Paris, Brüssel, Ankara, Istanbul und zuletzt Berlin, auf dem Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 – Attentate zerreißen unsere Welt. Wie können wir lernen, mit unserer Angst zu leben. Natürlich gibt es keine Wunderlösung, aber dank bestimmter Verhaltensweisen kann man lernen mit dieser Angst zu leben.
In erster Linie soll man leben und nicht auf Dinge verzichten. Viele Leute wollen nicht mehr in ein Konzert gehen oder sie wollen nicht mehr im Zentrum einer großen Stadt spazieren gehen. Aber es ist keine Lösung. Die Folge davon ist, dass diese Leute noch mehr Angst haben. Leute treffen, Spaß haben, spazieren gehen, neue Orte besichtigen und in einem Konzert mit seinen Freunden Musik hören: es ist das Rezept des Glücks!
Ich habe zwei Mädchen, Juliette und Elisa, vom Lycée Cassini befragt. Unsere Schule liegt im Norden von Frankreich, in Clermont nahe Paris. Deshalb waren die zwei Mädchen nach den Attentaten in Paris (am 7. Januar 2014 auf die Redaktion von Charlie Hebdo und am 13. November 2015 bei einem Rockkonzert) besonders bewegt.
Sie haben mir gesagt, dass ihr Leben seit den Anschlägen ein bisschen anders ist. Ihre Eltern lassen sie trotzdem nach Paris fahren oder zu Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerten, gehen. Aber die Attentate sind fast immer in ihrem Kopf, wenn sie zum Beispiel Soldaten in den Bahnhöfen oder auf den Straßen sehen. Aber dank dieser Soldaten hat man den Eindruck, dass man in Sicherheit ist. Ines, eine andere Schülerin erzählt, dass sie einmal Feuerwehr in der Straße gehört hat. Zuerst hat sie gedacht, dass es ein Attentat sein könnte, aber glücklicherweise war es das nicht. Das zeigt, dass die Terrordrohung ein Reflexverhalten produziert: „Wir wissen, dass es passieren kann. An jedem Ort und zu jeder Zeit“, gesteht das 16-jährige Mädchen, das auch das Lycée Cassini besucht.
Informationen sind etwas sehr Wichtiges im Kampf gegen den Terrorismus. Sich zu informieren bedeutet nämlich, dass man eine kritische Haltung entwickelt. Sich zu informieren ermöglicht, die Ideologien der Terroristen besser zu verstehen und zu bekämpfen. Informationen helfen aber auch, zu verstehen, dass die Attentate politisch benutzt werden. Seit den Attentaten haben auch rechte Politiker in Frankreich mehr Unterstützung bekommen. In Frankreich heißt diese Partei „Front National“ oder „FN“. Die Partei wurde von 1972 bis 2011 von Jean-Marie Le Pen geführt. Er ist bekannt wegen seiner antisemitischen und rassistischen Aussagen. Seit 2011 führt seine Tochter Marine Le Pen die nationalistische Partei an.
Die Leute, die keine wirkliche kritische Haltung haben, verbinden fälschlicherweise den Islam mit dem Terrorismus. Eines der Ziele der Attentäter ist es, eine Bresche in die Weltbevölkerung zu schlagen. Wenn man die Muslimen mit den Terroristen verbindet, hat man ein Verhalten, das von den Terroristen gewollt wurde. Also sind die Information und das Wissen die besten Waffen gegen den Terrorismus und gegen die extreme Rechte, die die Weltbevölkerung zu trennen versuchen.
Ein Beitrag von:
Romain Pinteaux
Schule:
Lycée Cassini