Hast du schon nachgezählt, wie oft du die Facebook-Statusmeldungen aktualisiert hast, wie oft du die Fotos deiner Freunde angeschaut hast, wie oft du die Sozial-Netzwerke insgesamt an einem Tag aufgesucht hast? Zehnmal? Hundertmal? Oder öfter? Glaub mir, du bist nicht der/die Einzige, der/die das tut.
In den vorigen zwei Jahren fing die FOMO- Abhängigkeit an. Dieses Wort ist „fear of missing out” die Abkürzung eines englischen Ausdrucks. Wir können dieses ins Deutsche übersetzen: Angst davor etwas zu verpassen. Aber was bedeutet das eigentlich?
Im 21. Jahrhunderts haben die meisten Menschen das Gefühl, dass sie einige interessante Dinge verpassen, wenn sie nicht immer in den Sozial-Netzwerke hängen. Diese Sozial-Netzwerke bieten die Möglichkeiten, jede Minute unseres Lebens mit der Welt zu teilen. Die meisten Menschen haben Angst davor, dass wenn sie keine Fotos hochladen, keine Meldungen von sich geben, sie nicht in der Welt sind. Der private Sektor wird völlig verschwinden. Viele Leute schlafen sogar überhaupt nicht in der Nacht, weil sie die neuesten Nachrichten immer wissen wollen. Also: unser Leben verläuft im Internet.
Wir machen das, damit die Menschen uns akzeptieren und auf uns aufmerksam werden. In Wahrheit stellen wir ein idealisiertes Bild über uns im Internet (z.B. im Facebook) dar. Bearbeitete Fotos, jede Menge Fotos über Partys, viele Freunde, die man aber nur im Internet hat, denn man kennt nicht alle echt im Leben. Wenn ein anderer diese Seite sieht, fühlt er sofort, dass sein Leben langweilig ist, während das Leben der anderen cool ist.
Heutzutage gehen viele nie aus. Sie behaupten, neben der Arbeit hätten sie keine Zeit für Freunde. Aber fürs Onlinesein haben sie immer Zeit. Siehst du? Das ist nicht normal! Wenn du es auch so weiter machst, wirst du später merken, dass du keine lebendigen Kontakte mehr hast. Es stimmt, dass die lebendigen Kontakte mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigen und Konflikte auslösen können, aber sie sind gerade deswegen wirklich wahre Beziehungen!
Kurz und knapp zusammengefasst: wenn du in den Sozial-Netzwerke leben wirst, dann lässt du das Leben an dir vorbeiziehen. Ich sage nicht, dass du diese Seiten für immer verlassen musst, benutze sie nur in Maßen!
Ein Beitrag von:
Alexandra Létai
Schule:
Lajos Kossuth Ausbildungsschule der Universität, Debrecen
Diskussionsfrage: Findest du soziale Netzwerke wie Facebook gut oder verpasst man dadurch das echte Leben?