Ich war die ganze Woche nicht zu Hause. Ich habe in der Schule gefehlt. Auch in der Slowakei war ich nicht. Denn Daniel, Lorenz und ich sind zusammen mit weiteren Schülern aus sieben Ländern Mittelosteuropas nach Berlin gereist. Dort haben wir an Klick gearbeitet. Klick, das sind wir. Wir schreiben – unterstützt und gefördert vom Goethe-Institut und PASCH – an einer Online-Schülerzeitung, die Klick heißt, Artikel von Jugendlichen für Jugendliche.
Vom 10. bis zum 15. Oktober gab es unser zweites und letztes Treffen in Berlin, von dem wir vor kurzem zurückgekommen sind. Am Bahnhof in Nová Baňa hat mich meine Mutter nach der Reise mit der Frage „Wie war es?“ begrüßt. Das Gleiche fragten mich mein Vater, meine Oma, meine Freunde und auch meine Mitschüler… Also, wie war es eigentlich?
Die Reise nach Berlin war sehr lang, obwohl wir nur eine Stunde geflogen sind. Der Flug war super, die Landung aber überraschend hart. Nur Deutsch zu hören und es zu verstehen, war wieder so schwierig, wie wir es erwartet hatten. Unser Hotel, das Hotel Transit war eine bequeme Unterkunft mit gutem Frühstück und noch besserem Abendessen. Bekannte Gesichter aus Tschechien, Ungarn, Polen, Litauen, Lettland und Estland haben uns freudig begrüßt. Unsere Leiterinnen, Eva und Karo, haben uns zuerst grundlegende und wichtige Informationen für die Woche gegeben. Der Länderabend zum Kennenlernen danach hat uns wieder nicht enttäuscht: Es gab viel zu sehen, zu hören und zu schmecken. Nur noch eine schnelle Dusche, ab ins Bett und die Woche konnte beginnen.
Unser Veranstaltungsort war die Gelbe Villa Berlin. Das Workshop-Programm mit den Themen Copyright und Bloggen hat hier begonnen und geendet. Das Ziel der Workshops war ein Treffen mit Schülern des Walther-Rathenau-Gymnasiums. Eine gründliche Vorbereitung in Kleingruppen war dem vorausgegangen. Aber es war nicht nur ein normales Treffen. Wir sind nämlich auch Migranten aus Afrika und Asien begegnet, die eine Willkommensklasse des Walther-Rathenau Gymnasiums besuchen und haben mit ihnen über die Themen Migration und Integration gesprochen. Dort haben wir also viele neue und interessante Menschen kennengelernt. Es folgten die Bearbeitung der Tonaufnahmen, der Bilder und schließlich haben wir unsere neuen spannenden Artikel geschrieben und gebloggt.
Doch eine Woche Klick bedeutet nicht nur Schreiben und Workshops. Wir waren schließlich in Berlin, einer der berühmtesten und interessantesten Städte der Welt. Unsere Freizeit haben wir mit Besichtigungen verbracht. (Pergamonmuseum, Schloss Charlottenburg, Fotogalerie c/o Berlin, Berliner Dom, Brandenburger Tor, Bundestag, Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Alexanderplatz, Potsdamer Platz, Berliner Mauer, Bootsfahrt auf der Spree, Berliner Döner...)
Schnell war die Woche vergangen. Erst am Freitagabend realisierten wir das. Das letzte Abendessen, die letzte Nacht, ein letztes Frühstück, der letzte Blick, die letzten Umarmungen, das letzte Mal "Tschüss" sagen… Alles, was mit “letzt-“ anfängt, ist so deprimierend. Nichtsdestotrotz haben wir unvergessliche zwei Woche in Berlin voller neuer Erfahrungen und Erinnerungen verbracht.
Nach sieben Stunden Rückreise nach Hause habe ich meine Mutti geküsst und ihr gesagt: „Es war gut.“ Das musste ihr für diesen Abend reichen.
Jetzt schreibe ich diesen Artikel und denke nach. Was habe ich alles mitgenommen?
¬ Meine Meinung und meine Weltanschauung haben sich geändert
¬ Ich habe neue Kulturen und Mentalitäten kennengelernt
¬ Tolle Menschen, Erfahrungen, Erinnerungen
¬ Die Deutsche Sprache in der Praxis
¬ ...
Am Ende möchte ich Danke sagen. Zuallererst dem Goethe-Institut für die Möglichkeit, zwei Wochen in Berlin zu verbringen. Vielen Dank an Eva Pritscher und Karoline Kerkai, die beiden Frauen, die sich die ganze Woche um unser Wohlbefinden gekümmert haben und alles organisiert haben. Der letzte "Dank" gilt euch allen, die mit uns in Berlin waren und einzigartige Erlebnisse geschaffen haben, die für immer in unserer Erinnerung bleiben werden.

