Diese Dinge klingen ziemlich schlecht und das sind sie auch, aber erstaunlicherweise hat dieses verheerende Virus nicht nur negative, sondern auch positive Auswirkungen. Aufgrund der Verschlechterung der Wirtschaft und aufgrund von weniger Verkehr in den Großstädten hat die Luft in letzter Zeit eine erhebliche Reinigung erfahren. In einigen Großstädten sind bereits Waldtiere aufgetreten, vermutlich auch wegen der geringeren Lärmbelastung.
Die Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen kann man in Ländern mit erheblicher Industrie am besten erkennen.
China ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Wenn wir nur die Beschränkungen des letzten Jahres (2020) betrachten, sind Chinas CO2-Emissionen in dieser Phase um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Kohle- und Ölverbrauch ist um 25 Prozent gesunken, und die Emissionen aus dem Verkehr und aus Kraftwerken um 36 Prozent. Nach Angaben der Forscher haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Produktion in manchen Schlüsselindustrien um 15 bis 40 Prozent reduziert.
Die Luft in Indien ist seit dem Zweiten Weltkrieg nicht so klar gewesen wie heute. Ein Teil der Berge ist von der Stadt Jalandhar aus, die 213 Kilometer vom Himalaya entfernt liegt, zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder sichtbar.
Während des ersten Lockdowns ist in Venedig in Italien das Kanalwasser so klar geworden, dass man fast bis auf den Grund sehen konnte.
Global gesehen sind die Emissionen auf dem Höhepunkt der ersten Welle der Pandemie, als das Leben in den meisten Ländern fast zum Stillstand kam, um 16,9 Prozent gesunken. Der größte Rückgang ist im Landverkehr aufgrund von Fernarbeit beobachtet geworden (40 Prozent). Die Emissionen aus der Energiegewinnung sind um 22 Prozent und die Emissionen aus der Industrie um 17 Prozent gesunken. Auch die Luftfahrt und die Schifffahrt haben zur Reduzierung der Verschmutzung beigetragen.
Doch wie geht es weiter, wenn die Pandemie endet? Wird die Verschmutzung weitergehen? Oder werden wir in einer grüneren Welt leben?
Die vorübergehende Abschaltung hat die Luftqualität verbessert, aber sie hat die Probleme des Klimawandels nicht gelöst. Wenn wir nach der Aufhebung der Beschränkungen unsere umweltverschmutzenden Tätigkeiten in der gleichen Weise fortsetzen, dann waren die Beschränkungen in dieser Hinsicht nichts wert. Wenn der Notstand vorbei ist, sollten wir unsere Wirtschaft neu starten, damit wir nicht nur aus der aktuellen Krise herauskommen, sondern auch den Grundstein für die Zukunft einer Wirtschaft und Gesellschaft legen können, die im Einklang mit der Natur steht und krisenresistenter ist.
Ein Beitrag von:
Nóra Incze
Schule:
Lajos Kossuth Ausbildungsgymnasium der Universität Debrecen, Ungarn