YFU-Austauschschüler Ulises aus Argentinien verwirklicht seinen Traum vom Austauschjahr.
Um als Austauschschüler nach Deutschland reisen zu können, musste Ulises aus Argentinien einige Hindernisse überwinden. Der 18-jährige Schüler ist einer von insgesamt sieben Gewinnern des Wettbewerbs „Blickwechsel – ein Jahr in Deutschland“, der 2013 von YFU (www.yfu.de) und dem Goethe-Institut in über 325 PASCH-Schulen in 44 Ländern weltweit ausgeschrieben wurde. Die Jugendlichen, die mit ihren eingereichten Präsentationen zum Thema „Ich habe einen Traum“ bei diesem Wettbewerb überzeugten, erhielten ein Stipendium über die Hälfte des Programmpreises für ein Austauschjahr 2014/15 in Deutschland. Ulises gewann als einziger Schüler aus Argentinien ein solches Teil-Stipendium über 3.730 Euro.
Eine Summe, die jedoch noch nicht ausreichte, um seinen Traum vom Austauschjahr zu verwirklichen. Denn Ulises Eltern, die neben ihm noch acht weitere Söhne und Töchter haben, konnten die zweite Hälfte des Programmpreises nicht vollständig aus eigener Kraft bezahlen. Für Ulises kam aber nicht in Frage, seinen Traum aufzugeben – stattdessen setzte alle Hebel in Bewegung, um selbst die noch fehlenden Euro zusammenzutragen Dabei erhielt er beeindruckende Unterstützung von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Menschen aus seiner Heimatstadt und der gesamten Provinz Misiones. So konnte die erste Rate mit Hilfe einer Spende der Polizei von Misiones überwiesen werden und seine Schule veranstaltete eine Tombola, um Spenden zu sammeln.
Ulises selbst wandte sich an verschiedene öffentliche Stellen, wie beispielsweise das Bildungsministerium. Bald schon wurden lokale und regionale Zeitungen, Radiosender und Fernsehstationen auf die Geschichte von Ulises aufmerksam, bis schließlich auch eine der meistgelesenen Tageszeitungen des Landes, über ihn berichtete. So erfuhr der Gouverneur der Provinz Misiones, Maurice Closs, von dem Fall und war beeindruckt von der großen Solidarität für den Schüler. In einem Interview bot er an, dass die Provinzregierung alle noch offen Kosten für Ulises Austauschjahr übernehmen würde. Diese Hilfe war schließlich ausschlaggeben dafür, dass Ulises als einer von acht PASCH-Stipendiaten Mitte August sein Austauschjahr in Deutschland beginnen konnte.
Ulises berichtet von seiner Zeit in Deutschland
Ich bin der Austauschschüler Ulises Morel, der in Deutschland wohnt. Ich möchte euch gerne über meine Erfahrungen des Austauschjahres erzählen.
Ich lebe jetzt in einem Haus mit meinen 2 Gastgeschwistern und meiner Gastmutter, mit denen ich mich ganz gut verstehe. Sie sind zweifellos wie eine 2. Familie für mich.
Ich gehe jetzt zum Gymnasium Soltau wo ich mein Deutsch verbessere, Freunde finde, und das Alltagsleben von einem deutschen Jugendlichen führ.
In meine Freizeit mache ich gerne Sport, lerne deutsch, gehe raus mit Freunde und reise.
Es ist ein Privileg zu wissen, dass man weit weg vom Ort deiner Geburt, Freunde und Familie haben kann.
Bisher habe ich viele Sachen erlebt und gelernt, die mir helfen, offener zur Welt zu sein, mich in neue Gruppen zu integrieren, neue Leute kennen zu lernen, aber auch mich selbst und wo meine Grenzen sind bzw wo ich tolerant bin.
Dieses Austauschjahr hat mir geholfen mit einer neuen Perspektive zu sehen und offener zu sein.
Dank diesem Kulturaustausch kann ich über die deutsche Kultur lernen und die vorurteile von dieser Kultur zur Seite legen. Ich glaube jetzt, dass der einzige weg eine Kultur richtig kenenlernen ist, wen man dort lebt.
Jetzt, dass ich deutsch verstehe, ist es möglich, mich mit den Leute einer andere Kultur zu verständigen und dadurch die Leute kennen zu lernen und zu verstehen.
Ich glaube auch, dass mir dieses Jahr in der zukunft helfen wird, ein internationales Job zu kriegen.
Das Schulsystem in Deutschland ist weltweit für ihre effizienz bekannt und deshalb glaube ich, dass es keine schlechte Idee wäre, züruck zu kommen um hier zu studieren.
Im August ist mein Austauschjahr zu Ende. Ich bin traurig aber gleichzeitig froh, dass ich zurück nach Hause gehe. Ich bin auch ganz froh, da ich diese Chance genutzt habe und so viele tolle Erfahrungen gemacht haben.
Ich will bei meiner Rückher Medizin studieren und hoffe, dass ich hier in Deutschland arbeiten kann. Im Fazit bin ich fest überzeugt, dass dieses Austauschjahr die beste Erfahrung meines Lebens war. Deutschland ist jetzt meine 2. Heimat und ich glaub, dass es ein sehr tolles Land ist.
Nina ist Gewinnerin eines Teilstipendiums für ein Schuljahr in Deutschland, das die gemeinnützige Austauschorganisation Youth for Understanding (YFU) in Kooperation mit dem Goethe-Institut an acht PASCH-Schülerinnen und -Schüler vergeben hat. Gewinnen konnten die Jugendlichen die Stipendien bei dem vom Goethe-Institut und YFU 2013 gemeinsam auf PASCH-net ausgeschriebenen Wettbewerb „Blickwechsel – Ein Schuljahr in Deutschland“. 2014 ging der Wettbewerb in die vierte Runde.