Kaliningrad schreibt für Lauterbach. Vor kurzem, in diesem Sommer, trat in Russland ein Gesetz über die obligatorische Schuluniform in Kraft.
Obwohl das Gesetz die Unterstützung bei den meisten Erwachsenen gefunden hat, wurde dies nicht mit Freude von Schülern angenommen. Eine Auseinandersetzung zwischen Mode und Tradition.
Ich nehme an, es ist nichts Schlechtes daran, eine Schuluniform zu tragen. Bis zu einem gewissen Grad sorgt sie sogar für ein Verantwortungsgefühl. Aber schauen wir uns dieses Problem aus dem Blickwindel von Jugendlichen an (zu denen ich auch gehöre). Die Schule ist die Blütezeit der jungen Leute, die Zeit, wenn unsere Individualität und Phantasie sich am meisten entwickeln. Und in dieser Zeit presst die Schuluniform alle Schüler in ein Schema.
Für viele Leute ist die Kleidung ein Mittel, sich auszudrücken. Die Kleidung spiegelt unsere Persönlichkeit wider. Schuluniform beraubt uns dieser Möglichkeit. Nicht zu vergessen ist auch, dass bei den Schülern Mode eine riesengroße Rolle spielt. Schuluniformpflicht bedeutet: Immer dasselbe in jeder Saison tragen zu müssen. Wie kann das eine normale Schülerin/ein normaler Schüler aushalten? Die Jugendlichen denken, dass Schuluniformen ihre Freiheit einschränken. Folglich ruft solche Beschränkung Protest hervor. Es führt bei den Schülern natürlich zur Abneigung gegen die Schuluniform.
Ich bin einverstanden, dass man die Traditionen pflegen muss. Im zaristischen Russland gab es Schuluniform, in den UdSSR auch. Aber wir leben schon in der modernen demokratischen Gesellschaft des XXI. Jahrhunderts – etwas muss geändert werden.
Obiger Beitrag entstand im Rahmen des Projekts „X-Stadt schreibt für Y-Stadt“. Schülerinnen und Schüler aus Städten in Russland, China, Rumänien, Finnland und Frankreich schreiben als Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten Reportagen über das Leben in ihrer Stadt für die Tageszeitungen deutscher Städte.
Durch die Reportagen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Perspektive mit ihrer Stadt X und den Beziehungen zu ihrer Partnerstadt Y. Die Leserinnen und Leser der Tageszeitung in Y lernen ihre Partnerstadt auf diese Weise aus der Perspektive der Jugendlichen kennen. Das Projekt steht modellhaft für den Dialog zwischen zwei Partnerstädten und/oder Partnerschulen.
Die Artikel der Jugendlichen erscheinen in der lokalen Tagespresse sowie in der Online-Schülerzeitung PASCH-Global. Das Projekt „X-Stadt schreibt für Y-Stadt" wird vom Goethe-Institut durchgeführt und von SAP ermöglicht.
Ein Beitrag von:
Lidia Devitsyna
Schule:
Gymnasium Nr. 32, Kaliningrad