Vom Goethe-Institut haben sie schon viel gehört aber wenig gesehen. Schülerinnen und Schüler aus Belgrad lernten das Goethe-Institut Belgrad in einem interdisziplinären Workshop kennen – mit kreativem, spannendem Ergebnis.
Am 5. April um 11:30 war es so weit: 20 Jugendliche aus den Klassen 1, 2 und 3 trafen sich mit ihrem Betreuer Florian Salk, der als Freiwilliger am 3. Belgrader Gymnasium arbeitet, vor dem Goethe-Institut in der Fußgängerzone Knez Mihailova in Belgrad. Was für ein Workshop sie erwartet wussten sie noch nicht, sie wussten nur, dass sie alte Zeitschriften, Bilder und Fotos mitbringen sollten.
Was könnte man damit anstellen? Die Freiwilligen Valerie Quade und Sören Grunwald führten die Gruppe nach oben in einen der Klassenräume des Instituts, in dem bereits Bastelmaterialien wie Scheren, Klebstoff, Papier und bunte Stifte bereitlagen. Das Ziel des Tages war es nämlich, ein Goethe-Zine zu erstellen. Der Begriff kommt von Fanzine, einer Art Magazin, das in Handarbeit von Fans selbst hergestellt wird. Meistens geht es um Science-Fiction Filme oder Serien aber den Themen sind keine Grenzen gesetzt.
Im Workshop sollte es natürlich auf irgendeine Weise um Deutschland gehen. Deshalb heißen die Magazine Goethe-Zine. Die Schülerinnen und Schüler teilten sich in vier Teams auf und machten ich sogleich an die Arbeit, ausrangierte Zeitungen der Goethe Bibliothek zu durchstöbern und Themen für ihre Goethe-Zines zu finden. Es wurden Magazine zu Mode, Mensch-Tier-Beziehungen, Träumen und Belgrad erstellt. Die Gemeinsamkeit? Die Hefte wurden mit deutschen Texten versehen, die den Bildern teilweise eine neue Bedeutung gaben.
Um die Magazine mit Informationen zu füttern und die richtigen Bilder einzufügen, begaben sich die Teams anschließend in die Bibliothek, wo aus Büchern und Fachmagazinen zusätzlich die richtigen Bilder kopiert, ausgeschnitten und eingefügt wurden.
Die fertigen Magazine wurden auf A5 gedruckt und haben sieben Seiten plus Titelseite. Am Ende des Workshops um 15 Uhr waren alle Hefte fertig und konnten den Teams später überreicht werden.
„Ich fand den Workshop sehr spannend, weil wir schön kreativ arbeiten konnten. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe in meinem Team neue Freunde gefunden und das Heft auf Deutsch zu machen war gar nicht so schwer, ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden,“ sagt Nina, deren Team Albert Einstein aufs Cover gesetzt, und das Thema „Träume und Glück“ gewählt hat. Im Heft wurde mit kyrillischen Buchstaben in der deutschen Sprache experimentiert und gespielt. Außerdem gibt es Empfehlungen zu Belgrad und Italien, Blumen, Zeichnungen, serbische Kultur – wie es schon der Titel sagt, ein Magazin über Träume und Glück.
Ein Beitrag von:
Valerie Quade, kulturweit-Freiwillige am Goethe-Institut Belgrad