Marijana Đorčđvić und Lazar Jovčić, mit der Hilfe von Ivan Kitanovski, erzählen, was sie auf dem deutschprachigen Theaterfestival in Temeswara gelernt haben.
„Es hat keinen Sinn seine Kräfte für Dinge, die einen nicht ausfüllen, zu verbrauchen, nur um Zeit Tod zu schlagen. Denn dadurch fegen wir die Dinge, die in unseren Herzen liegen, unter den Teppich. Stattdessen müssen wir dafür kämpfen die Dinge, um uns und die uns passieren, auf eine leichtere, freiwilligere Art und Weise zu erledigen. Und nicht auf eine schwere Weise, die ohne Fokus geschieht, weil wir die Dinge nicht wirklich wollen. Wir müssen uns einmal entschieden haben, für etwas, weil wir es wollen, damit wir uns in eine Richtung bewegen können ... . ”
... Temeswara war eine dieser Richtungen.
Als ich mich das erste Mal gefragt habe, wie es ist auf einer Bühne zu stehen, hätte ich niemals gedacht, dass dieses Projekt in mir die Liebe zum Schauspielen hervorrufen wird.
Und am Samstagmorgen, als wir los fuhren, wusste ich, dass ich meine letzten Kräfte zusammen nehmen muss, um diesen Tag durch zu stehen. Denn was wird Temeswara bringen? Ist es die wirklich die Mühe wert?
Es kam auch der Samstag, als wir zum ersten Mal unser Stück geprobt haben und in meinem Kopf nur der Gedanke war, wie meine Freunde ohne mich wie Hedonisten das Wochenende genießen. Aber so nur auf meine Gedanken hörend, kam es so wie es das Klischee sagt: „Je kleiner die Erwartungen, desto größer die Überraschung.“
Die Tage vergingen wie das schnelle Umblättern von Seiten, Nichts ahnend sich „dem Tag“ nähernd. Prozess. Und dann saß ich an der Bega, dem Fluss der durch Timisoara fließt, zusammen mit den Gauklern, sich fast heimisch fühlen in diesem herrlichen Temeswar. Menschen kommen und gehen, sie flanierten auf der Brücke, die verschiedene Teile der friedlichen Stadt, aber auch uns mit dem Theater, verbindet. Während wir da einfach da saßen und genießen durften ... Mein schweifender Blick fiel auf Jusuff und Ottokar, die beiden Spaßmacher der Gruppe. Wir redeten uns mit diesen Namen an, weil sie mit ihren Charakteristiken ein Teil von uns geworden sind. Durchs Herumlungern und Fahrradfahren haben wir uns mit der Stadt bekannt gemacht, aber auch dank den Geschichten der Rumänen. Auch das Museum der Revolution von 1989 hat uns geholfen ihre Mentalität zu verstehen. Ihre Freundlichkeit werde ich nie vergessen.
Cut. Die nächste Szene - das Über-die-Schulter-Spucken vor der Aufführung. Toitoitoi. Der letzte Augenblick, wo wir alles zeigen, was wir gelernt haben. Es war vielleicht nicht ganz so gut, wie unsere Generalprobe, aber wir haben neue Fähigkeiten bei uns entdeckt und dass wurde bezeugt von dem Applaus, den wir geerntet haben.
Sofort nach der Vorstellung haben wir den Sinn der Impuls-Übung und anderen Vorbereitungspielen, auf die unsere Kulturweit-Freiwillige, Koordinatorin und große Stütze Miriam Schmidt bestanden hat, verstanden. Wir haben auch verstanden, welche Mühe unsere Deutschlehrerin Tatjana Stojanovic, die als erfahrender Pädagogin dabei war, in die Organisation der Reise gesteckt hat. „”
Während wir auf der Bühne spielten, haben wir uns an Ratschläge der Workshops erinnert, die Teil des Festivals waren:
„Accepting and giving, feeling and energy, being responsible of atmosphere in every situation, all of that and much more on our workshops of improvisation, Chanson, voice and body... ”.
Und jetzt erschöpft und ohne Kraft, aber aufs höchste Zufrieden und auf eine neue Art erfüllt, gucken wir uns die Bilder an und erinnern uns an alle Augenblicke, die wir zusammen verbracht haben. In der Hoffnung, dass wir sie niemals vergessen werden. Die Bühne und das Gefühl der Selbstfindung.
Dieser ganze Mischmasch an Erfahrung in Bezug auf das Lernen der Deutschen Sprache ist der Grund, weswegen wir nicht traurig sind. Weil das Ende des Festivals nicht das Ende war. Vom Ehrgeiz angetrieben können wir das nächste Festival kaum erwarten. Unser größter Dank, ist das Versprechen, dass wir gegenüber dem Projekt eingehalten haben und der neue Blick auf die Welt, die wir mit unseren Freunden teilen.
So haben wir uns mit einer neuen Richtung verbunden, ohne zu wissen, wohin es ging.
Ein Beitrag von:
Marijana Đorčđvić und Lazar Jovčić, mit der Hilfe von Ivan Kitanovski