Aus dieser Reportage entstand eine Spendenaktion der Zuschauer des WDR und der Leser der Rheinischen Post, die sich Kinder von Perm nennt.
Aus den Spendengeldern wurde eine neue Kinderkrebsklinik gebaut, die 1996 eröffnet wurde. Etwa 250 Tonnen Hilfsmaterial wurden damals nach Perm gebracht. Die neue Klinik wurde ein großer Erfolg. Heute überleben acht von zehn Kindern ihre Krebserkrankung.
Zu unserem Glück konnten wir einen Kontakt zu Frau Elena Schafieva herstellen. Frau Schafieva ist fast seit dem Beginn der Aktion Kinder von Perm mit dieser verbunden. Aus Termingründen war es aber leider nicht möglich, ein persönliches Gespräch zu führen, deshalb baten wir um eine schriftliche Antwort auf unsere Fragen.
Wie war das Leben in Perm Anfang der 1990-er Jahre in Perm?
Es war damals schwer, Lebensmittel und andere Waren in Geschäften zu kaufen (es gab ein Kartensystem). Es gab auch keine Möglichkeit des Autowaschservice. Das machten die Jugendlichen am Fluss Kama im Sommer oder an den Wasserpumpen.
Wie haben Sie von der Aktion Kinder von Perm erfahren?
Im Sommer 1995 hat mich das Autoradio als Dolmetscherin eingeladen, um die deutsche Delegation während ihres Arbeitsbesuches in Perm zu begleiten.
Wie haben Sie Kontakt aufgenommen?
Während dieser Woche habe ich den Kontakt mit den Vertretern des WDR und des THW (Technisches Hilfswerk) hergestellt.
Wie waren die Verhältnisse in der alten Klinik?
Die alte Kinderonkologie war in einer Baracke untergebracht. In einem Krankenzimmer waren bis zu vier Patienten mit ihren Müttern. Es fehlten notwendige Medikamente und Verbrauchsmaterialien.
Welche Deutschen haben Sie kennengelernt?
Den Intendanten des WDR, Herrn Fritz Pleitgen, den Chefredakteur des WDR, Herrn Harald Brand, den Schatzmeister der Spendenaktion, Herrn Karl-Heinz Loose, den Direktor der Kinderonkologie der H. Heine Universität Düsseldorf, Herrn Prof. Dr. Ulrich Goebel, den Direktor der Paidopathologie Universität Kiel, Herrn Prof. Dr. Dieter Harms. Leute der Rheinischen Post, des THW, des Fördervereins Bocholt (Vorsitzende Frau Gerlinde Uth) und Mitarbeiter von CARE Deutschland.
Wie haben Sie an der Aktion teilgenommen?
Ich bin seit 1997 Administratorin der Kinderonkologie. Ich koordiniere die Kontakte der Spendenaktion und der Gebietsverwaltung, der medizinischen Akademie und des Gebietskinderkrankenhauses, buche Hotelzimmer für die deutschen Gäste und vereinbare Termine. Außerdem übersetze ich Auszüge aus den Krankenakten nehme an den Mikroskopkonferenzen teil (Telemedizin).
Haben Sie noch Kontakt zu der Aktion?
Ja, regelmäßig per E-Mail und Skype und während der Arbeitsbesuche.
Wie waren ihre Erfahrungen?
Ich habe meine Deutschkenntnisse vertieft und interessante Leute aus Deutschland und in Perm kennengelernt.
Obiger Beitrag entstand im Rahmen des Projekts „X-Stadt schreibt für Y-Stadt“. Schülerinnen und Schüler aus Städten in Russland, China, Rumänien, Finnland und Frankreich schreiben als Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten Reportagen über das Leben in ihrer Stadt für die Tageszeitungen deutscher Städte. Durch die Reportagen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Perspektive mit ihrer Stadt X und den Beziehungen zu ihrer Partnerstadt Y. Die Leserinnen und Leser der Tageszeitung in Y lernen ihre Partnerstadt auf diese Weise aus der Perspektive der Jugendlichen kennen. Das Projekt steht modellhaft für den Dialog zwischen zwei Partnerstädten und/oder Partnerschulen. Die Artikel der Jugendlichen erscheinen in der lokalen Tagespresse sowie in der Online-Schülerzeitung PASCH-Global. Das Projekt „X-Stadt schreibt für Y-Stadt" wird vom Goethe-Institut durchgeführt und von SAP ermöglicht.
Ein Beitrag von:
Ekaterina Balaschowa und Svetlana Zhigalova
Mein Name ist Ekaterina und ich lerne Deutsch schon seit neun Jahren. Meine Hobbys sind Sport, Musik, Tanzen und Lesen. Was ich einmal werden will, weiß ich noch nicht, aber ich mag Geschichte und Deutsch.
Mein Name ist Svetlana. Ich lerne Deutsch auch schon seit neun Jahren, liebe Filme, Musik und Bücher. Da ich Computer und Elektronik mag, werde ich sicher einmal einen technischen Beruf ergreifen.
Schule:
Gymnasium Nr. 8, Perm