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Nach der Schule geht es weiter

Sobald die Schule aus ist, gehen die Kinder aus dem Klassenzimmer hinaus und beeilen sich, damit sie im Hag-Won nicht spät ankommen werden. Und wenn das Hag-Won endet, ist es schon sehr spät und dunkel (sogar Nacht), deshalb werden mehrere Kinder von ihren Eltern mit dem Auto abgeholt. Aber normalerweise fahren sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (zum Beispiel mit dem Bus oder der U-Bahn) nach Hause.

Was ist eigentlich ein „Hag-Won“?

Ein Hag-Won ist ein privates Institut, wo man extra lernen kann, um in der Schule bessere Noten zu bekommen – oder einfach um andere Sachen zu lernen, die man in der Schule nicht lernen kann. In Südkorea beginnen viele Kinder mindestens in ein Hag-Won zu gehen, wenn sie ungefähr elf Jahre alt sind. Da lernen sie viele Sachen, zum Beispiel Klavier spielen, Schwimmen, Malen, Fremdsprachen oder Mathe und so weiter.

Aber wenn man alt genug ist, um in die Mittelschule zu gehen, dann sieht es ein bisschen anders aus. Die Eltern, die denken, dass ihre Kinder noch mehr lernen müssen, damit sie hinter den anderen nicht zurückbleiben, zwingen ihre Kinder in mehr Hag-Wons, die meistens auf Schulfächer (z.B. Mathematik, Englisch, Naturwissenschaft) ausgerichtet sind – ob sie wollen oder nicht.

Deshalb haben Kinder nur wenig Zeit für ihre Hobbys oder sich mit ihren Freunden zu treffen. Beispielweise hat in meiner Klasse nur fast ein Viertel aller Kinder kein Hag-Won und etwa die Hälfte der Klasse hat mehr als zwei Hag-Wons in der Woche. Das heißt sie verbringen, drei Tage in einem und zwei Tage (bzw. drei Tage) im anderen Hag-Won.

Schädlich oder hilfreich?

Es gibt zahlreiche Vor- und Nachteile von diesem System. Sogar in den Ferien müssen die Kinder zum Hag-Won, weil es Sonderunterricht für das nächste Schulsemester gibt. Und außerdem kostet es monatlich ungefähr 200.000 bis 400.000 Won (135 bis 270 Euro). Es ist doch nicht wenig.

Aber für die Kinder, die Probleme mit dem Lernen haben, kann das auch eine gute Lösung sein. Und einige Schülerinnen und Schüler mögen es sehr hilfreich finden, im Hag-Won zu lernen.

Wenn jemand mich fragte, was ich gut und schlecht an dieses System finde, dann würde ich sagen, es hängt vom Verständnis von der Erziehung ab, wie man das System findet. Es ist immer stressig und anstrengend, wenn man gezwungen wurde zu tun, was man nicht will. Ich glaube, Lernen ist ein wichtiger Teil des Lebens und es soll nicht nur um das Ergebnis und Konkurrenz gehen – sondern darum, herausfinden, was wirklich wichtig im Leben ist und wie man es erreichen kann.