

Typischer Sommer in Deutschland und Japan heißt…
Die Sommerferien in Deutschland sind vorbei. Wie unterscheidet sich die Urlaubsgestaltung in Deutschland von der in Japan? Izumi Sato berichtet.
Liebe Leser und Leserinnen, guten Tag! Wie geht es Ihnen? Gerade sind Sie schon in den Sommerferien, oder doch nicht? In den meisten Schulen in Tokio beginnen die Sommerferien Mitte Juli und dauern bis Anfang September. Wie sieht es in Deutschland aus?
In der letzten Frühlingsausgabe schrieb ich einen Bericht über die Arbeit an einer PASCH-Schule in Japan und zum Glück bekam ich verschiedene nette Kommentare darüber (z.B. „Ich versuche nochmal die A1 Prüfung“, „Ich möchte noch mal meine Freunde aus Deutschland sehen“ usw.). Das motivierte mich sehr! Deshalb schreibe ich gerne wieder einen Bericht!
Nun, worüber schreibe ich denn? Wie wäre es mit dem typischen Sommer in Deutschland und Japan? Beim Schülerzeitungsworkshop im April haben die Teilnehmer/-innen verschiedene Stichwörter über den japanischen Sommer gesammelt. Dabei erkannte ich wieder wie unterschiedlich der Sommer in Deutschland und Japan doch ist und empfand diesen Unterschied einfach sehr interessant. Ich hoffe natürlich, dass die Schüler/-innen diesen auch genauso interessant finden.

Zuerst möchte ich etwas über den typischen Sommer in Deutschland erklären. Meiner Meinung nach legen viele Deutsche großen Wert auf den Sommer, z.B. die Sommerferien. Es gibt den schönen deutschen Ausdruck „Urlaub machen“, also sich bezahlten Urlaub nehmen. Man reist z.B. oder macht einfach andere Tätigkeit als im normalen Alltagsleben. Allgemein verfügt ein/-e deutsche/-r Angestellte/-r (Vollzeit, 40 Stunde pro Woche) über 24 bezahlte Urlaubstage pro Jahr in Deutschland. Wenn man fünf Tage pro Woche arbeitet, bekommt man also ungefähr 5 Wochen Urlaub. Im Großen und Ganzen nehmen viele Deutsche einmal 3 Wochen Urlaub, und zwei Mal eine Woche Urlaub. Es ist auch beliebt, im dreiwöchigen Urlaub einmal außerhalb Europas zu vereisen. Ich würde sagen, Thailand ist das Lieblingsreiseziel der Deutschen in Asien. Während eines einwöchigen Urlaubs fahren sie z.B. nach Österreich zum Skifahren oder Wandern mit Übernachtung in einer Hütte.
Denken Sie jetzt vielleicht, „Hey, das ist schon irgendwie Luxus!“? Ich würde sagen nein. Nicht nur Berufstätige sondern auch Studierende machen Urlaub in der vorlesungsfreien Zeit (obwohl dies nicht bezahlte Urlaubstage sind). Natürlich haben Studierende weniger Budget für Urlaub, aber trotzdem machen sie gerne auch Urlaub. Es wäre sicherlich sehr interessant, einmal darüber nachzudenken, wie man mit weniger Budget auch einen schönen Urlaub verbringen kann. Darauf möchte ich heute allerdings verzichten, da ich sicherlich noch mindestens fünf Seiten bräuchte, wenn ich über das Studentenleben erzählen würde. In meinem Artikel können die Leser/-innen mehr darüber erfahren, wie deutsche Erwachsene gerne „Urlaub machen“, egal was für eine berufliche Tätigkeit (Rentner, Studenten, Berufstätige usw.) sie haben.

Beliebte Aktivitäten im Urlaub sind vorwiegend Wandern und Schwimmen. Außerdem schicken Deutsche eine Ansichtskarte an Freunde oder Familie vom Urlaubsziel. Das Bild zeigt die Postkarten, die ich von deutschen und Freunden aus der Schweiz geschickt bekommen habe. Wofür? Natürlich möchten die Absender ihre schöne Urlaubserfahrung mit mir teilen. Sie schreiben z.B. „Hallo
Ich bin im Moment in xxx“, „Wenn du doch hier mit uns wärst!“ oder „Nächstes Mal mit dir.“ usw. Das finde ich sehr romantisch, nett und herzerwärmend, dass sie mal an mich in ihrem Urlaub dachten.
Es gibt aber auch viele Deutsche, die nichts Besonderes im Urlaub machen wollen. Gründe hierfür können z.B. Geldmangel oder auch ein Mangel an Energie sein. Es gibt auch Leute, die genug Geld haben und es aber hassen, viel Geld für oder während des Urlaubs auszugeben. In diesem Fall bleiben die Leute mit Absicht in ihrem Wohnort, statt ins Ausland zu fliegen.
Als nächstes möchte ich etwas erwähnen, was typisch im Sommer in Japan ist. Das häufigste Stichwort für den japanischen Sommer lautet „Feuerwerk“. Sind Sie überrascht? Na ja, das glaube ich schon, denn der Feuerwerksraketenverkauf im Supermarkt ist in Deutschland außer vor Silvester ja verboten. In Japan kann man im Sommer in vielen Supermärkten Handfeuerwerk einkaufen und im Garten zuhause genießen. Viele Feuerwerksfeste finden auch in verschiedenen Städten statt. Dann möchten viele Japaner/-innen (besonders Frauen) Yukata beim Feuerwerkest oder Sommerfest tragen. Ein Yukata ist eine Art Kimono und auch eine Art traditionelle Kleidung für Kinder, Frauen und Männer gleichermaßen. Ein Feuerwerksfest in einem Yukata-bekleidet zu genießen gilt als eine typische Aktivität im Sommer in Japan.

Den Berg Fuji zu besteigen gilt ebenfalls als eine typisch japanische Sommeraktivität. Seit 2012 ist er noch bekannter geworden, weil er als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt wurde. Jedes Jahr von Juli bis September darf man den Berg Fuji besteigen. Er liegt, grob gesagt, südwestlich von Tokio, gut 100 Kilometer von Shinjuku entfernt, wo sich das Tokyo Metropolitan Regierungsbüro befindet. Er ist 3776 Meter hoch und ist der höchste Berg in Japan bzw. der zehnthöchste Berg in Asien.
Heute ist Berg Fuji ein beliebtes Reiseziel in Japan. Seit jeher gibt es in Japan den Glauben an eine ehrfürchtige und göttlich beseelte Natur. Der Berg Fuji ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Früher durfte der Berg nicht von „normalen“ Menschen betreten werden. Nur Priester durften ihn zum Beten, Meditieren oder Trainieren betreten. Aber ganz unabhängig davon, welche Arbeit man verrichtete oder aus welcher Klasse man kam, viele Menschen teilten mit dem Berg Fuji eine besondere Verbindung. Das kann man aufgrund von verschiedenen Punkten wohl vermuten. Z.B. malte Hokusai Katsushika, ein japanischer Maler, den Berg Fuji von verschiedenen Perspektiven aus, auch als die „36 Ansichten des Berges Fuji bekannt (jap. „Fugaku 36 Kei“). Kennen Sie nicht? Doch. Googlen Sie bitte mit den Stichwörter Okinonamiura und Hokusai. Wahrscheinlich werden Sie die Bilder auf dem Birdschirm erkennen, oder?
Auch Hiroshige Utagawa malte in ähnlicher Weise den Berg vielmals in sein Kunstbuch „Tokaido 53 Tsugi“ (auf Japanisch), „53 Haltestellen auf der Tokai Straße“ (auf Deutsch). Übriegns hatten die japanischen Maler/-innen und ihre Bilder auch einen großen Einfluss auf europäische Künstler/-innen, d.h. Japanisumus.
Jetzt verstehen Sie vielleicht ein bisschen besser, warum der Berg Fuji bei uns in Japan besonders beliebt ist. Im japanischen Sommer den Berg Fuji einmal zu besteigen, ist sicherlich wunderbar. Es wäre umso schöner, wenn Sie in einer Hütte auf dem Berg übernachten und um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang von der Spitze des Berges aus zu beobachten. Das wird auf Japanisch auch „Goraiko“ genannt. Da Deutsche im Allgemeinen als fleißige Wanderer und Bergsteiger bekannt sind, gibt es vielleicht unter Ihnen viele, die schon einmal den Berg Fuji hochgestiegen sind, nicht wahr?
Und wie ist das bei Ihnen? Was mach man typischerweise in Ihrer Heimat im Sommer?
In der letzten Frühlingsausgabe schrieb ich einen Bericht über die Arbeit an einer PASCH-Schule in Japan und zum Glück bekam ich verschiedene nette Kommentare darüber (z.B. „Ich versuche nochmal die A1 Prüfung“, „Ich möchte noch mal meine Freunde aus Deutschland sehen“ usw.). Das motivierte mich sehr! Deshalb schreibe ich gerne wieder einen Bericht!
Nun, worüber schreibe ich denn? Wie wäre es mit dem typischen Sommer in Deutschland und Japan? Beim Schülerzeitungsworkshop im April haben die Teilnehmer/-innen verschiedene Stichwörter über den japanischen Sommer gesammelt. Dabei erkannte ich wieder wie unterschiedlich der Sommer in Deutschland und Japan doch ist und empfand diesen Unterschied einfach sehr interessant. Ich hoffe natürlich, dass die Schüler/-innen diesen auch genauso interessant finden.

Zuerst möchte ich etwas über den typischen Sommer in Deutschland erklären. Meiner Meinung nach legen viele Deutsche großen Wert auf den Sommer, z.B. die Sommerferien. Es gibt den schönen deutschen Ausdruck „Urlaub machen“, also sich bezahlten Urlaub nehmen. Man reist z.B. oder macht einfach andere Tätigkeit als im normalen Alltagsleben. Allgemein verfügt ein/-e deutsche/-r Angestellte/-r (Vollzeit, 40 Stunde pro Woche) über 24 bezahlte Urlaubstage pro Jahr in Deutschland. Wenn man fünf Tage pro Woche arbeitet, bekommt man also ungefähr 5 Wochen Urlaub. Im Großen und Ganzen nehmen viele Deutsche einmal 3 Wochen Urlaub, und zwei Mal eine Woche Urlaub. Es ist auch beliebt, im dreiwöchigen Urlaub einmal außerhalb Europas zu vereisen. Ich würde sagen, Thailand ist das Lieblingsreiseziel der Deutschen in Asien. Während eines einwöchigen Urlaubs fahren sie z.B. nach Österreich zum Skifahren oder Wandern mit Übernachtung in einer Hütte.
Denken Sie jetzt vielleicht, „Hey, das ist schon irgendwie Luxus!“? Ich würde sagen nein. Nicht nur Berufstätige sondern auch Studierende machen Urlaub in der vorlesungsfreien Zeit (obwohl dies nicht bezahlte Urlaubstage sind). Natürlich haben Studierende weniger Budget für Urlaub, aber trotzdem machen sie gerne auch Urlaub. Es wäre sicherlich sehr interessant, einmal darüber nachzudenken, wie man mit weniger Budget auch einen schönen Urlaub verbringen kann. Darauf möchte ich heute allerdings verzichten, da ich sicherlich noch mindestens fünf Seiten bräuchte, wenn ich über das Studentenleben erzählen würde. In meinem Artikel können die Leser/-innen mehr darüber erfahren, wie deutsche Erwachsene gerne „Urlaub machen“, egal was für eine berufliche Tätigkeit (Rentner, Studenten, Berufstätige usw.) sie haben.

Beliebte Aktivitäten im Urlaub sind vorwiegend Wandern und Schwimmen. Außerdem schicken Deutsche eine Ansichtskarte an Freunde oder Familie vom Urlaubsziel. Das Bild zeigt die Postkarten, die ich von deutschen und Freunden aus der Schweiz geschickt bekommen habe. Wofür? Natürlich möchten die Absender ihre schöne Urlaubserfahrung mit mir teilen. Sie schreiben z.B. „Hallo

Es gibt aber auch viele Deutsche, die nichts Besonderes im Urlaub machen wollen. Gründe hierfür können z.B. Geldmangel oder auch ein Mangel an Energie sein. Es gibt auch Leute, die genug Geld haben und es aber hassen, viel Geld für oder während des Urlaubs auszugeben. In diesem Fall bleiben die Leute mit Absicht in ihrem Wohnort, statt ins Ausland zu fliegen.
Als nächstes möchte ich etwas erwähnen, was typisch im Sommer in Japan ist. Das häufigste Stichwort für den japanischen Sommer lautet „Feuerwerk“. Sind Sie überrascht? Na ja, das glaube ich schon, denn der Feuerwerksraketenverkauf im Supermarkt ist in Deutschland außer vor Silvester ja verboten. In Japan kann man im Sommer in vielen Supermärkten Handfeuerwerk einkaufen und im Garten zuhause genießen. Viele Feuerwerksfeste finden auch in verschiedenen Städten statt. Dann möchten viele Japaner/-innen (besonders Frauen) Yukata beim Feuerwerkest oder Sommerfest tragen. Ein Yukata ist eine Art Kimono und auch eine Art traditionelle Kleidung für Kinder, Frauen und Männer gleichermaßen. Ein Feuerwerksfest in einem Yukata-bekleidet zu genießen gilt als eine typische Aktivität im Sommer in Japan.

Den Berg Fuji zu besteigen gilt ebenfalls als eine typisch japanische Sommeraktivität. Seit 2012 ist er noch bekannter geworden, weil er als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt wurde. Jedes Jahr von Juli bis September darf man den Berg Fuji besteigen. Er liegt, grob gesagt, südwestlich von Tokio, gut 100 Kilometer von Shinjuku entfernt, wo sich das Tokyo Metropolitan Regierungsbüro befindet. Er ist 3776 Meter hoch und ist der höchste Berg in Japan bzw. der zehnthöchste Berg in Asien.
Heute ist Berg Fuji ein beliebtes Reiseziel in Japan. Seit jeher gibt es in Japan den Glauben an eine ehrfürchtige und göttlich beseelte Natur. Der Berg Fuji ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Früher durfte der Berg nicht von „normalen“ Menschen betreten werden. Nur Priester durften ihn zum Beten, Meditieren oder Trainieren betreten. Aber ganz unabhängig davon, welche Arbeit man verrichtete oder aus welcher Klasse man kam, viele Menschen teilten mit dem Berg Fuji eine besondere Verbindung. Das kann man aufgrund von verschiedenen Punkten wohl vermuten. Z.B. malte Hokusai Katsushika, ein japanischer Maler, den Berg Fuji von verschiedenen Perspektiven aus, auch als die „36 Ansichten des Berges Fuji bekannt (jap. „Fugaku 36 Kei“). Kennen Sie nicht? Doch. Googlen Sie bitte mit den Stichwörter Okinonamiura und Hokusai. Wahrscheinlich werden Sie die Bilder auf dem Birdschirm erkennen, oder?
Auch Hiroshige Utagawa malte in ähnlicher Weise den Berg vielmals in sein Kunstbuch „Tokaido 53 Tsugi“ (auf Japanisch), „53 Haltestellen auf der Tokai Straße“ (auf Deutsch). Übriegns hatten die japanischen Maler/-innen und ihre Bilder auch einen großen Einfluss auf europäische Künstler/-innen, d.h. Japanisumus.
Jetzt verstehen Sie vielleicht ein bisschen besser, warum der Berg Fuji bei uns in Japan besonders beliebt ist. Im japanischen Sommer den Berg Fuji einmal zu besteigen, ist sicherlich wunderbar. Es wäre umso schöner, wenn Sie in einer Hütte auf dem Berg übernachten und um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang von der Spitze des Berges aus zu beobachten. Das wird auf Japanisch auch „Goraiko“ genannt. Da Deutsche im Allgemeinen als fleißige Wanderer und Bergsteiger bekannt sind, gibt es vielleicht unter Ihnen viele, die schon einmal den Berg Fuji hochgestiegen sind, nicht wahr?
Und wie ist das bei Ihnen? Was mach man typischerweise in Ihrer Heimat im Sommer?
Ein Beitrag von:
Izumi Sato
Izumi Sato
Tags für diesen Artikel: leben
Artikel mit ähnlichen Themen:
Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Keine Trackbacks