„Es ist ein unvergessliches Erlebnis” – sagt Péter Kelemen (18) über sein Austauschjahr in Deutschland. Wie hat er es geschafft, sich an der neuen Umgebung anzupassen? Welche Schwierigkeiten hatte er? Péter erzählte uns über seine Erlebnissen.
- Du hast 11 Monate in Köln verbracht. Konntest du dich schnell, ohne Probleme in die neue Umgebung einleben?
- Anfangs gab es natürlich Schwierigkeiten mit der Sprache, den Leuten, kulturellen Unterschieden… Es war gar nicht so leicht, in einem fremden Land der Außenseiter zu sein. Alleine an einem unbekannten Ort wird man plötzlich Erwachsener, man muss dafür viel tun, dass man im Zielland integriert wird. Es ist aber für die Gastfamilien auch nicht einfach, einen Fremden in ihr Zuhause reinzulassen. Man kann es wohl verstehen, man kennt den Austauschschüler gar nicht, weiß nichts über ihn, über seine Gewohnheiten und wie er in dem Heimatland lebt.
- Wie lief es mit deinen Mitschülern? Wie haben sie dich behandelt?
- Na ja, man sagt in Ungarn, dass die Deutschen kalt und geschlossen sind und am Anfang war es wirklich so. Ich war so enttäuscht, als ich in der Schule immer alleine war und niemand mit mir reden wollte. Es war so ein schreckliches Gefühl! Aber dann dachte ich, okay, ich bin hier der Neue, ich muss den ersten Schritt machen. So ging ich in den Pausen zu den Jungs und habe zugehört. Nach einer Weile habe ich auch mitgeredet und wir sind immer zusammen ausgegangen. Ich habe nachher darüber nachgedacht, warum sie so geschlossen waren, und habe herausgefunden, dass ich sicher das Gleiche getan hätte. Wer will sich mit einem Fremden unterhalten, wenn es mit den anderen so gut klappt?! Aber heutzutage sollte man offener und neugieriger auf neue Sachen sein.
- Und deine Gastfamilie?
- In den ersten Wochen habe ich mich nicht so gut bei ihnen gefühlt. Unsere Weltanschauungen waren ganz verschieden. Von meinem Gastvater habe ich vieles gelernt, z.B. dass man auf Neuigkeiten geöffnet sein muss und dass der andere auch Recht haben kann, und man auch überzeugbar sein darf. Wir leben in einer großen Welt, es ist unmöglich, dass alle miteinander einverstanden sind, wir müssen aber trotzdem miteinander klarkommen.
- Wie ich es sehe, es ist ganz kompliziert, sich in eine andere Kultur einzuleben, aber ich denke, es lohnt sich auf jeden Fall. Danke für deine Zeit! Tschüss!
- Bitte schön, tschüss!