

In Zeiten von Corona ist auch der Unterricht an der Deutschen Sprachschule Washington, DC (GLC) virtuell
Mai
15
2020
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Foto: Sienna Montenegro (DSD1 Klasse) arbeitet zu Hause an ihrer Präsentation für die mündliche Prüfung. (Foto: Yesenia Montenegro)
Am 12. März verkündete Larry Hogan, der Gouverneur von Maryland, dass alle Schulen in Maryland zwei Wochen lang wegen des Coronavirus schließen müssen. Diese zwei Wochen wurden inzwischen bis zum 15. Mai verlängert, was bedeutet, dass die GLC für das restliche Schuljahr geschlossen bleiben muss. Doch der Unterricht geht weiter.
Yesenia Montenegro (17 Jahre) berichtet:
Trotz der Ausgangsbeschränkungen haben die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Gelegenheit, mit der GLC Deutsch zu lernen. Seit einigen Wochen wird der Deutschunterricht von zu Hause geführt. Die Lehrkräfte der GLC arbeiten hart, um ihren Schülerinnen und Schülern den gleichen Unterricht zu bieten, den sie in der Schule bekommen würden.
Der Übergang zum Online-Unterricht war nicht für alle einfach. Viele Lehrerinnen und Lehrer mussten sich mit neuen Webseiten oder Programmen vertraut machen, die sie davor noch nie benutzt hatten. Um den Unterricht von zu Hause zu leiten, benutzen viele Lehrer Programme wie Google Classroom, Zoom, White Board oder YouTube.
„Ich habe mir verschiedene digitale Angebote angeguckt“, sagt Marlene Kopp-Zojer, die Erstklässler unterrichtet. „Zoom kannte ich kaum, ich hatte davor auf jeden Fall noch nie ein Meeting geplant, beziehungsweise ,gehostet´“, fährt sie fort und ergänzt: „Zusätzlich habe ich mir die ANTON App herunter geladen. Sie bietet verschiedene Aufgaben im sprachlichen Bereich und auch Spiele. Es ist eine tolle Abwechslung zu Arbeitsblättern und Buchaufgaben.“
Trotz des ein oder anderen technischen Problems läuft der Unterricht für alle jetzt ziemlich gut. Die Kinder sind immer beteiligt und haben Spaß am Unterricht.
Die Kinder gewöhnen sich an die Technik
Nach einigen Wochen haben sich alle an diese neue Art von Unterricht gewöhnt, aber besonders für die jüngeren Schüler war es am Anfang eine große Umstellung. Da die Kinder noch nicht alleine den Computer benutzen können und vielleicht noch etwas schüchtern sind, war ein virtuelles Klassenzimmer für sie etwas ganz Neues.
„Mit dem Online-Unterricht gehen die Schüler immer besser um“, sagt Kopp-Zojer. „Sie gucken meine Videos, bearbeiten Arbeitsblätter, und samstags treffen wir uns auf Zoom. Das klappt jedes Mal besser. Mittlerweile wissen auch schon einige wie sie sich selber „stumm“ schalten können“, erklärt die Lehrerin.
Anderen Klassen ging es ähnlich. Die Schüler waren am Anfang ein bisschen nervös, ihre Lehrer durch eine Kamera zu sehen.
„Da meine Kleinen erst vier Jahre alt sind und ich das mittlere Level unterrichte, war es eine Herausforderung, die Kleinen zum Reden zu bewegen“, sagt Michaela Cobb, die eine Kindergarten Klasse unterrichtet. „Viele der Kleinen waren es nicht gewohnt, in einen Bildschirm für längere Zeit zu sprechen, aber das legte sich glücklicherweise super schnell.“
Allen Lehrern ist es wichtig, dass die Kinder den Spaß am Unterricht nicht verlieren. Als die Schule noch offen war, sind alle Kinder immer gerne samstags zur GLC gekommen, was sich jetzt nicht verändern sollte. Durch regelmäßigen Kontakt, Videos und Arbeitsblätter machen die Schüler gerne im Unterricht mit und freuen sich, ihre Klassenkameraden zu sehen, wenn auch nur durch einen Bildschirm.
Michaela Cobb (GLC Kindergarten-Lehrerin) während des virtuellen Unterrichts, den sie über Zoom abhält. (Foto: privat)
„Das Feedback der Eltern vor der Krise bestätigte mir, dass viele der Kinder gerne zu mir in den Unterricht kommen“, sagt Lehrerin Cobb und fährt fort: „Das Lernen soll nie trocken sein und es war mir besonders wichtig, Dinge online zu finden, die den Kindern weiter auch Spaß machen und sie sich somit auch weiterhin auf jede Woche ,online´ Unterricht mit mir freuen.“
Die Lehrerinnen und Lehrer versuchen so gut wie möglich, die gewohnte Routine zu behalten, was ein bisschen Kreativität verlangt, da alles virtuell gemacht werden muss. Ob singen, Bücher vorlesen, oder Geschichten erzählen, es wird versucht, den gleichen Unterricht wie davor zu gestalten, damit die Kinder sich wohl fühlen.
Auch die Eltern sind sehr zufrieden mit der Umstellung. Sie wissen, dass es für die Lehrerinnen und Lehrer schwer sein kann, den Unterricht von zu Hause zu machen, und dass da sehr viel Arbeit dahinter steckt.
„Als die Schule wegen Covid-19 zusperren musste, hat Frau Cobb angefangen, die besten virtuellen Klassen zu organisieren”, sagt Kathrin Frauscher, deren Tochter Hannah die GLC besucht. „Fast jeden Tag fragt Hannah, ob sie Unterricht mit Frau Cobb hat. Hannah findet auch die Hausaufgaben toll, vor allem weil Frau Cobb in den Videos Bücher vorliest und mit ihren eigenen Kindern Spiele vorspielt.”
Hannah aus der Kindergarten-Klasse von Michaela Cobb mit den Arbeitsblättern, die die GLC- Lehrerin für die Klasse vorbereitet hat. (Foto: Kathrin Frauscher)
Wenn man nicht in einem „richtigen“ Klassenzimmer sitzt, kann es aber schwer sein, sich am Unterricht zu beteiligen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler lassen sich begeistern, vor allem bei den Älteren fehle manchmal das Interesse, hat WORTSPIEL erfahren. Weil viele Aktivitäten, die zuvor im Unterricht gemacht wurden, jetzt nicht mehr gehen, wie zum Beispiel Gruppenarbeit oder Projekte, müssen die Schülerinnen und Schüler sich an eine andere Form von Unterricht gewöhnen.
Nicht alles läuft reibungslos
„Einige haben Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit, sind schnell abgelenkt, manche stellen ab und zu ihre Videos aus“, sagt Desiree Reynolds. Reynolds unterrichtet den DSD 1 Prep Kurs mit etwas älteren Schülern. Sie erläutert: „Begeisterung ist so richtig nicht da, obwohl ich alles mit Humor mache. Ich glaube, es ist auch schwierig für viele Familien.“
Vor allem für die DSD 1 Klasse ist es eine schwierige Zeit. Diesen Frühling sollte ihre Prüfung stattfinden, auf die sie sich schon lange vorbereitet haben. Der schriftliche Teil der Prüfung konnte glücklicherweise noch fertig gemacht werden, bevor die Schule schließen musste, aber die mündliche Prüfung wurde auf nächstes Schuljahr verschoben. Auch wenn das den Schülern mehr Zeit gibt, ist es schwer, sich ohne normalen Unterricht darauf vorzubereiten. Sie können ihre Präsentationen nur durch Videoanrufe üben, was nicht immer besonders einfach oder effektiv ist. Trotzdem wird weiterhin gelernt.
Kreativität ist gefragt: Susan McAuliffe (Kindergarten-Lehrerin) erklärt ihrer Klasse in einem YouTube Video verschiedene Obstsorten.
Online Unterricht ist für alle gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit wird alles einfacher. Trotz wöchentlichem Kontakt und virtuellen Treffen wird der persönliche Kontakt sehr vermisst. Auch wenn man sich durch Zoom treffen kann, ist es trotzdem ganz anders als der normale Unterricht im Klassenzimmer.
„Ich bin eine herzliche Lehrerin und vermisse den persönlichen Kontakt mit den Kindern sehr“, sagt Michaela Cobb, „ich trockne gerne eine Träne, wenn Mama geht und freue mich, wenn die Kleinen meinen Kontakt suchen und mir somit bestätigen, dass sie sich wohl fühlen.“
So freuen sich alle umso mehr auf das nächste Schuljahr, wenn es hoffentlich wieder sicher ist und die GLC geöffnet werden kann.
Trotz der Ausgangsbeschränkungen haben die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Gelegenheit, mit der GLC Deutsch zu lernen. Seit einigen Wochen wird der Deutschunterricht von zu Hause geführt. Die Lehrkräfte der GLC arbeiten hart, um ihren Schülerinnen und Schülern den gleichen Unterricht zu bieten, den sie in der Schule bekommen würden.
Der Übergang zum Online-Unterricht war nicht für alle einfach. Viele Lehrerinnen und Lehrer mussten sich mit neuen Webseiten oder Programmen vertraut machen, die sie davor noch nie benutzt hatten. Um den Unterricht von zu Hause zu leiten, benutzen viele Lehrer Programme wie Google Classroom, Zoom, White Board oder YouTube.
„Ich habe mir verschiedene digitale Angebote angeguckt“, sagt Marlene Kopp-Zojer, die Erstklässler unterrichtet. „Zoom kannte ich kaum, ich hatte davor auf jeden Fall noch nie ein Meeting geplant, beziehungsweise ,gehostet´“, fährt sie fort und ergänzt: „Zusätzlich habe ich mir die ANTON App herunter geladen. Sie bietet verschiedene Aufgaben im sprachlichen Bereich und auch Spiele. Es ist eine tolle Abwechslung zu Arbeitsblättern und Buchaufgaben.“
Trotz des ein oder anderen technischen Problems läuft der Unterricht für alle jetzt ziemlich gut. Die Kinder sind immer beteiligt und haben Spaß am Unterricht.
Die Kinder gewöhnen sich an die Technik
Nach einigen Wochen haben sich alle an diese neue Art von Unterricht gewöhnt, aber besonders für die jüngeren Schüler war es am Anfang eine große Umstellung. Da die Kinder noch nicht alleine den Computer benutzen können und vielleicht noch etwas schüchtern sind, war ein virtuelles Klassenzimmer für sie etwas ganz Neues.
„Mit dem Online-Unterricht gehen die Schüler immer besser um“, sagt Kopp-Zojer. „Sie gucken meine Videos, bearbeiten Arbeitsblätter, und samstags treffen wir uns auf Zoom. Das klappt jedes Mal besser. Mittlerweile wissen auch schon einige wie sie sich selber „stumm“ schalten können“, erklärt die Lehrerin.
Anderen Klassen ging es ähnlich. Die Schüler waren am Anfang ein bisschen nervös, ihre Lehrer durch eine Kamera zu sehen.
„Da meine Kleinen erst vier Jahre alt sind und ich das mittlere Level unterrichte, war es eine Herausforderung, die Kleinen zum Reden zu bewegen“, sagt Michaela Cobb, die eine Kindergarten Klasse unterrichtet. „Viele der Kleinen waren es nicht gewohnt, in einen Bildschirm für längere Zeit zu sprechen, aber das legte sich glücklicherweise super schnell.“

Michaela Cobb (GLC Kindergarten-Lehrerin) während des virtuellen Unterrichts, den sie über Zoom abhält. (Foto: privat)
„Das Feedback der Eltern vor der Krise bestätigte mir, dass viele der Kinder gerne zu mir in den Unterricht kommen“, sagt Lehrerin Cobb und fährt fort: „Das Lernen soll nie trocken sein und es war mir besonders wichtig, Dinge online zu finden, die den Kindern weiter auch Spaß machen und sie sich somit auch weiterhin auf jede Woche ,online´ Unterricht mit mir freuen.“
Die Lehrerinnen und Lehrer versuchen so gut wie möglich, die gewohnte Routine zu behalten, was ein bisschen Kreativität verlangt, da alles virtuell gemacht werden muss. Ob singen, Bücher vorlesen, oder Geschichten erzählen, es wird versucht, den gleichen Unterricht wie davor zu gestalten, damit die Kinder sich wohl fühlen.

„Als die Schule wegen Covid-19 zusperren musste, hat Frau Cobb angefangen, die besten virtuellen Klassen zu organisieren”, sagt Kathrin Frauscher, deren Tochter Hannah die GLC besucht. „Fast jeden Tag fragt Hannah, ob sie Unterricht mit Frau Cobb hat. Hannah findet auch die Hausaufgaben toll, vor allem weil Frau Cobb in den Videos Bücher vorliest und mit ihren eigenen Kindern Spiele vorspielt.”
Hannah aus der Kindergarten-Klasse von Michaela Cobb mit den Arbeitsblättern, die die GLC- Lehrerin für die Klasse vorbereitet hat. (Foto: Kathrin Frauscher)
Wenn man nicht in einem „richtigen“ Klassenzimmer sitzt, kann es aber schwer sein, sich am Unterricht zu beteiligen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler lassen sich begeistern, vor allem bei den Älteren fehle manchmal das Interesse, hat WORTSPIEL erfahren. Weil viele Aktivitäten, die zuvor im Unterricht gemacht wurden, jetzt nicht mehr gehen, wie zum Beispiel Gruppenarbeit oder Projekte, müssen die Schülerinnen und Schüler sich an eine andere Form von Unterricht gewöhnen.
Nicht alles läuft reibungslos
„Einige haben Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit, sind schnell abgelenkt, manche stellen ab und zu ihre Videos aus“, sagt Desiree Reynolds. Reynolds unterrichtet den DSD 1 Prep Kurs mit etwas älteren Schülern. Sie erläutert: „Begeisterung ist so richtig nicht da, obwohl ich alles mit Humor mache. Ich glaube, es ist auch schwierig für viele Familien.“
Vor allem für die DSD 1 Klasse ist es eine schwierige Zeit. Diesen Frühling sollte ihre Prüfung stattfinden, auf die sie sich schon lange vorbereitet haben. Der schriftliche Teil der Prüfung konnte glücklicherweise noch fertig gemacht werden, bevor die Schule schließen musste, aber die mündliche Prüfung wurde auf nächstes Schuljahr verschoben. Auch wenn das den Schülern mehr Zeit gibt, ist es schwer, sich ohne normalen Unterricht darauf vorzubereiten. Sie können ihre Präsentationen nur durch Videoanrufe üben, was nicht immer besonders einfach oder effektiv ist. Trotzdem wird weiterhin gelernt.
Kreativität ist gefragt: Susan McAuliffe (Kindergarten-Lehrerin) erklärt ihrer Klasse in einem YouTube Video verschiedene Obstsorten.
Online Unterricht ist für alle gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit wird alles einfacher. Trotz wöchentlichem Kontakt und virtuellen Treffen wird der persönliche Kontakt sehr vermisst. Auch wenn man sich durch Zoom treffen kann, ist es trotzdem ganz anders als der normale Unterricht im Klassenzimmer.
„Ich bin eine herzliche Lehrerin und vermisse den persönlichen Kontakt mit den Kindern sehr“, sagt Michaela Cobb, „ich trockne gerne eine Träne, wenn Mama geht und freue mich, wenn die Kleinen meinen Kontakt suchen und mir somit bestätigen, dass sie sich wohl fühlen.“
So freuen sich alle umso mehr auf das nächste Schuljahr, wenn es hoffentlich wieder sicher ist und die GLC geöffnet werden kann.
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