Boris Bidjan Saberi gehört zur dunklen Seite der Modemacht. Kritiker vergleichen den rauen Stil des Sohns einer deutschen Mutter und eines persischen Vaters gerne mit den Kreationen des exzentrischen amerikanischen Modedesigners Rick Owens.
Doch nach trendheischenden Entwürfen sucht man bei Saberi vergebens. Stattdessen interpretiert er den klassischen Anzug neu und zeigt mit Verhüllungen und asymmetrischen Schnitten experimentierende Kollektionen, die aussehen, als könnte man sich damit einem urbanen Nomadenvolk anschließen. Männermode, die warm hält – sowohl physisch als auch emotional.
Beitrag von: Markus Ebner, Chefredakteur des Modemagazins „Achtung“, hat zehn Lieblings-Designer ausgewählt und stellt sie in kurzen Porträts vor.
„Vor Kurzem feierte unsere Zeitschrift für Mode zehnjähriges Bestehen. Achtung ging es von Anfang an darum, eine Modekultur mit deutschen Wurzeln in Bild und Wort aufzubauen. Der Weg ist das Ziel, denn es gibt noch sehr viel zu tun. Die wichtigsten Modezeitschriften auf dem Markt sind weiterhin Ableger der großen internationalen Verlage, wie Vogue, Harper's Bazaar, Elle, et cetera. Auch richtungsweisende Modetalente kommen selten aus Deutschland. Obgleich die Berliner Modeszene über großzügige Marketingbudgets von Kosmetik-, Bier- und Automarken verfügt, produziert sie kaum etwas, das international Bestand hat oder Anklang findet. Trotzdem haben wir über die Jahre konsequent deutsche Talente beleuchtet. Hier sind die nach meiner Meinung besten zehn deutschen Modedesigner, die zurzeit im Geschäft sind und alle sechs Monate oder öfter eine neue Kollektion auf den Laufsteg schicken.“
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Internet-Redaktion
Juli 2014