Die Wettervorhersage hätte für ein Aprilwochenende in Usbekistan kein ungünstigeres Reisewetter prognostizieren können: Temperaturen unter 20 Grad und eine hohe Regenwahrscheinlichkeit. Jedoch konnte nicht einmal dieser Umstand die Vorfreude auf die kleine kulturelle Exkursionsfahrt schmälern – Schülerinnen und Schüler als Stadtführer auf Zeit!
Am Freitagmorgen ging es für die sechs Schülerinnen und Schüler des Akademischen Lyzeums in Taschkent, ihre Lehrerin und die kulturweit-Freiwillige los nach Samarkand, wo die zehn Teilnehmenden der Humboldtschule und des Akademischen Lyzeums Samarkands, eine Lehrerin und zwei kulturweit-Freiwillige schon ungeduldig warteten. Die Samarkander hatten äußerst kreative Präsentationen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in ihrer Stadt für ihre Gäste vorbereitet. Von einem Planspiel mit interessanten Quizfragen über umstrittene Legenden bis zu interessanten und gut recherchierten Fakten über die Timuridenzeit war alles dabei.
Glücklicherweise zeigte sich doch auch das Wetter passend zu unserer Stimmung von seiner besten Seite. Samstags ging es weiter nach Buchara und als wir ankamen und uns überraschend einige Sonnenstrahlen erreichten, war es schon fast nicht mehr verbesserungsfähig. Genauso wie in Samarkand, war auch in Buchara ein straffes Programm vorbereitet worden. Viele der Teilnehmenden waren zum ersten Mal in Buchara, und so war es schon eine bewundernswerte Leistung, wie sie aus der Ferne Präsentationen für Orte vorbereitet hatten, an denen sie selbst niemals waren. Zwischen Geschichten und Legenden präsentierten die Schülerinnen und Schüler sogar ein kleines Theaterstück über einen unglücklich verliebten Jüngling. Zwei „Zauberer“ führten die Gruppe durch ein grausames Gefängnis und zu einem prächtigen Thronsaal aus der Zeit der Emire. Abgesehen von der mehr als professionellen, äußerst interessanten und abwechslungsreichen Touristenführung, der sich ab und zu auch Grüppchen deutscher Touristen anschlossen, war noch Zeit, um die kleinen Gässchen Bucharas zu erkunden und über Basare zu schlendern.
Schnell ging der letzte Tag dann auch schon seinem Ende zu. Und ehe sie sich versahen, saßen alle glücklich, zufrieden und sehr müde von den vielen Eindrücken und der bescheidenen Zahl an Stunden nächtlicher Bettruhe im Zug nach Hause.
Die Eindrücke und Bilder werden in einem gemeinsam gestalteten kleinen Reiseführer festgehalten, in dem dann nochmal über jeden Ort das wichtigste nachgelesen werden kann und die schönsten Fotos die gemeinsam verbrachte Zeit visualisieren. Diese Reise wird noch lange in den Köpfen der Teilnehmenden nachklingen und als schöne Erinnerung bestehen bleiben.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Zentralstelle für das Auslandschulwesen (ZfA), ohne deren finanzielle Förderung ein solches Projekt nicht hätte auf die Beine gestellt werden können!
Ein Beitrag von:
Flavia Gerner, kulturweit-Freiwillige der ZfA in Usbekistan