Wir sind in der Schule Birklehof in Hinterzarten im Südwesten von Deutschland geblieben. Hier möchte ich allgemein über den Unterricht, den Austausch vor Ort, Ausflüge und so weiter berichten.
Für mich war es meine erste Erfahrung mit dem Ausland. Außerdem konnte ich weder Deutsch noch Englisch gut sprechen, daher war ich voller Angst. Aber nach meiner Heimkehr finde ich jetzt, dass es mir sehr viel gebracht hat, an dem Kurs teilgenommen zu haben. Ich habe drei Wochen am Birklehof verbracht und die Zeit verging wie im Flug. Ich konnte dabei nicht nur die deutsche Kultur, sondern auch ganz unterschiedliche Kulturen der Welt kennenlernen.
In der ersten Woche fühlte ich, dass die Zeit nur sehr langsam vergeht, weil ich an diesen neuen Lebensstil noch nicht gewöhnt gewesen bin. Manchmal konnte ich das, was die Betreuer sagten, auch nicht richtig verstehen. Dann habe ich andere Teilnehmer in meiner Nähe gefragt und damit entstand ein erster Austausch mit neuen Leuten.
Wörter aus unseren jeweiligen Muttersprachen beigebracht und ich konnte mich mehr und mehr mit anderen unterhalten. Ich habe verschiedene Sprachen gelernt und das hat mir viel Spaß gemacht. Zum Beispiel wenn ich jemandem gegenüber meinen Dank ausdrücken oder auch jemanden begrüßen wollte, habe ich die Muttersprache desjenigen benutzt. In dieser Woche sind wir nach Freiburg gefahren und haben dort eine Prüfung gemacht. Ich war nicht zuversichtlich, weil die Vorbereitungszeit zu kurz gewesen ist. Aber mein Freund sagte mir vor der Prüfung, „lass uns beide unser Bestes geben!“ und er hat für mich bei der Wartezeit zusammen mit mir geübt.
Nach der Prüfung sagte ich wiederum meinem Freund, dass ich nicht zuversichtlich bin, er sagte daraufhin, dass die Erfahrung wichtiger ist als die Ergebnisse. Das Ergebnis des Tests war nicht mehr wichtig und ich lernte positiv darüber zu denken und es als eine wichtige Erfahrung zu sehen. Ich wurde auch gefragt, zu wem oder was Japaner beten, wenn sie z.B. auf Prüfungsergebnisse warten. Ich konnte dies leider nicht beantworten und war überrascht über den Unterschied der Religionen unter den Teilnehmer*innen des Jugendkurses.
In der dritten Woche hatte ich dann so viel Spaß, dass ich noch nicht nach Japan zurückkehren wollte. In dieser Woche wurden alle Projekte, mit denen wir uns im Unterricht beschäftigt haben, fertig gemacht. Es gab drei Projekte, Filme, Zeitungen und Musikvideos. Ich hatte mich mit dem Musikvideo befasst. Wir haben ein Musikvideo zum Lied „Is' mir egal“ gemacht. Ein Musikvideo mit Freunden aus verschiedenen Ländern und Muttersprachen zu machen, war schwierig aber ich fühlte, dass es Spaß macht miteinander auf Deutsch zu kommunizieren. Da unser Musikvideo bei den anderen sehr gut ankam, hatten wir ein gutes Erfolgserlebnis.
Auf der anderen Seite konnte ich bezüglich der deutschen Filme leider nur die Hälfte des Inhalts verstehen. Das hat mich dazu motiviert, von nun an auch weiter fleißig Deutsch zu lernen. Außerdem dachte ich, dass ich noch mehr Geographie und Englisch zum gegenseitigen Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen lernen möchte.
Was ich in diesem Jugendkurs gelernt habe, ist nicht nur die deutsche Sprache. Jeder Tag war voller Überraschungen. Es gab viele Dinge zum Kennenlernen und die ich zum ersten Mal bemerkte. Wenn ich z.B. in die Stadt gegangen bin, haben mich viele Leute gegrüßt, die mir unbekannt waren. Es gab wenige Ampeln sowie einen Blindenschriftblock, die Gebäude waren nicht so hoch und der Verkehr oder auch das Einkaufen ist so anders im Vergleich zu Japan.
Außerdem weitete sich mein Interesse von der deutschen Sprache auf die Welt aus, indem ich verschiedene Fotos gesehen und die Sprachen anderer Länder gelernt habe. Ich lernte auch die Freude, das, was ich gelernt habe, zu nutzen. Ich bin den Betreuern und meinen Freunden dankbar dafür, da diese mein schwaches Deutsch bis zum Schluss verstanden haben. Und ich bedanke mich herzlich beim Goethe-Institut dafür, dass ich so eine wertvolle Erfahrung machen durfte.
Ein Beitrag von:
Reina Kawamura