Guillermo Juan Gómez aus der nordspanischen Stadt Saragossa lernt seit sechs Jahren Deutsch als Fremdsprache. Der heute 18-Jährige erzählt, was die deutsche Sprache für ihn bedeutet und warum es für ihn so wichtig ist, auch weiterhin Deutsch zu lernen.
Als ich zwölf Jahre alt war, ging ich aufs Gymnasium und begann dort, Deutsch zu lernen. Ein Schüleraustausch führte mich in die norddeutsche Stadt Bremen und 2015 reiste ich mit einem Stipendium nach Sankt Peter-Ording, einem Ort an der Nordsee. Das waren sehr wertvolle Erfahrungen für mich. Im Juni habe ich mein Abitur gemacht. Deutsch spielt für mich nach wie vor eine große Rolle. Hätte ich nicht Deutsch gelernt, hätte mein Leben ganz anders ausgesehen!
Deutsch statt Französisch
In meiner Heimatstadt Saragossa ist besonders Französisch als Fremdsprache beliebt. Vor 30 Jahren war das noch die einzige Fremdsprache, die Schüler lernten. Jede Schule bot Französisch an. Die Sprache war sogar beliebter als Englisch. Heute ist das nicht mehr so. Trotzdem ist Französisch beliebter als Deutsch. Wenn ich erzähle, dass ich Deutsch kann, aber kein Wort Französisch spreche, sehen mich die Leute immer ganz erstaunt an. Sogar an meinem Gymnasium, das Teil der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) ist, bilden die Deutschlerner nur eine kleine Gruppe. Unser Stundenplan ist etwas anders als der der anderen Schüler: Wir haben fast jeden Tag Deutschunterricht, weil auch ein weiteres Fach wie Geschichte oder Philosophie in deutscher Sprache unterrichtet wird.
Erfahrungen in Deutschland
Als ich 15 Jahre alt war, flog ich das erste Mal nach Deutschland. Ich machte bei einem Austausch mit einer Bremer Schule mit. Obwohl ich noch nicht so gut Deutsch sprach, konnte ich mich gut verständigen. In meiner Gastfamilie fühlte ich mich sofort wohl. Ich möchte unbedingt noch einmal nach Bremen! Im letzten Jahr bekam ich ein Stipendium und durfte zwei Wochen an einem Jugendkurs in Sankt Peter-Ording teilnehmen. Dort lernte ich Deutsch, spielte Fußball und besuchte verschiedene Städte. Das war die beste Erfahrung meines Lebens!
Als Reporter durfte ich außerdem zur Weltausstellung „EXPO“ 2015 nach Mailand fahren und darüber einen Artikel schreiben. Jetzt beginne ich, Jura zu studieren. Wie es nach dem Studium weitergehen wird, weiß ich noch nicht. Aber eines ist für mich schon jetzt klar: Ich will weiter Deutsch lernen und meine Deutschkenntnisse verbessern.
Ein Beitrag von:Guillermo Juan Gómez, redaktionell bearbeitet von
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Schule:
I.E.S. Goya