Ein spannender Roman, in dem ein Junge sich gegen seine Familie durchsetzt, seine Angst überwindet und alles dafür tut, einen besonderen Freund zu retten.
Der Beginn einer Freundschaft
Es ist das Jahr 1978. Mitten auf dem Land, in einem kleinen Dorf in Süditalien, entdeckt Michele hinter einem verlassenen Haus ein Loch im Boden, in dem er glaubt, ein Bein von einem Kind gesehen zu haben. Er ist darüber geschockt, sagt zu Hause aber nichts. In den darauffolgenden Tagen kehrt Michele heimlich immer wieder zum Haus zurück und sieht schlieβlich, dass es sich wirklich um einen Jungen handelt. Er heiβt Filippo und die zwei schlieβen sofort Freundschaft.
Eine schreckliche Überraschung
Eines Nachts erfährt Michele aber, dass seine Eltern und andere Erwachsene aus dem Dorf Filippo entführt und ihn im Loch versteckt haben. Als Michele wieder bei Filippo ist, wird er von einem Freund seines Vaters entdeckt. Sein Vater lässt ihn schwören, dass er nie wieder dorthin gehen wird, aber Michele muss dauernd an Filippo denken. Er belauscht die Erwachsenen, als sie beschlieβen, Filippo, den sie in der Zwischenzeit in einer Scheune versteckt hatten, umzubringen. Michele läuft von zu Hause weg, um seinen Freund zu retten. Als er den Jungen findet, ist dieser sehr schwach. Er hilft ihm aus dem Versteck zu fliehen, schafft es aber selbst nicht. Dann taucht plötzlich Micheles Vater auf. Er sieht nicht rechtzeitig, dass es sich um seinen Sohn handelt und schieβt. Michele wird ohnmächtig. Das letzte, was er sieht, ist der Hubschrauber der Polizei über ihm und die Tränen seines Vaters.
„Du musst Angst vor den Menschen haben, nicht vor Monstern“
Michele hat aber weder Angst vor den Menschen noch vor Monstern. Er ist mutig, klug und tut alles, um Filippo zu helfen. Er muss plötzlich etwas Schreckliches erfahren, viel zu schrecklich für jemanden, der noch so jung ist. Er überwindet aber seine Angst und stellt sich der Gefahr. „Ich habe keine Angst“ ist nicht nur ein Roman über die dramatische Geschichte eines Jungen, sondern auch über die dunklen Seiten von Erwachsenen, die zu allem bereit sind, um aus einer anscheinend ausweglosen Situation zu gelangen. Niccolò Ammaniti hat ein trauriges, aber realistisches Bild über Süditalien und wie es einmal war gezeichnet. Viele Leute denken, dass das Leben dort immer noch so ist. Ammaniti zeigt Verhältnisse, in denen Armut, Unwissenheit und Gleichgültigkeit herrschen.
Über den Autor
Der Italienische Autor Niccolò Ammaniti wurde 1966 in Rom geboren. Sein Roman „Ich habe keine Angst“ erschien 2003 und wurde von Gabriele Salvatores verfilmt. Er hat den Premio Strega im Jahr 2007 für seinen Roman „Wie es Gott gefällt“ gewonnen.
Ein Beitrag von:
Alice Nesich
Schule:
Liceo Ginnasio ''Francesco Petrarca'' (Triest, Italien)