Moskau, St. Petersburg und Wolgograd sind Städte in Russland, die vielen Lesern vom Namen her bekannt sind. Aber wo befindet sich Perm?
Mit fast einer Million Einwohnern ist Perm die größte, am östlichsten gelegene Großstadt Europas. Sie liegt etwa 1.400 km östlich von Moskau, am westlichen Rand des Uralgebirges. Knapp 350 Kilometer östlich, kurz vor der Stadt Jekaterinburg, befindet sich die Grenze zwischen Europa und Asien. Dieses Jahr feiert Perm die Gründung vor 290 Jahren. Der Fluss Kama teilt die Stadt in zwei Teile. Im östlich des Flusses gelegenen Teil befindet sich das Zentrum der Stadt. Im Norden wurde in den fünfziger Jahren ein großer Staudamm mit Wasserkraftwerk gebaut, der einen Großteil des Strombedarfs Perms deckt. Perm hat einen internationalen Flughafen und liegt an der transsibirischen Eisenbahn. Das Klima ist kontinental mit langen, kalten Wintern und teilweise sehr heißen Sommern.
Westlich des Flusses Kama, im Süden der Stadt befindet sich der Stadtteil Zakamsk. Im Gegensatz zum hektischen Treiben im Zentrum Perms, ist es in diesem Teil der Stadt noch vergleichsweise ruhig und beschaulich. Die meisten Häuser sind hauptsächlich älteren Datums und mit vier Stockwerken nicht besonders hoch. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier 33 Millionen Granaten in einem großen Werk produziert. Einige Häuser wurden von deutschen Kriegsgefangenen gebaut und existieren heute noch.
Unweit des Flusses Kama, im Zentrum von Zakamsk, befindet sich das Gymnasium Nr.8. Etwa 700 Schülerinnen und Schüler lernen von der ersten bis zur elften Klasse. Als Abschluss der elften Klasse legen die Schüler das Abitur ab. Ab der zweiten Klasse werden entweder Deutsch oder Englisch als erste Fremdsprache unterrichtet, ab der fünften Klasse als zweite Fremdsprache. Seit 2009 ist die Schule im Pasch Programm des Goethe Instituts. Pasch bedeutet: Schulen - Partner der Zukunft und ist ein weltweites Netzwerk von Schulen. Zurzeit befinden sich etwa 1.800 Schulen in diesem Programm, davon
14 Schulen in Russland. 2007 wurde dieses Projekt vom damaligen deutschen Außenminister Steinmeier initiiert. Das jetzige Projekt, an dem Schüler vom
Gymnasium Nr. 8 teilnehmen, nennt sich
X-Stadt schreibt für Y-Stadt. Schüler der Schule schreiben für eine deutsche Zeitung und hoffen, dass ihre Artikel gedruckt und gelesen werden. Wir bedanken uns deshalb ganz herzlich bei Herrn Matlock und dem „Nordschleswiger“, der den Schülern des
Gymnasiums Nr. 8 die Möglichkeit der Publikation gegeben hat.
Obiger Beitrag entstand im Rahmen des Projekts „X-Stadt schreibt für Y-Stadt“. Schülerinnen und Schüler aus Städten in Russland, China, Rumänien, Finnland und Frankreich schreiben als Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten Reportagen über das Leben in ihrer Stadt für die Tageszeitungen deutscher Städte. Durch die Reportagen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Perspektive mit ihrer Stadt X und den Beziehungen zu ihrer Partnerstadt Y. Die Leserinnen und Leser der Tageszeitung in Y lernen ihre Partnerstadt auf diese Weise aus der Perspektive der Jugendlichen kennen. Das Projekt steht modellhaft für den Dialog zwischen zwei Partnerstädten und/oder Partnerschulen. Die Artikel der Jugendlichen erscheinen in der lokalen Tagespresse sowie in der Online-Schülerzeitung PASCH-Global. Das Projekt „X-Stadt schreibt für Y-Stadt" wird vom Goethe-Institut durchgeführt und von SAP ermöglicht.
Ein Beitrag von:
Anna Rowald
Lehrerin am Gymnasium Nr. 8 in Perm
Schule:
Gymnasium Nr. 8, Perm