Der Weihnachtsbaum im Kosovo?!
Wenn man jemanden fragen würde, wo er einen Weihnachtsbaum finden könne, würde er mit Sicherheit kein muslimisches Land erwähnen, besonders nicht so ein kleines, wie den Kosovo.
Der Kosovo ist ein kleiner Staat im Süd-Osten Europas, besser gesagt im Herzen der Balkanhalbinsel. Es wird hauptsächlich von muslimischen Albanern bevölkert, die aber jedes Jahr den Weihnachtsbaum fürs neue Jahr bei sich im Wohnzimmer stehen haben. Aber wieso ist denn das so? Ist denn der Weihnachtsbaum nicht eine typisch christliche Sitte? Tja, das fragen sich viele Ausländer die in den Kosovo reisen.
Der Grund oder besser gesagt die Gründe, wieso die Bevölkerung des Kosovos, das tut, sind die vielen Einflüsse die sie im Laufe der Geschichte hatten. Es begann alles im Mittelalter, als die Albaner immer noch christlich waren und die heranrückenden Osmanen mehr und mehr den Islam verbreiteten. Von diesem Ereignis wurden auch sie nicht verschont, so traten mehr und mehr den Islam bei, aber ohne ihre alten Sitten zu vergessen. So feierten viele von ihnen weiter Weihnachten, wie es ihnen bekannt war, mit einem Weihnachtsbaum.
Nach dem Osmanischen Reich wurde der Kosovo ein Teil von Jugoslawien. Im kommunistischen Jugoslawien war es verboten Weihnachten am 25. Dezember oder 7. Januar zu feiern und die Menschen mussten Weihnachten und das neue Jahr an ein und denselben Tag feiern. Das hat sich im Kosovo immer noch nicht verändert und die Menschen schmücken noch jedes Jahr ihren Baum neu.
Ein Beitrag des 16-jährigen Schülers Art Çunaku des Gymnasiums "Mileniumi i Tretë" in Pristina, Kosovo.