„Der Himmel ist dunkel. Es scheint, dass ein Gewitter kommt. Aber es ist kein Wasser, was die Dunkelheit bringt, sondern Schrecken und Einsamkeit. Im Februar 2017 fand in Südwesteuropa ein Schreibwettbewerb unter dem Motto „Ein neues Leben“ statt. Alba schreibt über die Motivation von Flüchtlingen, ein neues Leben in Europa zu suchen.
Der Himmel ist dunkel. Es scheint, dass ein Gewitter kommt. Aber es ist kein Wasser, was die Dunkelheit bringt, sondern Schrecken und Einsamkeit. Der Schrecken wird sofort beginnen. Wenn die Leute ihr Haus total zerstört sehen oder wenn die Geräusche, die Schreie, die Bomben und die Alarme nicht kontrolliert werden können.
Aber das echte Gefühl von Terror wird ein bisschen später beginnen. Wenn die Alarme gestoppt sind, wird die ewige Suche beginnen. Die Suche nach dem Fotoalbum, den vermissten Nachbarn, den Verwandten, den Kinder … Und so eine lange Liste von Augenblicken wird geschrieben, die oft nur in der Erinnerungen überleben können.
Alles, was wir über die schlimmste Situation schreiben, die ein Mensch erfahren kann, scheint nie so traumatisch wie sie in der Wirklichkeit ist. Nicht alle Leute haben die Fähigkeit, um mit Wörtern etwas so schwieriges auszudrücken. Aber die Tatsachen geschehen wieder, auch wenn wir die Realität nicht sehen möchten. Es gibt eine andere Welt außerhalb Europas. Eine andere Welt, in der Kriege geführt werden. In dieser Welt, ganz anders als in unserer, gibt es nur eine Lösung: Nach Europa umziehen. Aber in Wirklichkeit, leisten wir, vielleicht wegen unsere Unwissenheit oder wegen unsere Gleichgültigkeit, fast keine Hilfe.
Wo liegt jetzt die Devise der Französische Revolution
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die uns einlud, uns in der Gesellschaft zu engagieren? Was werden wir unseren Enkelkindern über unsere Rolle in dieser Migrationskrise erzählen? Wenn etwas klar ist, dann dass wir jetzt Ansprüche an unsere Regierungen stellen müssen, damit sie Maßnahmen ergreifen, die gegen dieses Unrecht kämpfen. Aber vielleicht müssen wir zuerst, die Situation von diesen Leute, die in unsere Ländern kommen, besser verstehen und nicht zu vergessen, dass es einfach uns allen passieren könnte.
Also, was fühlt man als Flüchtling?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst einmal bemerken, dass Flüchtling sein immer der letzte Ausweg ist. Niemand verlässt sein Land und die Arbeitsstelle, um andere Leute zu ärgern. Die meisten, die sich entschied wegzugehen, suchen eine Möglichkeit, die sie in ihrer Heimat nicht finden können. Sie suchen Gelegenheiten, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln, ein gutes Land, wo sie eine Familie gründen können. Und überhaupt das Recht zu leben haben. Deswegen entscheiden sie sich, ihr normales Leben zu verlassen, ihre Muttersprache, ihre Landschaft, ihre Freunde … Alles, was eine Person auszeichnet und worauf man nicht verzichten kann. Aber entlang ihres Weges nach Europa gibt es mehr Schwierigkeiten. Auf ihrer Reise wird ihnen niemand helfen. Schleuser benutzten ihre schlechte Situation, um Geld zu verdienen. Weil sie keine andere Möglichkeit haben, akzeptieren sie alle Bedingungen.
Und so ist wie sie schließlich eine gefährliches Reise anfangen. Auf dieser Reise, nachdem sie schon viel Geld bezahlt haben, werden sie vielen Gefahren ausgesetzt sein. Die Boote, die bei ihnen genutzt werden, um das Mittelmeer zu durchfahren, sind unbeständig und auf denen ist es sehr kalt für die Kinder und die kranke Leute, die auch fahren. Außerdem gibt es keine elektronischen Geräte, um sich zu orientieren, damit sie nicht bei der europäischen Polizei registriert werden. Deswegen ist es sehr schwierig den richtigen Weg zu finden.
Inzwischen gibt es viele Leute die sterben und viele andere, die sich fragen, ob sie das Ziel erreichen oder sie die Nummer der Verstorbenen vergrößern werden. Die Ruhe in diesen Booten ist mucksmäuschenstill, weil die Angst vor den Tod verbietet, Gespräch anzufangen und mehr Fragen entstehen. Wie wird die Ankunft sein? Wie wird unser neues Leben sein? Werden wir bald heimgehen? Alle diese Fragen in ihren Köpfen bleiben bis zur Ankunft. Die Enttäuschung kommt auf als sie sich bemerken, dass niemand am anderen Ufer auf sie wartet, dass alle die Möglichkeiten die bei ihnen geträumt wurden, in Wirklichkeit nicht existieren und dass vielleicht das einzige Ziel, dass sie erreichen können ist, die eigene Familie zusammenzuhalten.
Einige werden sich zu unserer Regierungen flüchten und sie werden benutzt, damit wir unsere weiße Weste haben. Aber die Mehrheit wird nur darauf warten können, in Ruhe nach dem Sturm anzukommen.
Ein Beitrag von:
Alba Siguero Lizano
Schule:
I.E.S Isabel la Católica, Madrid