Am 3. März feiert man in Japan das Puppenfest, das auf Japanisch „Hina-Matsuri“ heißt. Man feiert in der Hoffnung, dass die kleinen Mädchen gesund heranwachsen werden. Weil im März die Pfirsichblüte ist, nennt man das Fest auch Pfirsichblütenfest. Familien mit Mädchen stellen von Ende Februar bis zum 3. März die Hina-Puppen auf. Diese werden auch mit Sake und Pfirsichblüten dekoriert.
Früher wurden keine Puppen sondern
O-Fuda (Talisman aus Papier) benutzt, um Unglück zu verhindern. Das Geburtsdatum des Mädchens und Unglücke, die einen getroffen hatten, wurden auf den Talisman geschrieben. Der wurde dann auf einem Fluß schwimmen gelassen. Es gibt einige Gegenden, in denen diese Tradition immer noch erhalten ist. Später ist daraus das
Hina-Matsuri mit den prächtig geschmückten Puppen entstanden.
Die Puppen werden auf fünf Plattformen aufgestellt. Auf der obersten Plattform der Dekoration sitzen ODAIRI-SAMA, der Kaiser, und OHINA-SAMA, die Kaiserin. Auf der zweiten Plattform findet man drei Hofdamen. Die älteste davon hat schwarze Zähne und keine Augenbrauen. Auf der dritten Plattform sitzen fünf Festmusiker. Ein Sänger, ein Flötenspieler und Trommler. Auf der vierten Plattform sitzen zwei Minister. Der Minister auf der rechten Seite ist älter als der andere. Auf der fünften Plattform befinden sich drei Gefolgsleute. Einer davon trägt den Sonnenschirm für den Kaiser und die Kaiserin. Der Gefolgsmann, der in der Mitte steht, bewahrt ihre Schuhe auf. Der letzte trägt einen Strohhut für den Kaiser und die Kaiserin. Jeder hat einen anderen Gesichtsausdruck: einer ärgert sich, einer weint und einer lächelt.
Die Puppen müssen spätestens bis zum 5. März wieder weggeräumt werden, sonst, so sagt man, werden die Mädchen dieser Familie erst spät heiraten.
Ein Beitrag von:
Chisato Nakayama und Haruka Kawasaki aus Tokio
Dankeschön