Schülerinnen der Ewha Mädchen-Fremdsprachenoberschule Seoul haben bekannte koreanische Gedichte ins Deutsche übersetzt und kommentiert.
„Eine Kröte hält eine Fliege im Mund“ von Anonym
Eine Kröte hält eine Fliege im Mund und springt auf den Haufen von Dünger und setzt sich.
Sie sieht einen Falken, der um den Berg gegenüber ihr fliegt. Sie erschreckt, fährt auf, springt, und fällt dann.
Mir geht es gut weil ich schnell war. Wenn das jemand anderen passiert wäre, hätte er einen blauen Fleck bekommen.
Kommentar:
Es gibt eine Kröte. Sie ist zufrieden mit ihrer Beute auf einen Haufen von Dünger gesprungen. Aber dann sieht sie ihren natürlichen Feind, einen Falken. Beim Versuch, vor dem Falken zu fliehen, fällt sie. Trotzdem lobt sie sich selbst und gibt vor, dass sie mit heilen Knochen schnell davon gekommen ist. Dieses Gedicht spielt darauf an, dass man vor Schwächeren den Starken spielt, sich aber vor Stärkeren verkriecht.
„Der Wind, der den Schnee auf Frühlingsbergen zum Schmelzen bringt“ von U Tak
Der Wind, der den Schnee auf Frühlingsbergen zum Schmelzen bringt, weht einen Augenblick und vergeht.
Für eine Weile würde ich ihn gern ausleihen,
und ihn über meine Haare wehen lassen.
Ich will den alten Frost auf meinen Haaren zum Schmelzen bringen.
Kommentar:
Der Inhalt dieses Gedicht ist über einen Mann, der über das Altern seufzt. Der Frost bedeutet weiße Haare in diesem Gedicht. Er möchte seine weißen Haare wieder schwarz machen.
„Die vergangene 500-jährige Hauptstadt“ von Kil Je
Ich reite durch die vergangene 500-jährige Hauptstadt.
Berge und Flüsse sind gleich wie früher, aber es gibt keine talentierten Menschen mehr.
Ach, die friedliche Regierungszeit ist ein Nichts, vorbei wie ein Traum.
Kommentar:
Es ist ein Gedicht, in dem man die Goryeo Dynastie, die bereits zerstört wurde, vermisst. Die Vergänglichkeit des Lebens im Vergleich zu der Natur und dem Menschen wird ausgedrückt. 500-jährige Hauptstadt ist „Songdo“, die alte Hauptstadt der Goryeo Dynastie. Die friedliche Regierungszeit bedeutet die Zeit, als Goryeo wohlhabend war.
Der Dichter war ein Neokonfuzianistischer Wissenschaftler am Ende der Goryeo Dynastie und Anfang der Chosun Dynastie. Nach der Gründung von Chosun gab der König ihm das Amt, aber er sagte ab, da er nicht beiden Königen dienen wollte.
„Die lange Nacht in der Wintersonnenwende“ von Hwang Jini
Ich würde ein Stück der langen Nacht in der Wintersonnenwende
unter eine warme Decke wie Frühlingshauch hineinschieben
Und wenn meine Liebe wieder kommt, will ich sie ausbreiten.
Kommentar:
Der Erzähler von diesem Gedicht ist eine Frau, die nicht von ihrer Liebe getrennt werden möchte. Sie bedauert, dass die Zeit mit ihrer Liebe zu kurz ist. Deshalb würde sie ein großes Stück von der Nacht in der Wintersonnenwende abschneiden. Und wenn ihre Liebe kommt, würde sie das Stück ausbreiten, um mit ihrer Liebe mehr Zeit zu verbringen.
„Der grüne Berg ist mein Wille“ von Hwang Jini
Der grüne Berg ist mein Wille, Das blaue Wasser ist seine Liebe.
Obwohl das Wasser weggeflossen ist, verändert sich der grüne Berg nicht.
Weil das blaue Wasser auch den Berg vermisst, weint es fließend.
Kommentar:
Hwang Jini hat auch dieses Gedicht geschrieben. Sie ist eine der bekanntesten Dichterinnen von damals. Es geht um „die ewige Liebe“. Die Erzählerin sagt, dass obwohl sich die Liebe von den anderen verändert, ist ihre Liebe immer gleich. Der grüne Berg bedeutet ihre Liebe und das blaue Wasser bedeutet seine Liebe.
Ein Beitrag von:
Jeong Kyung Eun, Shin Ha Yeon, Kwak Seo Hyeon und Kim Hye Ji
Schule:
Ewha Maedchen-Fremdsprachenoberschule Seoul