
Ich spreche nur ein bisschen Deutsch – und du? Sie machten sich mit einigen wenigen Sätzen und Wörtern im Gepäck auf den Weg ins Wadi Shab, und sie füllten den Rucksack randvoll mit neuen deutschen Themen, Wortschatz, Grammatik und natürlich nicht zuletzt jeder Menge spaßbringender Aktivitäten und vielen neuen Freunden.
Wer? Die 23 Mädchen und Jungen aus Oman, Katar und Kuwait, die im diesjährigen Golf-Sprachcamp, jeder auf seine eigene Weise, ganz neuartige Erfahrungen gesammelt haben. Denn: Klassenspaziergang, ja das kennt man aus dem Unterricht, aber man soll jetzt ein Mädchen fragen? Leicht verunsichert und schüchtern lächelt ein Schüler die Lehrerin an, die ihn ganz aufmuntert zu seiner Übungspartnerin rüberschiebt.
Zwei Welten treffen am Rande des Strandes in Tiwi (der eine einmalige Sicht auf den Mondaufgang bietet!) aufeinander: Die fünf Schülerinnen der kuwaitischen gemischten Privatschule spazieren lässig durch die Klasse während der Autogrammjagd, während die Jungs eine kleine Traube im hinteren Teil des Raumes bilden – sie werden an den staatlichen Schulen normalerweise nämlich getrennt von den Mädchen unterrichtet.

Zwei Welten, die mit dieser „neuen“ Situation sehr souverän umgehen und nicht lange auf Tuchfühlung gehen müssen, um ein großartiges Team zu bilden: Schon wenige Tage später entdeckt man zahlreiche Gemeinsamkeiten beim T-Shirt bemalen, das Wadi Shab und der Strand werden mit fleißigen Händen in Eigeninitiative von ziemlich vielen Plastikflaschen befreit, und wenn es am Vormittag Deutsch lernen heißt, erarbeitet man in Gruppenarbeit kreative Projekte, Plakate und sogar eigene Kleidungsstücke aus Zeitungspapier – natürlich nie ohne eine ordentliche Portion Humor auf Arabisch oder Englisch, vor allem aber natürlich auf Deutsch!

Nach sechs Tagen Unterricht, Workshops und Ausflügen heißt es dann Abschied nehmen. Was die für die Schuler anfangs ungewohnt war, nehmen Sie als wertvolle Erfahrung mit nach Hause: „Noch eine Woche mehr, das wär so richtig cool“, sind sich die Teilnehmer einig und darüber freuen sich nicht nur die Begleitlehrer, sondern auch das Team vom Goethe-Institut Maskat, das das PASCH-Sprachcamp zum dritten Mal organisiert hat. Sprache verbindet eben – und macht Lust auf mehr!