Was werdet ihr im Sommer machen? Faulenzen, mit Freunden ausgehen, vielleicht in die Disko... Warum nicht ins Kino? Genau: das Kino ist einer der besten Plätze, wo man Urlaub machen kann. Aber welchen Film werdet ihr sehen? Vielleicht ein Drama oder doch besser einen Krimi?
Was ist gutes Kino?
Normalerweise sieht das Publikum gern amerikanische Filme, in denen es viele tolle Spezialeffekte gibt. Die Leute lieben amerikanische Filmstars. Sie können ins Kino gehen, nur um Brad Pitt und seine Muskeln zu sehen; wir sind mit Star Wars und Indiana Jones aufgewachsen, und wir sind - dank des Kinos - sehr oft in New York gewesen. Wir glauben, dass Filme, die von Metro-Goldwyn-Mayer oder Paramount produziert werden, die einzigen Filme mit Qualität sind. Es gibt zwar gutes Kino in den USA, aber wir können auch auf der anderen Seite des Atlantiks gute Filme finden.
Der Beginn des spanischen Kinos
Denken wir an Spanien. Es ist nicht nur ein Land mit heissem Wetter, wo man „sevillanas“ tanzen kann, sondern auch ein Land, wo das Kino mit jedem Tag besser wird.
Viele Leute glauben, dass Spanien keine Kinogeschichte hat, dass die Filmindustrie sehr jung ist und, dass alle technischen Aspekte der Filmkunst aus Frankreich oder aus Deutschland kommen. Sie irren sich.
Der spanische Regiersseur Luis Buñuel war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Pionier des Kinos. Er hat authenthische Kunstwerke gemacht, wie z.B. „El perro andaluz“ (1929). Viele der Innovationen, die Buñuel eingeführt hat, werden heute noch genutzt.
Die Diktatur zensiert das Kino
Nach den ersten Filmen kam der spanische Bürgerkrieg und der Anfang einer dunklen Periode begann: die spanische Diktatur.
Das Kino war, wie alle anderen künstlerischen Veranstaltungen, von der Zensur betroffen. Filme konnten nur „erlaubte“ Geschichten erzählen, die nicht gegen die Regierungsinteressen verstießen. Worum also ging es in diesen Filmen? Es waren romantische und lustige Themen, die nicht sehr schwierig und nicht kritisch waren. Es wird besonders viel gesungen. Meistens sind es sehr lange Lieder, die fast niemand ausstehen kann. Diese Filme waren vielleicht eine Art Unterhaltung, aber sie waren keine Kunst.
Unglücklicherweise haben gerade diese Filme die spanische Filmszene geprägt. Wenn man heute nach spanischen Filmen fragt, dann denken viele Leute gerade an diese Filme. Natürlich bekommen sie so einen falschen Eindruck.
Spanien hat nämlich auch gute Filme, die aus der gleichen Periode kommen und die viel kritischer sind. Berlanga war der wichtigste Regisseur, der in seinen Filmen das echte Bild seiner Zeit zeigte. Er arbeitete ebenfalls mit humorvollen Geschichten, allerdings hatten diese Geschichten eine schreckliche Realität als Hintergrund. Einige von diesen Filmen sind z.B. „Der Henker“ oder „La Vaquilla“ („Das Kälbchen“).
Spanisches Kino auf der internationalen Bühne
Heutzutage ist das Kino wieder frei, und das hat der Entwicklung dieser Kunstart gut getan.
Seit den achtziger Jahren wird unser Kino fast ausschließlich mit einem Namen verbunden: Pedro Almodóvar. Dieser Regisseur hat einen sehr persönlichen Stil entwickelt, er erzählt uns lustige Geschichte mit vielen komischen Figuren. Er hat zwei Oscars gewonnen und viele andere Preise, die zeigen, dass das spanische Kino immer besser wird.
Das Kino in Spanien ist immer vielfältiger geworden. Heute kann man auch auf unseren Kinoleinwänden Krimis, Thriller oder große Produktionen mit ertaunlichen Spezialeffekten finden. Spanien hat, wie auch die USA, nationale Filmpreise. Man nennt sie „Goyas Preise“ und fast jedes Jahr ist Spanien auf allen internationalen Filmfestivals vertreten.
Unser Kino existiert, es ist lebendig. Schaut es euch an!
Ein Beitrag von:
Antonio Jaime und Belén Martin
Schule:
I.E.S. Ramiro de Maeztu (Madrid)
Es ist richtig dass, viele Leute die amerikanische Filme liebt,aber manchmal Filme aus anderen Länder sind besser.