Jede Region in Italien hat ihre besonderen Spezialitäten. In Triest zum Beispiel spiegelt sich der jahrhundertelange Einfluss der Habsburger wider: Es handelt sich um eine multikulturelle Küche, in der die Esskultur verschiedener Ethnien zum Ausdruck kommt. Für die nördlichste Stadt an der Adria sind folgende Süßigkeiten ganz typisch.

Presnitz
An Weihnachten isst man den Presnitz, eine traditionelle Triestiner Kuchenspezialität aus einer schneckenförmigen Rolle aus Blätterteig mit einer Füllung aus gehackten Walnüssen und Mandeln, Pinienkernen, Rosinen, Schokolade, Zucker, Zimt, Nelken und Rum. Eine Legende besagt, dass zu Ehren des Besuchs von Franz Joseph und Sissi in Triest ein Kuchenwettbewerb veranstaltet wurde: Der Gewinner war der Presnitz, dessen Name sich von „Preis der Prinzessin“ ableiten soll.
Zubereitung:
Man bereitet den Blätterteig zu, indem man 200 Gramm Mehl mit kaltem Wasser und Salz vermischt und knetet. Wenn die Mischung geschmeidig und homogen ist, lässt man sie für 30 Minuten im Kühlschrank stehen.
Inzwischen vermischt man kalte Butter und Mehl (50 Gramm). Man rollt den Blätterteig auf einer bemehlten Fläche aus, dann gibt man die geschmolzene Butter in die Mitte, streut Mehl über den Teig und faltet die Ecken des Blätterteiges so, dass man ein kleineres Quadrat erhält. Man rollt es mit einem Nudelholz aus. Anschließend schlägt man den Teig zu einem Dreieck zusammen und lässt ihn 10 Minuten lang im Kühlschrank. Danach rollt man den Teig mit dem Nudelholz wieder aus und schlägt ein Viertel des Teiges ein. Man rollt ihn wieder aus und faltet ihn wieder zu einem Dreieck. Man wiederholt diesen Vorgang zwei weitere Male.
Für die Füllung gibt man Walnüsse, Mandeln, Zucker, zerkleinerte Kekse, Rum oder geschmolzene Butter in einen Mixer. Dann gibt man alles in eine Schüssel zusammen mit kandierten Früchten, Rosinen und Pinienkernen.

Fave triestine
Die fave triestine sind eine typische Süßigkeit, die in der Zeit von Allerseelen (am 2. November) in den Konditoreien nicht fehlen darf. Die fava ist ein kleines rundliches Feingebäck aus elfenbeinfarbig, rosa und braun gefärbten Mandeln und Zucker. Die fave rühren von einer antiken griechischen Tradition her, man aß sie an Beerdigungen. Die drei Farben sind nämlich Symbole für die Geburt (Elfenbeinfarbe), das Leben (Rosa) und den Tod (Braun).
Zubereitung:
Für die Zubereitung braucht man 250 Gramm weiße Mandeln, 250 Gramm Zucker und ein Eiweiß. Indem man Rosolio und Maraschino hinzufügt, erhält man die Elfenbeinfarbe, mit Rum, Rosenessenz und rotem Farbstoff die rosa Farbe und mit Kakao, Rum und Vanillinzucker die braune Farbe. Man vermischt einfach alle Zutaten der gewünschten Farbe und formt kleine Kugeln, die bei circa 130 Grad 5 bis 10 Minuten in den Backofen kommen.

Titola
Zu Ostern isst man die titola, ein typisches triestinisches Gebäck. Es besteht aus einem Zopf aus süßem Weißbrot und einem roten Ei, das sich am Ende des Zopfes befindet. An diesem Gebäck erkennt man den Einfluss der griechisch-orthodoxen Kultur: Der Zopf symbolisiert die Nägel, mit denen Christus gekreuzigt wurde, und das Ei die Steine des Kreuzwegs. Der Name könnte sich vom lateinischen Wort „titulus“ (Kopf) ableiten.
Zubereitung:
Dieses Gebäck wird mit einem Kilo Manitoba-Mehl zubereitet, zusammen mit 70 Gramm Bierhefe, 250 Gramm Zucker, 100 Gramm geschmolzener Butter, einem Glas warmer Milch, 6 Eiern und ein wenig Rum. Zuerst vermischt man 250 Gramm Mehl mit der Bierhefe in der Milch zusammen mit einer Prise Zucker. Nach einer Stunde gibt man 250 Gramm Mehl, 100 Gramm Zucker, 40 Gramm Butter und 2 Eier dazu. Nach weiteren 3 Stunden gibt man den Rest der Zutaten hinzu, außer einem Eiweiß.
Ein Beitrag von:
Veronica Neglia, Alice Nesich, Margherita Caiffa, Carlotta Bidoli, Pamela Ursic, Gaia Brussa
Schule:
Liceo Ginnasio Francesco Petrarca, Triest, Italien