Wenn es ein Designer geschafft hat, machtvoll seine deutsche Identität in seine Arbeit einzubringen, dann ist es Frank Leder.
Die Kollektionen des Nürnberger Designers erinnern an die Bauernporträts des Fotografen August Sander, nur sind bei ihm die Jungbauern entweder Schnapsbrenner oder Wandergesellen. Sie sind auch so gekleidet, wie man es von der Berufsbezeichnung erwartet, aber alles ist mit viel Liebe zum Detail designt. Vor allem seine Schnitte sind perfekt, die Passform seiner Hemden und Jacken sticht heraus. Dass die Mode von Frank Leder in keinem einzigen deutschen Modegeschäft geführt wird, ist unglaublich. Er ist einer der Designer, die in Japan großen Erfolg haben. Dort beliefert er mehr als 70 Läden mit seinen urdeutschen Designs.
Beitrag von: Markus Ebner, Chefredakteur des Modemagazins „Achtung“, hat zehn Lieblings-Designer ausgewählt und stellt sie in kurzen Porträts vor.
„Vor Kurzem feierte unsere Zeitschrift für Mode zehnjähriges Bestehen. Achtung ging es von Anfang an darum, eine Modekultur mit deutschen Wurzeln in Bild und Wort aufzubauen. Der Weg ist das Ziel, denn es gibt noch sehr viel zu tun. Die wichtigsten Modezeitschriften auf dem Markt sind weiterhin Ableger der großen internationalen Verlage, wie Vogue, Harper's Bazaar, Elle, et cetera. Auch richtungsweisende Modetalente kommen selten aus Deutschland. Obgleich die Berliner Modeszene über großzügige Marketingbudgets von Kosmetik-, Bier- und Automarken verfügt, produziert sie kaum etwas, das international Bestand hat oder Anklang findet. Trotzdem haben wir über die Jahre konsequent deutsche Talente beleuchtet. Hier sind die nach meiner Meinung besten zehn deutschen Modedesigner, die zurzeit im Geschäft sind und alle sechs Monate oder öfter eine neue Kollektion auf den Laufsteg schicken.“
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Internet-Redaktion
Juli 2014