PASCH-Schülerinnen und -Schüler aus Tunesien erzählen von sich und ihrem Alltag während der Corona-Quarantäne.
Morgens nicht mehr zur Schule gehen, sondern nur zu Hause bleiben und ausschlafen: Das ist meine neue Routine in dieser Corona-Krise.
Der erste Monat
Seit dem 14. März bleibe ich zu Hause wie andere verantwortliche Tunesier. In den ersten Wochen war ich sehr motiviert und hatte gute Laune. Ich habe Kuchen gebacken, Serien auf Netflix geschaut und auch gelernt, obwohl wir keine Hausaufgaben bekommen haben. Ich habe einfach Lektionen vorbereitet und allein gelernt.
Ich hatte auch viel Spaß beim Sport, denn den habe ich online mit meiner deutschen Gastfamilie und meinen Freunden aus der ganzen Welt gemacht. Dieser Alltag war super bis der erste Monat vorbei war, dann bin ich fauler geworden und wollte nur schlafen und Video chatten.
Pause vom alten Leben
Und das ist auch okay, ich bin damit zufrieden und finde, dass man auch eine Pause vom alten Leben machen soll. Am Anfang wollte ich meine frühere Routine nicht verlassen und versuchte, sie an mein Leben zu Hause anzupassen, aber jetzt will ich nur Zeit für mich haben. Genug vom Stress der Schule und vom perfekten Leben habe ich mich entschlossen, etwas Neues auszuprobieren und mit mir selbst zufriedener zu sein.
Ich habe mich in den letzten Wochen auf mich selbst konzentriert und alles gemacht, was mir Spaß macht. Ich wache jeden Tag um elf Uhr auf und bin eine Weile in den sozialen Netzwerken unterwegs, dann gehe ich duschen und bereite mir ein nicht unbedingt gesundes, aber sehr leckeres Essen vor. Danach singe ich und spiele Klavier, denn ich will unbedingt mein Musiktalent weiterentwickeln, auch wenn ich nicht Helene Fischer bin. Der Rest meines Tages bleibt frei. Ich habe keine Routine dafür, es kommt nur auf meine Laune an. Das ist das neue Motto für mich: „Ich mache, was ich will!“
Ein Beitrag von:
Hanene Bargaoui
Schule:
Tunis, Elite-Gymnasium Menzah 8