Sie haben sicher über die Kraft des Liedes und seinen positiven Einfluss auf den Menschen gehört. Das Lied kann über verschiedene Werte erzählen. Es kann auch in aufregenden Momenten beruhigen, anregen oder auf nostalgisch stimmen. Die Letten veranstalten dem Lied zu Ehren das Tanz- und Liederfest, das alle fünf Jahre stattfindet. Wie es sich äußert und wie wichtig es ist für die Letten, können sie in diesem Artikel lesen.
Der Sommer ist da und hat mir – einer Teilnehmerin des Sängerfestes – Ereignisse, Emotionen und intensive Gefühle des letzten Tanz- und Liederfestes in Erinnerung gebracht, die dieses Fest hervorgerufen haben. Die Veranstaltung des Tanz- und Liederfestes ist eine alte und bekannte Tradition nicht nur bei den Letten, sondern auch bei der Litauern und Esten. Im Jahr 2003 wurden diese Tradition und dieser Symbolismus in Estland, Lettland und Litauen für gut als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Kulturerbes befunden. Das bedeutet, die Tradition des Tanz- und Liederfestes liegt in der Fülle des weltlichen immateriellen Kulturerbes neben der Tradition des geistigen Gesangs in Indien, der Tradition des Tangotanzes in Argentinien und Uruguay, der Tradition der tibetischen Oper, der Tradition des Musikspieles der chinesischen Cither und vielen anderen Kulturtraditionen.
Das Tanz- und Liederfest der Schuljugend in Lettland ist ein bedeutender Bestandteil des allgemeinen Tanz- und Liederfestes, diese Tradition ist auch international hoch geschätzt und in das Projekt der UNESCO eingefügt. Diese Anerkennung trägt dazu bei, wie reichhaltig das Erbe der lettischen Kultur ist, und erinnert uns daran, diese Tradition zu schützen und zu pflegen.
Das erste allgemeine lettische Sängerfest fand im Jahr 1873 statt, in das die Schulchöre eingefügt wurden. Am Anfang wurden diese Feste nur für die Erwachsene veranstaltet, jedoch verteilten sie sich nicht nur in Feste für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche. Jedes Mal wird ein anderes Logo für das Tanz- und Liederfest gemacht. Beim letzten Fest war es ein Hahn, der ruft: „Töne selbst! Töne mit!”. Trotz der herrschenden Mächte in Lettland hat das Tanz- und Liederfest immer stattgefunden und den Letten das Gefühl der Gemeinsamkeit und die Kraft der Muttersprache erleben gelassen. Das versichert auch die immer wachsende Anzahl der Teilnehmer in jedem Fest.
Letzten Sommer fand in Großer Estrade Mezaparks schon das 11. Tanz- und Liederfest der lettischen Schuljugend statt, und es hat eine Woche gedauert. Im Laufe dieser Woche haben sich wichtige Kultur- und Musikereignisse abgespielt. An diesem Fest habe ich auch teilgenommen, wo ich mit unserem Schulchor und unserer Musikgruppe „Noskana“ aufgetreten bin. An diesem Fest habe ich zum ersten Mal teilgenommen, darum war das für mich ein großes unvergessliches Erlebnis. Die Konzerte, die ich bisher erlebt habe, waren nicht so spannend und an Überraschungen reich wie der Auftritt im Konzertsaal Riga. Die Lieder, die wir im großen Gemeinchor gesungen haben, sind dem Volk sehr nah, bei den Letten beliebt und auch inmitten der Jugendlichen bekannt. In diesen Liedern singt man über Heimatliebe, Beziehungen zwischen Menschen, Natur, Familie, Auswanderung, von Heimat und Heimkehr. Zu der Liste der Lieder gehören auch Volkslieder. Auch die sind Reichtum des Lettischen Volkes, in denen es über Tugend der Arbeit, Gottheiten oder Schutz vor dem Bösen berichtet wird. Somit enthalten die Lieder die Kraft des Wortes und Energie.
Am Schluss des Konzertes singen alle zusammen und fühlen sich sie erhebend und emotional berührt, weil das ein sehr außergewöhnliches Gefühl ist, über die Heimat und andere Werte mit tausenden Landsleuten zu singen. Niemand wundert sich, wenn man die Tränen der Rührung in den Augen des nebenstehenden Menschen sieht. Singen hat mir immer Spaß gemacht, und ich wünsche auch anderen Kraft, Spaß und Energie zu erleben, die das Lied geben kann!
Ein Beitrag von:
Patricija Nagle
Schule:
1. Staatsgymnasium Rezekne