

Ein Blick hinter die Kulissen des Kongresses – Blinde werben für ihre Sache
Die Mitglieder und Freiwilligen trafen sich alle in der Cafeteria im Rayburn Gebäude, einem der drei Repräsentantenhaus Gebäuden. Dort stellten sich die Freiwilligen vor und begleiteten anschließend die Mitglieder zu einem Meeting oder sind mit ihnen in die Cafeteria, um zu frühstücken. Die Cafeteria ist wie ein Labyrinth; es gibt dort viel zu essen, zum Beispiel Bagels, Eier, Würstchen oder Müslis. Fast die Hälfte der Mitglieder hatte einen Blindenführhund, der auch überall mitkam.
Viele Sitzungen waren in einem der Repräsentantenhausgebäude: Rayburn, Longworth, oder Cannon. Unter den Gebäuden gibt es einen Tunnel, der die drei Gebäude verbindet. Morgens hatte es geschneit und auf der Straße war eine Eisschicht. Deshalb war es sehr hilfreich, dass wir durch den Tunnel gehen durften. Die drei Gebäude sehen ziemlich alt aus, mit grauen Fassaden und drinnen gibt es Steinfußboden und weiße Wände. In jeder Halle hängt mindestens eine amerikanische Fahne.
Viele Sitzungen waren in einem der Repräsentantenhausgebäude: Rayburn, Longworth, oder Cannon. Unter den Gebäuden gibt es einen Tunnel, der die drei Gebäude verbindet. Morgens hatte es geschneit und auf der Straße war eine Eisschicht. Deshalb war es sehr hilfreich, dass wir durch den Tunnel gehen durften. Die drei Gebäude sehen ziemlich alt aus, mit grauen Fassaden und drinnen gibt es Steinfußboden und weiße Wände. In jeder Halle hängt mindestens eine Fahne der Vereinigten Staaten von Amerika.
Manchmal mussten wir zum Senatsgebäude gehen: Russel, Dirksen, oder Hart, die auf der anderen Seite von Capitol Hill sind. Die Gebäude waren ungefähr eineinhalb Kilometer von den Repräsentantenhausgebäuden entfernt, und es war gar nicht so leicht durch den Verkehr zu kommen. Die Senatsgebäude sehen von draußen ähnlich aus wie die Repräsentantenhausgebäude; Russel und Dirksen sehen auch von drinnen ähnlich aus, aber Hart sieht viel moderner aus. Die Böden sind aus Marmor und im Innenhof hängt ein Mobile.
Zwei Gesetze sind geplant – eins für Kinder
Es gab zwei Gesetzesvorlagen, über die die Mitglieder sprechen wollten. Die erste Vorlage hieß „Alice Cogswell and Anne Sullivan Macy Act.” Es wurde von den Kongressabgeordneten Matt Cartwright aus Pennsylvania, Mark Tekano aus Kalifornien und Steve Stockman aus Texas eingebracht. Der Zweck dieser Gesetzesvorlage ist das Schulsystem zu reformieren, damit Schüler, die blind sind, lernen können, wie sie in der Welt zurechtkommen können. Eric Bridges, Direktor Abteilung Außenbeziehungen und Politik des American Council of the Blind, sagte: „Wir sehen, dass die Kinder in der Schule gut klarkommen, aber wenn sie dann in die Welt hinausgehen, finden sie sich nicht zurecht. Zum Beispiel, wenn sie auf eine Universität gehen wollen. Sie können nicht erfolgreich sein, weil sie ihren Weg zum Klassenraum nicht finden.” Die Mitglieder des Blindenvereins wollen, dass die Blindenschrift im Lehrplan vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse eingeführt wird, und dass die Kinder die Gelegenheit haben zu lernen, wie man ein Blindenstock benutzt oder mit einem Blindenführhund zusammenarbeitet.
Warum es noch kein Gesetz gibt, begründet Bridges damit, dass „das Bildungsministerium nicht weiß, wie viele blinde Kinder im amerikanischen Schulsystem ausgebildet werden. Viele Kinder, die blind sind, haben mehrere Behinderungen. Es kann sein, dass sie auch eine Entwicklungsstörung haben oder dass sie körperlich behindert sind. Aus irgendeinem Grund schauen die Schulen nur darauf, ob die Kinder eine Entwicklungsstörung haben, aber nicht darauf, ob sie blind sind.” Bridges meint, dass das Schulsystem den Anforderungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts angepasst werden soll.
Gesetzesvorlage für Senioren
Die zweite Gesetzesvorlage bezieht sich auf eine Entscheidung der Versicherungsgesellschaft Medicare. Dort wurde kürzlich verkündet, dass alle Geräte, „unabhängig von der Größe, Form, oder technologischen Kenndaten, die mindestens eine Linse nutzen, um das Sehen zu fördern oder Bildvergrößerung zu liefern, von der Medicare Versicherung nicht übernommen werden.”
Die Gesetzesvorlage heißt „Low Vision Device Exclusion” und soll das ändern. Die Kongressabgeordnete Carolyn Maloney aus New York und der Kongressabgeordnete Gus Bilirakus aus Florida legten diesen Gesetzentwurf vor. Eric Bridges meint: „Wir konzentrieren uns auf die Leute, die nur über eine verminderte Sehkraft verfügen, die auch Nutznießer von Medicare sind.” Medicare umfasst Rollstühle und andere Hilfsmittel für behinderte Menschen, aber was die Versicherung bisher nicht umfasst, sind die Geräte für verminderte Sehkraft, die teilweise sehr teuer sind. ACB hofft, dass durch das neue Gesetz die Menschen befähigt werden, länger unabhängig in ihrem eignen Haus zu leben, statt in ein Betreutes Wohnen gehen zu müssen.
Am Ende des Tages fuhren die Schüler mit der Metro nach Haus. Ein Schüler der Yorktown High School sagte: „Mir wurde klar, wie Lobbying von Interessenvertretern Einfluss haben kann auf die Entscheidungen der Politiker.” Alle Freiwilligen waren sich einig, dass sie durch diese Erfahrung einen guten Einblick bekommen haben, was alles hinter die Kulissen des Kongresses passiert.
Anna Hardage
Deutsche Sprachschule Washington, DC (GLC)