Große sportliche Veranstaltungen, wie Weltmeisterschaften oder die Olympischen Spiele machen die Infrastruktur eines Staates reicher. Am Beispiel der Ukraine haben wir gesehen, wie viel Geld in die neuen Sportarenen, Trainingshäuser, in Verbesserung der Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen investiert wurde. Es wurden die alten Häuser und unsere Sehenswürdigkeiten renoviert und neue Hotels gebaut. Alle hofften, dass die Besucher und Fans die Ukraine für sich entdecken würden. Leider kam es nicht dazu.
Die Ukraine macht die Erfahrung, die auch Griechenland und Portugal gemacht haben. Das Hauptproblem lag darin, dass der Staat keine guten Voraussetzungen für Investitionen geschaffen hat. Darum wurden viele Objekte auf Staatkosten erbaut, wie zum Beispiel die Arena und der Flughafen in Lwiw, Kiew, teilweise Charkiw und Donezk.
Ich erinnere mich an die Europa Weltmeisterschaft 2012 in Lwiw. In unserem neuen Fußballstation fanden ein paar Spiele statt. Ich hatte das Glück, beim Spiel Portugal gegen Dänemark dabei zu sein. Ich war damals überhaupt zum ersten Mal in unserem Stadion. Es war toll und zugleich aufregend, es gab sehr viele Leute, Fans und Ausländer. Das Spiel verlief friedlich und ohne Konflikte. Das neue Stadion sah super aus und das Spiel auch. Während der Spiele herrschte in Lwiw eine angenehme Atmosphäre. Es gab sehr viele Touristen. Sie lernten unsere Stadt kennen und die Kultur auch. Jeden Tag kamen mehr und mehr Menschen zu uns. Die Inhaber der Restaurants investierten mehr und mehr Geld in Cafés, Hotels und so weiter. Sie verschuldeten sich, und diese Schulden müssen sie noch lange abbezahlen.
Vor der Euro 2012 begann man, die Straße neu zu machen, aber nicht so wie früher (den Asphalt ins Wasser gelegt), sondern wie es sich gehört. Auf meiner Straße, die noch von der Österreich-Ungarn Monarchie stammte, wurde bis sechs Meter tief gegraben und alles ausgewechselt. Endlich haben wir Fahrradwege!
Nach der Euro 2012 blieben uns das neue Stadion und der Flughafen. Das Station sollte weiter genutzt werden, für Fußballspiele oder Konzerte. Aber darin liegt das Problem. In Lwiw gibt es zwar eine Fußballmannschaft, die auf der neuen Arena spielen könnte, aber sie möchte lieber kostenlos woanders spielen. Das Stadion steht aus diesem Grunde schon zwei Jahre leer. Konzerte werden ein paar Mal während des Jahres durchgeführt. Zum Beispiel, die Band
Okean Elzy trat dort zwei Mal auf. Man hat den Eindruck, als könne sich die Arena nicht präsentieren oder verkaufen. Als ich auf dem Stadion war gab es keine Werbung über nächsten Spiele oder Konzerte. Als Beispiel könnte man die Donbas-Arena nehmen, wo fast jedes Wochenende etwas stattfinden. Hier kann man sehen, worin der Unterschied zwischen einem privaten und staatlichen Eigentümer liegt, der Staat ist weniger effektiv.
Was den Flughafen betrifft, so ist es dasselbe. Wir haben ein neues Terminal, aber mehr Flüge von und nach Lwiw gibt es nicht, obwohl es große Pläne gab. Der Flughafen steht fast leer. Jetzt steht fest, dass die Ukraine es nicht geschafft hat, genug Touristen für das Land zu begeistern. Portugal konnte nach ihrer Europameisterschaft mehr Touristen anlocken. Dabei gab es keine Proteste währende der Spiele, wie zum Beispiel in Griechenland.
Aber die Probleme zeigten sich in den Ereignissen auf dem Maidan 2013. Die Menschen verlangten gezieltes einsetzen ihres Geldes in wirklich wichtige Sachen. Die Ukraine muss attraktive Umstände für Investoren schaffen, dann hätte sie in der Zukunft keine so großen Probleme wie heutzutage. Durch die Verbesserung der Investitionsbedingungen würden auch neue Arbeitsplätze geschaffen und Steuern würden fließen.
Mit ihrem Text hat Olena erfolgreich beim Schreibwettbewerb „Sport=Kommerz?“ teilgenommen. Im Rahmen des Wettbewerbs haben Schülerinnen und Schüler für PASCH-Global journalistische Texte über die Kommerzialisierung des Sports und über sportliche Großveranstaltungen in ihrem Land geschrieben.
Ein Beitrag von:
Olena Lysenko aus der Ukraine
Schule:
Navchalno-vykhovnyj kompleks mizhnarodnykh vidnosyn, Lviv
In Mexiko beauftragen sie uns viele Steuern für alle, leider, uns fehlt vielen notwendigen Dinge. Vielen von uns sind unzufrieden. Ja, also sind die Dinge in ganze die Welt.