„Feeding the planet. Energy for life“ ist das Motto der Weltausstellung, die jetzt in Mailand stattfindet. Obwohl wir sie nur für einen Tag besichtigen konnten, ist es für mich klar, dass ich das Motto nicht klar verstehe. Dieses Motto bezieht sich auf humanitäre Aspekte: Als wir die Expo betraten, fühlten wir sofort, dass wir nicht mehr in Italien waren, sondern an einem internationalen Ort, wo die Kooperation zwischen den Ländern gefördert wird, wo alle Länder in einem einzigen Ziel vereinigt sind.
Aber als wir weitergehen, sehen wir viele Pavillons und Gebäude mit verschiedenen und originellen Formen und wir sind uns alle einig: Sie sind sehr schön und sicher auch umweltfreundlich, aber sind sie wirklich notwendig, um den Leuten nahezubringen, dass die Erde und die Menschen unsere Hilfe brauchen?
Ich persönlich liebe andere Kulturen, Sprachen und Sitten (je verschiedener, desto besser). Ich mag es wirklich und ich wünsche mir, dass es eine Ausstellung über die verschiedenen Kulturen in der Welt gäbe. Aber das ist genau das Problem: Bei dieser EXPO geht es nicht darum andere Kulturen kennenzulernen, sondern ein Forum für globale Themen und bei den Besuchern ein Bewusstsein über die Situation der Welt zu schaffen.
Einige Pavillons, wie zum Beispiel der Amerikanische, bieten nicht viel mehr als einen Raum, in dem sie US-Produkte verkaufen (Kleidung, Essen, usw.). Und es gibt andere Pavillons, wie zum Beispiel einige afrikanische, die auch nur ihre traditionelle Kleidung, Essen und typisch afrikanische Gegenstände zeigen. Diese Länder sind nicht die einzigen, die eine sehr gute Gelegenheit verpassen, neue Ideen zu präsentieren oder Beschwerden zu formulieren.
Natürlich gebe ich nicht meine Meinung zu Dingen, die ich nicht weiß, aber ich komme nicht umhin zu denken, wie viel Geld pro Tag die Show am „Baum des Lebens“ kostet. Der „Baum des Lebens“ ist zentraler Treffpunkt auf dem EXPO-Gelände und mehrmals täglich findet dort eine Licht- und Wassershow mit Musik statt. Sie ist zwar schön und eindrucksvoll, aber ist sie wirklich notwendig? Und genauso erinnert ein Spaziergang durch die „Restaurant-Zone“ an eine Shopping-Mall und ich denke mir: „Soll es wirklich so sein? Soll die EXPO auch ein Geschäft, ein Ort des Konsums sein?“.
Alles hängt von der Absicht ab, mit der man zur EXPO kommt: Wenn man sich auf die wichtigsten Dinge konzentriert, wird man das echte Ziel der EXPO erfüllen: Man kann Geld für Nepal spenden, in einem solidarischen Fitnessraum Sport treiben oder die Ideen des Deutschen oder des Schweizer Pavillons im eigenen Alltag verwirklichen.
Wir alle und alle Besucher sollten immer das Motto der EXPO vor Augen haben: „Feeding the planet. Energy for life“.
Ein Beitrag von:
Guillermo Juan Gómez
Schule:
IES Goya in Zaragoza, Spanien