In etwa 30 Jahren gibt es in den Ozeanen mehr Plastikmüll als Fische, wenn wir unser Konsumverhalten nicht verändern. Schülerinnen und Schüler der PASCH-Schule Menzah 8 in Tunesien haben eine Ausstellung zum Thema „Plastikmüll im Meer“ in Tunis besucht. Anschließend haben wir, Meriem Kharrat, Syrine Elich, Ghofrane Saksali und Norhene Azaiza, die Ausstellungsexpertin Lisanne Joisten und den Experten Magnus Bolten interviewt.
Hallo, was machen Sie in Tunesien?
Magnus: Lisanne und ich sind in Tunesien für ein Praktikum. Das Praktikum machen wir in Tunis und es geht um eine Ausstellung.
Lisanne: Und organisiert wird das Praktikum von ASA aus Deutschland und dauert drei Monate.
Warum haben Sie Tunesien gewählt?
Magnus: Wir haben Tunesien gewählt, weil uns das Projekt interessiert: Es geht um Plastikmüll im Meer, und weil uns auch die Region sehr interessiert.
Lisanne: Wir wollten beide gern auf den afrikanischen Kontinent und ganz besonders auch in ein französisch unter anderem sprechendes Land.
Magnus: Ja, unser Projekt beginnt mit der Städtepartnerschaft zwischen Köln in Deutschland und Tunis hier und es geht darum, die Bevölkerung in Tunis oder auch in ganz Tunesien zu sensibilisieren zum Thema Plastikmüll im Meer.
Lisanne: Genau. Und nicht nur Plastikmüll im Meer alleine, sondern das (Meer) ist eben der Ort, wo wir es am spätesten bemerken und die Probleme sehen. Es geht auch darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren, die in der Stadt wohnt. Und deswegen ist die Ausstellung in der Medina hier in Tunis, also im Stadtkern und beschäftigt sich mit dem Thema Müll im Meer.
Welche Arten von Plastikabfall gibt es im Meer?
Magnus: Wir haben ganz viele verschiedene Arten von Plastik im Meer gefunden, ganz viel Plastik aus der Stadt, Plastikflaschen, Plastikverpackungen, aber auch Bierdosen, Glasscherben, also verschiedene Arten von Abfall.
Lisanne: Und genauso gibt es natürlich auch Plastikabfälle, die von Schiffen über Bord fallen und direkt im Meer landen. Also zum Beispiel auch Container oder Schiffe, die gekentert sind, deren Abfälle landen leider auch im Meer.
Welche Folgen hat Plastikabfall im Meer?
Magnus: Wir sehen leider, dass ganz viele Tiere den Plastikabfall essen. Wir sehen, dass Vögel, Meeresvögel ganz viel Plastik im Bauch haben und daran leider sterben. Oder auch, dass Schildkröten beispielsweise andere Panzer haben, weil das Plastik sich um den Panzer wickelt und dann verformt.
Lisanne: Also im Prinzip essen alle Lebewesen im Meer gewollt und ungewollt Plastikabfälle und da wir ja eben auch Fische fangen und später essen in unseren Mahlzeiten kommt das Plastik über die Tiere wieder später zu uns zurück, zum Menschen.
Was können wir tun?
Magnus: Uns bleiben ganz viele, ganz einfache Möglichkeiten. Wir können erst einmal damit anfangen, nicht unsere Plastikflaschen auf die Straßen zu werfen, wir können die Mülleimer nutzen, die die Stadt zur Verfügung stellt und dann können wir auch anfangen, unseren Plastikmüll zu reduzieren, weniger Plastikverpackungen zu nutzen.
Lisanne: Und genauso können wir auch schauen, welchen Abfall wir vielleicht noch gar nicht als Abfall bezeichnen müssen, sondern was können wir sonst noch mit Plastik anstellen? Wir können zum Beispiel basteln oder eine Plastikflasche auch zwei, drei Mal benutzen.
Wie können wir die Menschen sensibilisieren?
Magnus: Wir können mit ganz vielen kleinen Dingen anfangen. Wir haben einen Film gedreht und dafür eine Strand-Aufräumaktion gemacht. Wir sind zum Strand gefahren und haben Müll gesammelt und da sind Leute auf uns aufmerksam geworden und haben erkannt, es ist gar nicht so schwer, etwas gegen den Müll zu tun.
Lisanne: Und ganz wichtig ist Aufklärung. Darüber reden, was für Materialien das sind und woher die kommen und wohin sie gehen. Häufig liegt das Problem einfach an Unwissenheit.
Vielen Dank für das Interview!
Ein Beitrag von:
Meriem Kharrat, Syrine Elich, Ghofrane Saksali, Norhene Azaiza
Schule:
Lycée Pilote Menzah 8