Die Idee oder das Team - Worauf kommt es an? Sandra Schmidt und Mignon Fuchs von The Trainer Force schulten die Future Young Entrepreneurs des Gymnasium Olchings im Design Thinking und betreuten ihre Geschäftsplanentwicklungen. Im Interview stehen die beiden Powerfrauen nun Rede und Antwort.
1. Sie bekommen derzeit sicherlich viele Anfragen. Was glauben Sie, was macht Unternehmensgründung so attraktiv?
Mignon Fuchs: Unternehmensgründungen sind deswegen attraktiv, weil sie viele Freiheiten für diejenigen mit tollen Ideen bieten. Es kommen natürlich einige Pflichten hinzu. Am Ende geht es aber doch darum, den eigenen Traum wahr werden zu lassen.
2. Welche Vorstellungen und Erwartungen haben die Kunden, die an Ihren Workshops teilnehmen?
Sandra Schmidt: Die Erwartungen sind ganz unterschiedlich. Bei Innovationsseminaren geht es zum Beispiel darum, Ideen zu entwickeln und um die Frage, wie man sein Start-up und dessen Gründung vorantreiben kann. Bei einem Teamtraining ist der Fokus darauf gesetzt, welche Stärken das Team mitbringt und wie diese Potenziale genutzt werden können.
Mignon Fuchs: Einige Start-upper kommen zu uns zu einer Zeit, in der sich das Unternehmen schon in einer Wachstumsphase befindet. In dieser Phase ändern sich viele Dinge. Das Team wird plötzlich sehr groß. Manchmal kommt hinzu, dass Mitarbeiter ausgetauscht werden müssen. Dann kann ein Training aus dem Bereich Changemanagement sinnvoll sein.
3. Jeder hat mal eine Idee, doch nicht jede Idee ist Gold wert. Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept?
Sandra Schmidt: Man kann jede Idee verkaufen! Im Endeffekt sagt man bei einem Start-up: Es kommt nicht so sehr auf die Idee, sondern viel mehr auf das Team an. Das ist im Grunde genommen das, was zählt. Du kannst eine ganz tolle Idee haben und ein schlechtes Team, das diese tolle Idee nicht umsetzen können wird. Du kannst aber eine mittelgute Idee haben oder eine Idee, die sich nicht so toll anhört und ein supertolles Team und du wirst mit dieser Idee erfolgreich sein. Die Idee ist nicht immer das, was glänzen muss. Das, was glänzen muss, ist das Team.
4. Als Sie von unserem Projekt „Future Young Entrepreneurs“ hörten, was hat Sie an einer Mitwirkung besonders gereizt?
Mignon Fuchs: Dass wirklich junge Menschen im Alter zwischen 15 und 18 an das Thema Start-up herangeführt werden, und dass das nicht wie „Kai aus der Kiste“ erst mit dem Studium beginnt, sondern dass bereits Schülerinnen und Schüler dafür begeistert werden, selbst einmal unternehmerisch tätig zu werden.
Sandra Schmidt: Im Vorhinein war ich gespannt, wie viel bei Jugendlichen zu holen sein würde. Mich reizt zu sehen, wieviel Potenzial in ihnen steckt. Was für wirklich tolle Ideen entstehen könnten, das konnten wir heute live beobachten. Ich war auch überrascht zu sehen, wie vertraut die Teamarbeit schon ist.
5. Man könnte annehmen, jeder wäre gerne sein eigener Chef. 2014 ergab eine Umfrage des Europäischen Parlaments jedoch, dass mehr als 70 Prozent der befragten Jugendlichen keine Unternehmer werden wollen. Woran, glauben Sie, liegt das?
Sandra Schmidt: Ich denke einer der Hauptgründe ist, dass die Jugendlichen zu wenig über das Thema Start-up informiert werden. Die Jugendlichen kommen mit Unternehmertum gar nicht in Berührung. Projekte wie Future Young Entrepreneurs eröffnen Jugendlichen neue Perspektiven, neue Möglichkeiten, die sie vielleicht nicht auf dem Schirm haben, weil das Sicherheitsdenken so groß. Das hält teilweise ab!
Mignon Fuchs: Ich glaube, ein Grund dafür, dass Jugendliche so zögerlich sind, ist, dass man immer denkt, man müsse direkt ein riesen Unternehmen verwalten. Man hat irgendwie Mark Zuckerberg oder ähnliche vor Augen und denkt: „Das werde ich nie erreichen“. Es ist aber relativ gut zu erreichen. Es gibt eine Menge Start-ups, die sich in kleineren, überschaubareren Rahmen bewegen. Die müssten eigentlich bekannter werden. Es müssten viel mehr Start-up-Unternehmer bekannter werden, um als echte Vorbilder für Jugendliche fungieren zu können.
6. Nun sind sie schon einen Tag hier und haben mit den Jugendlichen intensiv gearbeitet. Was ist Ihr Gesamteindruck?
Sandra Schmidt: Ich bin von dem ersten Tag total positiv überrascht. Ich finde es super, wie die Mitarbeit hier ist. Ich finde es toll, was für Ideen jetzt schon entwickelt wurden, und mit welcher Ernsthaftigkeit die Jugendlichen an ihren Projekten arbeiten und sich damit auseinandersetzen. Es ist einerseits natürlich eine Art Spiel, weil es eine kreative Herangehensweise verlangt, aber der Wille der Jugendlichen, sich damit auseinanderzusetzen, hat mich wirklich beeindruckt.
Mignon Fuchs: Mich hat vor allem beeindruckt, wie schnell die Jugendlichen ihr kreatives Potential abrufen können. Sie können im Handumdrehen von analytischen Aufgaben zu sehr kreativen Denkprozessen übergehen. Das finde ich enorm faszinierend.
7. Welchen Vorteil haben Jugendliche gegenüber älteren Unternehmern bei der Start-up-Gründung?
Mignon Fuchs: Sie bringen eine unverbrauchte Kreativität und auch ein bisschen Idealismus mit. Das hat man heute besonders gut gesehen, wenn es um Start-ups mit gemeinnützigen Ideen ging. Dann waren die Jugendlichen sofort Feuer und Flamme und haben sich sehr für diese Themen und für faires Handeln engagiert. Sie sind unvoreingenommen und gehen sehr unbefangen damit um. Das ist für Start-up-Unternehmen total interessant. Was ich auch sehr interessant fand, war, dass es Ideen gab, die speziell für Jugendliche gedacht waren, also die Zielgruppe auch aus Jugendlichen bestand. Und das ist natürlich super! Wenn man ein Produkt entwickelt, das für Jugendliche gedacht ist, ist es praktisch, wenn Jugendliche an der Produktentwicklung beteiligt sind. Sie können sich genau in die Zielgruppe und deren Bedürfnisse hineindenken.
8. Wie können Jugendliche mit dem Thema Unternehmertum vertraut gemacht werden?
Sandra Schmidt: Man kann die Möglichkeit nutzen, Schulpraktika bei Start-ups zu machen. Dort wird man mit offenen Armen empfangen! Gerade, weil das Durchschnittsalter in einem Start-up ungefähr bei 28 liegt und die Praktikanten damit nicht viel jünger als die Gründer selbst sind. Selbst der Chef ist meist nicht viel älter. Ein 17-jähriger Schüler ist da sehr einfach zu integrieren. Es gibt auch genug Chancen, Ferienjobs bei Start-ups zu machen. Die Branche eignet sich, weil man schnell mitten im Geschehen ist und bald Kontakte knüpfen kann. Das ist einfacher als zu sagen: „Ich will zu Coca Cola, um da ein Praktikum zu machen“. Bei Start-ups rufst du an und fragst einfach. Ich glaube, dass es hingegen schwieriger ist, wenn die Schüler die Schule abgebrochen haben. Das ist nicht Sinn und Zweck. Das ist nicht das, was Start-up-Leute eigentlich wollen. Sie wollen ausgebildete Leute.
9. Was wünschen Sie den Jugendlichen, die am Projekt „Future Young Entrepreneurs“ teilnehmen?
Sandra Schmidt: Ich wünsche ihnen, dass sie mit diesem Idealismus und dieser Kreativität, die sie haben, auch an die Geschäftspläne herangehen und wirklich auch an den verrücktesten Ideen arbeiten. Ich wünsche ihnen, dass sie sich nicht zu sehr davon leiten lassen, was möglich und was angeblich nicht möglich ist, denn dieses Denken gibt es in der Start-up-Szene nicht. Eigentlich geht alles!
Mignon Fuchs: Ich wünsche ihnen, dass sie mit kleinen Ideen große Dinge bewirken können. Dass sie sehen, dass sie etwas bewegen können!
Mignon Fuchs: Unternehmensgründungen sind deswegen attraktiv, weil sie viele Freiheiten für diejenigen mit tollen Ideen bieten. Es kommen natürlich einige Pflichten hinzu. Am Ende geht es aber doch darum, den eigenen Traum wahr werden zu lassen.
2. Welche Vorstellungen und Erwartungen haben die Kunden, die an Ihren Workshops teilnehmen?
Sandra Schmidt: Die Erwartungen sind ganz unterschiedlich. Bei Innovationsseminaren geht es zum Beispiel darum, Ideen zu entwickeln und um die Frage, wie man sein Start-up und dessen Gründung vorantreiben kann. Bei einem Teamtraining ist der Fokus darauf gesetzt, welche Stärken das Team mitbringt und wie diese Potenziale genutzt werden können.
Mignon Fuchs: Einige Start-upper kommen zu uns zu einer Zeit, in der sich das Unternehmen schon in einer Wachstumsphase befindet. In dieser Phase ändern sich viele Dinge. Das Team wird plötzlich sehr groß. Manchmal kommt hinzu, dass Mitarbeiter ausgetauscht werden müssen. Dann kann ein Training aus dem Bereich Changemanagement sinnvoll sein.
3. Jeder hat mal eine Idee, doch nicht jede Idee ist Gold wert. Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept?
Sandra Schmidt: Man kann jede Idee verkaufen! Im Endeffekt sagt man bei einem Start-up: Es kommt nicht so sehr auf die Idee, sondern viel mehr auf das Team an. Das ist im Grunde genommen das, was zählt. Du kannst eine ganz tolle Idee haben und ein schlechtes Team, das diese tolle Idee nicht umsetzen können wird. Du kannst aber eine mittelgute Idee haben oder eine Idee, die sich nicht so toll anhört und ein supertolles Team und du wirst mit dieser Idee erfolgreich sein. Die Idee ist nicht immer das, was glänzen muss. Das, was glänzen muss, ist das Team.
4. Als Sie von unserem Projekt „Future Young Entrepreneurs“ hörten, was hat Sie an einer Mitwirkung besonders gereizt?
Mignon Fuchs: Dass wirklich junge Menschen im Alter zwischen 15 und 18 an das Thema Start-up herangeführt werden, und dass das nicht wie „Kai aus der Kiste“ erst mit dem Studium beginnt, sondern dass bereits Schülerinnen und Schüler dafür begeistert werden, selbst einmal unternehmerisch tätig zu werden.
Sandra Schmidt: Im Vorhinein war ich gespannt, wie viel bei Jugendlichen zu holen sein würde. Mich reizt zu sehen, wieviel Potenzial in ihnen steckt. Was für wirklich tolle Ideen entstehen könnten, das konnten wir heute live beobachten. Ich war auch überrascht zu sehen, wie vertraut die Teamarbeit schon ist.
5. Man könnte annehmen, jeder wäre gerne sein eigener Chef. 2014 ergab eine Umfrage des Europäischen Parlaments jedoch, dass mehr als 70 Prozent der befragten Jugendlichen keine Unternehmer werden wollen. Woran, glauben Sie, liegt das?
Sandra Schmidt: Ich denke einer der Hauptgründe ist, dass die Jugendlichen zu wenig über das Thema Start-up informiert werden. Die Jugendlichen kommen mit Unternehmertum gar nicht in Berührung. Projekte wie Future Young Entrepreneurs eröffnen Jugendlichen neue Perspektiven, neue Möglichkeiten, die sie vielleicht nicht auf dem Schirm haben, weil das Sicherheitsdenken so groß. Das hält teilweise ab!
Mignon Fuchs: Ich glaube, ein Grund dafür, dass Jugendliche so zögerlich sind, ist, dass man immer denkt, man müsse direkt ein riesen Unternehmen verwalten. Man hat irgendwie Mark Zuckerberg oder ähnliche vor Augen und denkt: „Das werde ich nie erreichen“. Es ist aber relativ gut zu erreichen. Es gibt eine Menge Start-ups, die sich in kleineren, überschaubareren Rahmen bewegen. Die müssten eigentlich bekannter werden. Es müssten viel mehr Start-up-Unternehmer bekannter werden, um als echte Vorbilder für Jugendliche fungieren zu können.
6. Nun sind sie schon einen Tag hier und haben mit den Jugendlichen intensiv gearbeitet. Was ist Ihr Gesamteindruck?
Sandra Schmidt: Ich bin von dem ersten Tag total positiv überrascht. Ich finde es super, wie die Mitarbeit hier ist. Ich finde es toll, was für Ideen jetzt schon entwickelt wurden, und mit welcher Ernsthaftigkeit die Jugendlichen an ihren Projekten arbeiten und sich damit auseinandersetzen. Es ist einerseits natürlich eine Art Spiel, weil es eine kreative Herangehensweise verlangt, aber der Wille der Jugendlichen, sich damit auseinanderzusetzen, hat mich wirklich beeindruckt.
Mignon Fuchs: Mich hat vor allem beeindruckt, wie schnell die Jugendlichen ihr kreatives Potential abrufen können. Sie können im Handumdrehen von analytischen Aufgaben zu sehr kreativen Denkprozessen übergehen. Das finde ich enorm faszinierend.
7. Welchen Vorteil haben Jugendliche gegenüber älteren Unternehmern bei der Start-up-Gründung?
Mignon Fuchs: Sie bringen eine unverbrauchte Kreativität und auch ein bisschen Idealismus mit. Das hat man heute besonders gut gesehen, wenn es um Start-ups mit gemeinnützigen Ideen ging. Dann waren die Jugendlichen sofort Feuer und Flamme und haben sich sehr für diese Themen und für faires Handeln engagiert. Sie sind unvoreingenommen und gehen sehr unbefangen damit um. Das ist für Start-up-Unternehmen total interessant. Was ich auch sehr interessant fand, war, dass es Ideen gab, die speziell für Jugendliche gedacht waren, also die Zielgruppe auch aus Jugendlichen bestand. Und das ist natürlich super! Wenn man ein Produkt entwickelt, das für Jugendliche gedacht ist, ist es praktisch, wenn Jugendliche an der Produktentwicklung beteiligt sind. Sie können sich genau in die Zielgruppe und deren Bedürfnisse hineindenken.
8. Wie können Jugendliche mit dem Thema Unternehmertum vertraut gemacht werden?
Sandra Schmidt: Man kann die Möglichkeit nutzen, Schulpraktika bei Start-ups zu machen. Dort wird man mit offenen Armen empfangen! Gerade, weil das Durchschnittsalter in einem Start-up ungefähr bei 28 liegt und die Praktikanten damit nicht viel jünger als die Gründer selbst sind. Selbst der Chef ist meist nicht viel älter. Ein 17-jähriger Schüler ist da sehr einfach zu integrieren. Es gibt auch genug Chancen, Ferienjobs bei Start-ups zu machen. Die Branche eignet sich, weil man schnell mitten im Geschehen ist und bald Kontakte knüpfen kann. Das ist einfacher als zu sagen: „Ich will zu Coca Cola, um da ein Praktikum zu machen“. Bei Start-ups rufst du an und fragst einfach. Ich glaube, dass es hingegen schwieriger ist, wenn die Schüler die Schule abgebrochen haben. Das ist nicht Sinn und Zweck. Das ist nicht das, was Start-up-Leute eigentlich wollen. Sie wollen ausgebildete Leute.
9. Was wünschen Sie den Jugendlichen, die am Projekt „Future Young Entrepreneurs“ teilnehmen?
Sandra Schmidt: Ich wünsche ihnen, dass sie mit diesem Idealismus und dieser Kreativität, die sie haben, auch an die Geschäftspläne herangehen und wirklich auch an den verrücktesten Ideen arbeiten. Ich wünsche ihnen, dass sie sich nicht zu sehr davon leiten lassen, was möglich und was angeblich nicht möglich ist, denn dieses Denken gibt es in der Start-up-Szene nicht. Eigentlich geht alles!
Mignon Fuchs: Ich wünsche ihnen, dass sie mit kleinen Ideen große Dinge bewirken können. Dass sie sehen, dass sie etwas bewegen können!
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