Der zweite Teil des Projektes „Flüchtlinge - damals und heute“ ist vorbei. Schülerinnen und Schüler aus ukrainischen PASCH-Schulen sind dafür nach Polen gereist, um dort gemeinsam an ihren Filmen weiterzuarbeiten. Hier berichten sie, was sie in Polen alles erlebt haben.
Anastassiia Vavryk, Schülerin der 10. Klasse, Lyzeum Nr. 12, Riwne
In Lublin haben wir uns wiedergesehen, um weiter an unseren Filmen zu arbeiten. Die Anreise war etwas stressig, aber alle sind gut angekommen. Am ersten Tag hatten wir Zeit, jüngste Erfahrungen auszutauschen und uns zu erholen, bevor am zweiten Tag die Arbeit begann: Zuerst haben wir uns eine Präsentation der Historikerin Prof. Dr. Leiserowitz vom Deutschen Historischen Institut Warschau angesehen. Sie hat uns von Migrationsprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt. Anschließend teilten wir uns in 4 Gruppen auf. Eine sollte den Raum für das Interview vorbereiten, die drei anderen überlegten sich Fragen an die Expertin. Das Ergebnis war ein spannendes Interview, das wir als Hauptquelle für den historischen Film nutzten.
Am Nachmittag konnten wir dann unsere Zeitzeugen-Interviews filmen. Diese Interviews waren aufschlussreich und haben uns die Flüchtlingssituation in Polen verdeutlicht. Am Abend haben wir dann entschieden, in welcher Gruppe wir arbeiten wollten. Ich habe die historische Gruppe ausgewählt, da ich mich künftig mehr mit Geschichte beschäftigen möchte. In unserer Gruppe gab es noch 3 Deutsche, 3 Polen und 4 Ukrainer. Nach ersten Vorbesprechungen haben wir uns entschieden, unseren Film kreativ zu gestalten. Dazu haben wir Straßen, Gebäude, Denkmäler oder abstrakte Objekte gefilmt. Mit der Tiefenschärfe haben wir eine Filmtechnik kennengelernt, die häufig eingesetzt wird. Die Atmosphäre in der Gruppe war überaus freundlich und angenehm. Auch die Abende haben wir so gemeinsam verbracht. Wir haben uns verschiedene Filme angeschaut, Brettspiele gespielt und so viele lustige Gespräche geführt, dass ich sicher sagen kann: Das war eine der besten Wochen meines Lebens! Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit meinen Freunden in Berlin!
Nikita Goryetiy, Schüler der 9. Klasse, Lyzeum der Karazin-Universität, Charkiw
Die Fahrt nach Lublin hat mir sehr gut gefallen. Es war eine tolle Erfahrung
für mich. Neben der Arbeit am Film machten auf mich auch unsere Ausflüge ins Konzentrationslager Majdanek und ins märchenhafte Städtchen Kazimierz Dolny einen unvergesslichen Eindruck. Ich habe viele Menschen kennengelernt und tolle Erfahrungen gesammelt. Ich möchte allen Organisatoren und Teilnehmern für die spannende Zeit danken.
Viktoriia Bezveniuk , Schülerin der 10. Klasse, Lyzeum Nr.7, Winnyzja
Diesen Sommer bekam ich die Chance, nach Polen zu fahren und am Projekt „Flüchtlinge – damals und heute“ teilzunehmen. Einen Film zu produzieren ist nicht so einfach, wie man vielleicht denken könnte. Zum Glück waren unsere Referentinnen Kerstin und Silke aber stets hilfsbereit.
Mir gefällt es sehr, Interviews zu führen, weil das eine gute Möglichkeit ist, mit vielen interessanten Menschen zu sprechen. Während des Projekts haben wir viel über die Situation der Flüchtlinge in Polen in Vergangenheit und Gegenwart gelernt. Die Organisation des Projekts war auf sehr hohem Niveau. Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Vielen Dank!
Roman Provolotskiy, Schüler der 10. Klasse, Humanistisch-technisches Lyzeum Nr. 129, Krywy Rih
Im Rahmen des Projekts „Flüchtlinge - damals und heute“ haben wir uns noch einmal getroffen, dieses Mal in Lublin (Polen). Dort haben wir zwei Dokus produziert. Die Arbeit in den Gruppen war spannend und nicht immer leicht. Wir haben gesehen, dass unsere Länder viele historische Gemeinsamkeiten haben und sich auch sonst sehr nahe sind. Unsere Probleme sind oft dieselben, weshalb wir sie zusammen lösen sollten. Unsere Filme beeindruckten das ganze Publikum und das war das größte Lob für uns.
Das Projekt „Flüchtlinge – damals und heute“ wird mit Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine und Deutschland gefördert, in Polen von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Es findet im Rahmen des Deutsch-Ukrainischen Sprachenjahrs 2017/18 statt. Kooperationspartner sind das Goethe-Institut und das Deutsche Youth For Understanding Komitee. Die Workshopleitung unter Mitwirkung von verschiedenen NGOs hat Glocal Films (London). An dem Projekt nehmen vierzehn Schülerinnen und Schüler aus polnischen und ukrainischen PASCH-Schulen und sieben Schülerinnen und Schüler aus deutschen Schulen teil.
Projektidee und Initiation
Veikko Frauenstein, Projektreferent „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH), Goethe-Institut Ukraine;
Kerstin Rickermann & Silke Beller, Glocal Films, London
Ein Beitrag von:
Jonas Brosig, kulturweit-Freiwilliger am Goethe-Institut Ukraine