

„Unser blaues Gold ist in Gefahr“
Dez
19
2013
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Foto: Fischer am Tanganjikasee. Fischer am burundischen Ufer. Francesca Ansaloni © Wikimedia Commons; Creative Commons Attribution 2.0 Generic;
Albert Mbonerane gehört zu den bekanntesten Umweltaktivisten in Burundi. Man verdankt ihm besonders die Organisation „Grüngürtel: Aktion für die Umwelt“ (auf Französisch: ACVE, Action Ceinture Verte pour l’Environnement). Die Idee dafür hat er in Deutschland gehabt, als er als Botschafter von Burundi in Deutschland diente. In einem Interview hat er mit mir über den Kampf für den Umweltschutz gesprochen.
Was sind die größten Bedrohungen der Umwelt in Burundi?
Die Umwelt ist konfrontiert mit der Degradation der natürlichen Ressourcen wie Wasser und Erde.
Was die Erde betrifft, sie erträgt eine starke Degradierung aufgrund der Erosion. So läuft das ab: Es gibt zuerst ein zu starkes Wachstum der Bevölkerung. Dann folgt daraus ein großes Waldsterben, weil zum Beispiel jede Person eine Wohnung und als Energiequelle Holz braucht. Weil die Erde nicht mehr geschützt wird, die greift die Erosion die Erde an. Nicht zu vergessen, dass vom Waldsterben das Ökosystem einiger Tiere zerstört wird. Früher nannte man Burundi „das grüne Land“ wegen seiner bewaldeten Hügel, aber ich frage mich, wie man es später rufen wird.
Reden wir jetzt über Wasser. Das große Problem in Bezug auf Wasser ist die Industrialisierung. Lass uns das mit einem treffenden Beispiel erklären: Ich starte eine eigene chemische Fabrik in Burundi. Ich produziere und meine Fabrik arbeitet. Aber es ist mir egal, zu wissen, wohin ich die chemischen Abfälle werfe. In den meisten Fällen werden diese leider von chemischen Fabriken in den Tanganyikasee abgeladen. Unser blaues Gold steckt in Gefahr.
Machen die Auswirkungen des Klimawandels sich in unserem Land bemerkbar?
Ja natürlich. Das geht nicht nur Europa an, sondern auch Afrika. Früher waren die Jahreszeiten regelmäßig, dass heißt, die Regenzeiten folgten auf die Trockenzeit und umgekehrt. Aber kürzlich, im Jahr 2012, war ich überrascht zu sehen, dass es im Februar und März nicht geregnet hat, während es in der Vergangenheit in diesen Monate viel Regen gab. Das ist also ein Indikator, dass der Klimawandel bereits vorhanden ist. Wir müssen aufpassen: Denn wenn ich etwas anbaue und Regen im Februar erwarte, werde ich nichts ernten.
Sie sind der Gründer und der Leiter von die Organisation „Grüngürtel: Aktion für die Umwelt“. Was macht eigentlich die Umweltorganisation? Könnten Sie ein paar Beispiele der schon gemachten Leistungen geben?
Wenn Sie ein wertvolles Schmuckstück haben, das Sie jeden Tag tragen, ist es schwierig, seinen Wert zu schätzen. Aber wenn es vorkommt, dass sich dieses Schmuckstück abnutzt, bedauert man es. Bei unserer Arbeit versuchen wir, Leute dazu zu bringen, ihr ökologisches Erbe zu schätzen und zu sichern. Wenn wir zum Beispiel eines Tages den Tanganyikasee so sehr zerstören, dass wir unser Wasser importieren müssen – genauso wie wir Brennstoff importieren – werden wir sagen: „Wenn wir das nur gewusst hätten …“ Unsere Organisation zielt darauf, das zu vermeiden.
Als Beispiele von Leistungen hat die Action Ceinture Verte pour l’Environnement den öffentlichen Garten von Bujumbura mit finanzieller Unterstützung der französischen Botschaft in Burundi bereits renoviert. Jetzt verstehen die Leute, dass diese Grünfläche unentbehrlich ist und dass sie einen guten Hauch frischer Luft in die Stadt bringt. Wir haben auch eine große Kampagne für den Schutz des Tanganyikasees gemacht. Wir würden gerne ein Institut für die Ausbildung von Jugendlichen in Umweltfragen zu erstellen.
Glauben Sie, dass junge Menschen in den Umweltschutz beteiligt sind?
Ja, die sind ja beteiligt. Wir hatten vor kurzem einen Gedichtwettbewerb in Gang gebracht, wo wir Jugendliche einluden auszudrücken, wie sie den Tanganyikasee gerne sehen würden. Als ich mir die Gedichte anhörte, konnte ich sagen, dass diese Jugend in der Lage wäre, den See zu schützen, falls sie dafür in der Zukunft verantwortlich wäre. Antoine de Saint-Exupéry sagte: „Die Erde, die wir bewirtschaften, gehört nicht uns. Sie gehört unseren Kindern und unseren Enkelkindern.“ Wir sollen uns also verpflichten, den künftigen Generationen den See so zu übergeben, wie wir ihn vorgefunden haben. Wir erwarten als Gegenleistung, dass Jugendliche dieses Engagement auch annehmen.
Sind Sie optimistisch in Hinsicht auf die Zukunft der Umwelt in Burundi?
Ich muss optimistisch bleiben. Wenn man pessimistisch ist, gibt man leicht auf und man macht nichts. Wenn ich die von der Regierung unternommenen Anstrengungen jetzt sehe, wie zum Beispiel die Gesetzestexte im Zusammenhang mit Wasser und Erde, kann ich nur optimistisch sein. Wenn es auch diesen politischen Willen gibt, die ökologischen Fragen in alles zu integrieren, kann man nur gut gelaunt sein. Ich schließe ab mit dem, was der Papst Paulus VI. sagte: „Das ist komisch. Der Mensch ist der Zerstörer der Umwelt, aber er ist auch das erste Opfer der Zerstörung der Umwelt.“
Die Umwelt ist konfrontiert mit der Degradation der natürlichen Ressourcen wie Wasser und Erde.
Was die Erde betrifft, sie erträgt eine starke Degradierung aufgrund der Erosion. So läuft das ab: Es gibt zuerst ein zu starkes Wachstum der Bevölkerung. Dann folgt daraus ein großes Waldsterben, weil zum Beispiel jede Person eine Wohnung und als Energiequelle Holz braucht. Weil die Erde nicht mehr geschützt wird, die greift die Erosion die Erde an. Nicht zu vergessen, dass vom Waldsterben das Ökosystem einiger Tiere zerstört wird. Früher nannte man Burundi „das grüne Land“ wegen seiner bewaldeten Hügel, aber ich frage mich, wie man es später rufen wird.
Reden wir jetzt über Wasser. Das große Problem in Bezug auf Wasser ist die Industrialisierung. Lass uns das mit einem treffenden Beispiel erklären: Ich starte eine eigene chemische Fabrik in Burundi. Ich produziere und meine Fabrik arbeitet. Aber es ist mir egal, zu wissen, wohin ich die chemischen Abfälle werfe. In den meisten Fällen werden diese leider von chemischen Fabriken in den Tanganyikasee abgeladen. Unser blaues Gold steckt in Gefahr.
Machen die Auswirkungen des Klimawandels sich in unserem Land bemerkbar?
Ja natürlich. Das geht nicht nur Europa an, sondern auch Afrika. Früher waren die Jahreszeiten regelmäßig, dass heißt, die Regenzeiten folgten auf die Trockenzeit und umgekehrt. Aber kürzlich, im Jahr 2012, war ich überrascht zu sehen, dass es im Februar und März nicht geregnet hat, während es in der Vergangenheit in diesen Monate viel Regen gab. Das ist also ein Indikator, dass der Klimawandel bereits vorhanden ist. Wir müssen aufpassen: Denn wenn ich etwas anbaue und Regen im Februar erwarte, werde ich nichts ernten.
Sie sind der Gründer und der Leiter von die Organisation „Grüngürtel: Aktion für die Umwelt“. Was macht eigentlich die Umweltorganisation? Könnten Sie ein paar Beispiele der schon gemachten Leistungen geben?

Als Beispiele von Leistungen hat die Action Ceinture Verte pour l’Environnement den öffentlichen Garten von Bujumbura mit finanzieller Unterstützung der französischen Botschaft in Burundi bereits renoviert. Jetzt verstehen die Leute, dass diese Grünfläche unentbehrlich ist und dass sie einen guten Hauch frischer Luft in die Stadt bringt. Wir haben auch eine große Kampagne für den Schutz des Tanganyikasees gemacht. Wir würden gerne ein Institut für die Ausbildung von Jugendlichen in Umweltfragen zu erstellen.
Glauben Sie, dass junge Menschen in den Umweltschutz beteiligt sind?
Ja, die sind ja beteiligt. Wir hatten vor kurzem einen Gedichtwettbewerb in Gang gebracht, wo wir Jugendliche einluden auszudrücken, wie sie den Tanganyikasee gerne sehen würden. Als ich mir die Gedichte anhörte, konnte ich sagen, dass diese Jugend in der Lage wäre, den See zu schützen, falls sie dafür in der Zukunft verantwortlich wäre. Antoine de Saint-Exupéry sagte: „Die Erde, die wir bewirtschaften, gehört nicht uns. Sie gehört unseren Kindern und unseren Enkelkindern.“ Wir sollen uns also verpflichten, den künftigen Generationen den See so zu übergeben, wie wir ihn vorgefunden haben. Wir erwarten als Gegenleistung, dass Jugendliche dieses Engagement auch annehmen.
Sind Sie optimistisch in Hinsicht auf die Zukunft der Umwelt in Burundi?
Ich muss optimistisch bleiben. Wenn man pessimistisch ist, gibt man leicht auf und man macht nichts. Wenn ich die von der Regierung unternommenen Anstrengungen jetzt sehe, wie zum Beispiel die Gesetzestexte im Zusammenhang mit Wasser und Erde, kann ich nur optimistisch sein. Wenn es auch diesen politischen Willen gibt, die ökologischen Fragen in alles zu integrieren, kann man nur gut gelaunt sein. Ich schließe ab mit dem, was der Papst Paulus VI. sagte: „Das ist komisch. Der Mensch ist der Zerstörer der Umwelt, aber er ist auch das erste Opfer der Zerstörung der Umwelt.“
Mit dem Text hat Aury-Ken Bwashi erfolgreich beim Schreibwettbewerb „Umwelt ist Zukunft“ teilgenommen. Im Rahmen des Wettbewerbs haben Schülerinnen und Schüler journalistische Texte zum Thema Umweltschutz oder Klimawandel für PASCH-Global geschrieben.
Ein Beitrag von:
Aury-Ken Bwashi
Aury-Ken Bwashi
Schule:
Lycee de Saint Esprit in Bujumbura, Burundi
Lycee de Saint Esprit in Bujumbura, Burundi
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