PASCH - unser großes internationales Projekt macht unser Deutschlernleben bunt. Als wir von der Idee der Deutschlehrerinnen hörten, dass wir eine Geschichte mit PASCH-Lyzeisten aus Fergana schreiben könnten, waren wir begeistert.
Wir schickten nach einer Woche das erste Kapitel nach Fergana und warteten ungeduldig auf das zweite Kapitel, das von den Schülern vom „Yormozor“ Lyzeum geschrieben wurde. Die Zeit schien wie stehengeblieben, so aufgeregt waren wir, bis wir das Kapitel bekamen. Es ging hin und her. Jedes Mal bekamen wir die Fortsetzung unserer Geschichte und waren aufgeregt: “Wie geht es weiter?“ Oft entwickelte sich die Geschichte total anders, als wir es erwartet haben und das machte das Schreiben noch unterhaltsamer. Von November bis März sind 7 Kapitel entstanden mit passenden Bildern. Unsere Lehrerin Roza Sabirova korrigierte den Text und motivierte uns aus der Geschichte ein Theaterstück zu machen.
Eine Idee wurde geboren: Urgench ist im Westen Usbekistans und Fergana im Osten. Was wäre, wenn wir aus der Geschichte ein Theaterstück machen, uns in der Mitte treffen und gemeinsam proben und aufführen. Zwei Monate lang schrieben und probten wir drei Nachmittage in der Woche das Theaterstück. Ehrlich gesagt, war es gar nicht leicht, sich in die Emotionen der Figuren zu versetzen. Auch in Fergana probte man fleißig: Im gemeinsamen Theaterstück spielten die Lyzeisten die von uns geschriebenen Kapitel und wir ihre. In Samarkand wollten wir dann gemeinsam das Stück vorstellen.

17.06.17. Samarkand. 2. Akademisches Lyzeum. Der Saal ist voll mit den deutschlernenden Schülern. Obwohl unser Theaterteam Fergana-Urgench gestern zusammen tüchtig geprobt hat, schwitzen wir vor Aufregung, denn wir spielen zum ersten Mal vor Publikum! Doch…. Das Publikum war begeistert. Alles lief super und nach jeder Szene bekamen wir Unterstützung der Zuschauer und Applaus. Am Ende des Theaterstücks machten wir auch ein musikalisches Geschenk: Elbek von der Urgencher 19. Schule, der den Hauptheld spielte, sang das Lied „Fergana“ aus dem PASCH-Projekt „Meine Stadt-Mein Lied“ und der ganze Saal tanzte.
Am Nachmittag dieses Tages besuchten wir auch das ZfA-Lyzeum in Samarkand mit unserem Theaterstück. Es kamen auch Schüler der ZfA-Schule 51. Und auch hier war die Begeisterung groß und es wurde anschließend viel getanzt. Im Lyzeum arbeitete auch ein kulturweit-Freiwilliger, mit dem wir viel Deutsch sprechen konnten und der gern auf unsere Fragen geantwortet hat. Weil er ein Muttersprachler ist, war für uns wichtig, ob alles verständlich war. „Ja, die Abenteuergeschichte war klar dargestellt. Die Schüler benahmen sich wie Schauspieler, sie haben wirklich gut gearbeitet.“ „Was würden Sie hier ändern?“ „Viele Schauspieler sprachen laut und deutlich und die Aussprache war auch wunderbar. Einige sprachen aber etwas leise, das könnte man vielleicht noch ändern.“ Wir tauschten unsere E-Mail-Adressen und mussten uns schon verabschieden, denn die Zeit wartet ja nicht. Ilyos Muminov, der Deutschlehrer des 2. Lyzeums in Samarkand, der uns in diesem Projekt so unterstützt hatte, sagte im Interview: „Ich mag die PASCH-Miniprojekte, weil sie wirklich zum Deutschlernen motivieren und Menschen zusammenbringen. Es war für mich erstaunlich, wie man gemeinsam in voneinander entfernten Schulen ein Theaterstück machen kann.

Es war auch interessant, dass jede Rolle von 2 Personen gespielt wurde, man es aber kaum merkte.“ Wir sahen, wie das Projekt die Teilnehmenden beider Schulen motiviert hat, beispielweise in unserer Schule möchten noch mehr Schüler Deutsch lernen und höhere Sprachniveaus erreichen. Nicht umsonst wird gesagt: Erleben ist viel besser als Lernen aus dem Buch.
Einige von uns waren zum ersten Mal in Samarkand und waren beeindruckt von dieser alten bezaubernden Stadt, die wir am Sonntag vor unserer Abfahrt besichtigen konnten. Wir sind allen Lehrern und Schülern aber auch dem PASCH-Team dankbar, die dieses Projekt ermöglicht haben, in dem wir mit Spaß Deutsch lernten, durchs Land reisen und viele Eindrücke fürs Leben gewinnen konnten.
Ein Beitrag von:
Azizbek Jonibekzoda, 9 A Klasse und Rasulbek Rustamov, 8.D Klasse,
Schule:
Allgemeinbildende Mittelschule Nr. 19, Urgentsch/Usbekistan