Vom 18. bis 20. Oktober 2019 bin ich mit vier anderen Schülern nach Sarajevo gereist, um an dem Projekt „(M)ein Meter Deutschland“ teilzunehmen. Im Rahmen des Projekts haben sich rund 50 Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte aus ganz Bosnien-Herzegowina getroffen. Und ... es war phänomenal. Ich konnte bei Workshops mitmachen und dabei etwas Neues lernen.
Das Beste war, dass ich neue Freunde gefunden habe. Wir Schülerinnen und Schüler haben sehr viel Stress in der Schule und das Projekt war wie ein Preis, eine Art Belohnung, für unsere Leistungen in der Schule. Die Lehrerinnen und Lehrer waren sehr nett und haben uns viel gezeigt. Ich wollte für immer dort bleiben.
Ich habe auch einen anderen deutschen Freiwilligen kennengelernt: Robert. Wir haben nämlich schon einen Freiwilligen aus Deutschland an unserer Schule. Tobi ist nicht lange bei uns, aber wir sind schon Freunde. Ich konnte das einfach nicht glauben, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass ich einen deutschen Freiwilligen an der Schule kennenlernen kann! Ich meine, ich bin erst Erstklässler.
Viel Kunst, Spaß und nette Leute
Wir haben an unserem ersten Tag gemalt. Das hat uns viel Spaß gemacht. Alle Lehrer haben die Kunstlehrerin „Tante Helga“ genannt. Das haben wir lustig gefunden. Sie war echt nett und hat uns sehr viel über Kunst erzählt. Da habe ich mein erstes Bild gemalt. Dieses ist nicht besonders schön, aber ich hatte viel Spaß und ein Mädchen hat mich deshalb provoziert. Jetzt sind wir ganz gute Freunde. Dann haben wir bei anderen Projekten mitgemacht. Am Ende des Tages sollten wir uns zwischen drei Gruppen entscheiden und ich bin in der Kunstgruppe gelandet...Ich hatte viel Glück. Am Abend sind wir in die Stadt gegangen und da haben wir sehr viel über Sarajevo gelernt. Und ich will jetzt nicht lügen... aber am Ende des Tages war ich ganz müde, aber ich wollte noch nicht schlafen, ich wollte die anderen Schüler kennenlernen. Ich habe so viele nette Leute kennengelernt! Ich konnte es nicht glauben! Es war auch eine berühmte Person im Hotel. Ein Kind konnte wie ein Superstar singen. Er hat bei vielen Talent-Shows mitgemacht. Es ist unglaublich, aber er hat zweimal gewonnen. Wir wollten eine Party machen, aber wir waren alle müde, und es war auch ziemlich spät...Am zweiten Tag waren wir alle in verschiedenen Gruppen. Da begann der echte Spaß. Wir konnten oft Pausen machen. Das haben wir natürlich gemacht... Es ist ein bisschen peinlich, aber mein Bild war so schlecht, dass mir ein Mädchen helfen wollte. Sie war auch nett, ihr Vater kommt aus Deutschland und deshalb kann sie so gut Deutsch sprechen. Sie ist vier Jahre älter als ich, aber wir haben uns trotzdem gut verstanden. Am Abend sind wir spazieren gegangen und haben die hübsche Seite von Sarajevo gesehen. Danach waren wir total vorbereitet, eine Party zu machen. Es war so toll! Wir haben Musik gehört, getanzt und Spiele gespielt.
Ich konnte nicht glauben, dass meine Freunde so gut malen können.
Die Mädchen im Hotel haben uns Jungs geschminkt. Das hat uns viel Spaß gemacht, danach mussten wir uns eine halbe Stunde lang zurechtmachen! Wir wollten überhaupt nicht schlafen, aber das war eine schlechte Idee, denn wir waren alle schon ziemlich müde und mussten schlafen. Wir sind alle um Mitternacht in unsere Zimmer gegangen. Leider haben einige Schüler laute Musik gehört und wir hatten Probleme mit anderen Leuten im Hotel. Zum Glück waren wir drei schon im Bett. Dann kam die Kunstausstellung. Das war der letzte Tag, an dem wir in Sarajevo waren. Auf der Kunstausstellung habe ich etwas festgestellt: Ich bin ein schrecklicher Künstler. Alle Bilder waren so hübsch, nur meins war nicht so gut... Meine Freunde haben mit mir über das Bild den ganzen Tag gelacht! Ich konnte nicht glauben, dass meine Freunde so gut malen können...
Wir wollten uns nicht trennen.
Leider mussten wir nach der Ausstellung nach Hause fahren, ich habe mich von meinen Freunden getrennt und das fand ich traurig, denn wir wollten uns nicht trennen. Wir denken an die Zeit, als wir da waren, wie an einen echten Schatz. Deshalb denke ich, dass dieses Projekt eine gute Idee war. Wir haben alle unsere Probleme, den Stress und die Traurigkeit zu Hause gelassen. (M)ein Meter Deutschland ist eine phänomenale Idee, ein unglaublich gutes Projekt, das verschiedene Kinder aus verschiedenen Orten verbindet. Meine persönliche Meinung ist, dass man dieses Projekt jedes Jahr organisieren sollte, es kann nur gut werden! Dieses Projekt ist das Beste, was uns passieren konnte und ich hoffe, dass dieser Artikel von mir das Projekt im besten Licht präsentiert.
Ein Beitrag von:
Kenan Goletic
Schule:
Gemischte elektrotechnische Schule Tuzla