dass ihr seht, dass Deutsch wirklich Spass macht” - mit diesen Worten leitete Mitch Miller, leidenschaftlicher Journalist und Schriftsteller sowie Inhaber der Zeilenschmiede, den Workshop zu kreativem Schreiben ein, der für zwei Tage am Gymnázium Františka Švantnera in Nová Baňa stattfand.
Sowohl die jüngeren als auch die ältesten Schülerinnen und Schüler bekamen die Chance, das zu entdecken, was laut Mitch in jedem von uns steckt: Kreativität.
Am Ende des Tages sollten in Gruppenarbeit bunte Geschichten entstehen - und der Weg dorthin klingt eigentlich recht einfach: Erst die Wörter zu einem Thema sammeln, dann aus ihnen Geschichten bauen. Das Thema kann alles sein - so begannen die Schüler mit ihren Vornamen. Zunächst entstanden aus deren Buchstaben die verschiedensten Wortfelder, aus denen wiederum Sätze oder auch ganze Geschichten gebildet wurden. Schon hier waren die Ergebnisse sehr unterhaltsam - zum Beispiel wissen wir nun, dass der tägliche Orangenkonsum essentiell für die Intelligenz von Mädchen und Jungs ist. Und selbst die jüngsten Deutschlerner im Alter von 13 Jahren warfen bei dieser Übung mit Fachbegriffen wie Atomkraftwerk und Solarenergie um sich.
Im Hauptteil des Workshops arbeiteten die Jugendlichen in Kleingruppen an einem Spaziergang durch verschiedenste, außergewöhnliche Landschaften, die sie als Fotos vor sich liegen hatten - und das mit allen Sinnen: Was man wohl auf diesem Berg bei Sonnenuntergang hört, sieht, fühlt, riecht und auch schmeckt? Aus einer bloßen Bildbeschreibung wurden so kleine Abenteuergeschichten bestehend aus liebevoll gebauten Sätzen wie “Wir riechen den Duft der Nadelbäume, durch deren Wipfel der Wind pfeift”. Natürlich kamen nicht zuletzt durch verschiedenste Missverständnisse und kleine Fehler auch die Lacher nicht zu kurz - Dank eines Biers, das eisgekühlt im Wald die Wanderer erschreckt, oder auch einem furzenden Kamel auf einer Düne in der Sahara hatten alle Beteiligten sehr viel Spaß.
Vielen Dank, lieber Mitch, dass du uns mit deiner lockeren Art eine ganz andere Seite von Deutsch gezeigt hast - und vor allem, welches Potential in uns allen steckt!