Er kommt aus Bosnien, lebt aber in Berlin. Er hat die BalkanBeats in Deutschland berühmt gemacht und ist ein Star der DJ-Szene. Er ist Robert Soko, Mister BalkanBeats!

Ganz Deutschland ist von DJ BalkanBeats begeistert!
Geschrieben von
in Freizeit
Freitag, 18. November 2016
Foto: Photo via Visualhunt.com
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Eine Schülerin und ein Schüler aus Kroatien, die sich an der PASCH-Global-Initiative beteiligen, haben ein Interview mit Mister BalkanBeats gemacht. Es interessiert sie, wie es ist, als DJ zu leben und welche Kenntnisse man dafür braucht.
Dschungel: Herr Soko, woher kommen Sie eigentlich?
Robert Soko: Ich komme aus Bosnien, aus einer Stadt, die Zenica heißt. Es ist eine touristische Destination zwischen Istanbul und Kopenhagen. (lacht)
Bist du damals als ein Flüchtling gekommen?
Ich bin aus purer Neugier nach Holland gefahren, weil ich dort eine Cousine hatte. Ich habe mich auch schon immer für das Ausland interessiert. Daher: JEIN! Ich war nicht ein typischer Flüchtling, der durch Krieg geflüchtet war. Ich habe hier Hilfe gesucht, eine Frau kennengelernt und geheiratet, aus Liebe natürlich. Das war der wichtigste Grund, warum ich in Berlin gelandet bin.
Haben Sie sich schon immer für das DJ-ing interessiert?
Nicht zu früh. Seit meiner Jugend habe ich Musik gemocht, ich war ein richtiger Fan. Als ich nach Berlin kam, war ich 23. Wir, die Ex- Jugoslaven, haben sich in einer Bar getroffen und dort haben alle ihre Musik vorgestellt. So kam ich dazu, ein DJ zu werden.
War das schwierig?
Es war ein langjähriger Prozess. Ich habe zuerst als Taxifahrer in Berlin nachts gearbeitet. Aus Ironie und ein bisschen Nostalgie fing ich an balkanische Musik zu produzieren. Das nannte man damals nicht BalkanBeats, sondern „Kultur – Recycling“.
Nachdem Robert Soko uns über seine frühen Anfänge erzählt hat, haben wir ihn gefragt wie es ist, in Deutschland zu leben und ob er gern in sein Heimatland fährt. Denn trotz allem, zu Hause ist es doch einfach am schönsten, oder?
Wie gefällt es Ihnen in Deutschland und fahren Sie gerne in Ihr Heimatland?
Deutschland, auf jeden Fall Berlin, gefällt mir sehr gut. Ich fahre natürlich zurück auf den Balkan. Ich war kürzlich in Kroatien für ein paar Wochen, in Bosnien bin ich auch immer wieder und ich fahre sehr gerne nach Serbien.
Welche Musik mögen Sie?
Oh mein Gott, das ist ein schwierige Frage! Als ich jung war, habe ich viel Punk Rock gehört und diese Rock Hysterie hat mir damals gut getan. Dann hat mir Etno Balkan Musik zugesprochen. Und wenn du mich jetzt fragst, was ich gerne selber höre, das wäre Tom Waits, Chopin und Radio Kultur.
Und gibt es einige Clubs in Berlin, die Sie gerne besuchen?
Ich muss sagen, dass ich schon 46 bin und ich gehe nicht so oft in Clubs. Das ist für mich antsrengend, aber ich spiele selbst jedes Wochenende woanders.

Die Leute aus verschiedenen Ländern mögen die Musik vom DJ BalkanBeats. Sein Publikum kommt aus der ganzen Welt und er betracht alle gleich. Und was denkt er über die heutige Balkan-Szene?
Kommt Ihr Publikum vom Balkan oder aus anderen Ländern?
Viele Latinos, Italiener und Spanier sind bei mir im Publikum. Deutsches Publikum macht 30 bis 40 Prozent aus und die Ex-Jugoslawen machen ca. 20 Prozent des Publikums aus. Das Publikum ist für mich aber gleich. Es ist sehr gemischt und international.
Was denken Sie über heutige Musikszene auf dem Balkan?
Ich finde es nicht so aufregend, muss ich sagen. Ich finde einige Bands interessant, zum Beispiel Dubioza Kolektiv aus Bosnien. Ich mag etwas von der alten Musik. Wenn ich getrunken habe, höre ich gern Oliver Dragojevic.
Was denken Sie, warum Leute balkanische Musik mögen?
Es gibt viele Leute, eigentlich mehr Leute, die es nicht mögen. Na ja, warum? Ich denke, dass viele Menschen es mögen, weil es sehr rytmisch und tanzbar ist. Früher war es ziemlich exotisch. Heutzutage sind Balkanbeats ein wichtiger Teil der Musiklandschaft, wie Salsa oder Punk. Es hat den schrecklichen Krieg in Ex-Jugoslawien interessanter gemacht.
Falls ihr ein DJ werden möchten, hat Mr. BalkanBeats die besten Ratschläge für euch!
Sie haben gesagt, dass Sie früher als Taxifahrer gearbeitet haben und dann mit dieser Musik spontan angefangen haben. Braucht es nicht gewisse DJ-Kentnisse?
DJ ist ein Wort, das in der Zwischenzeit relativisiert worden ist. DJ hat am Anfang Disk Jockey bedeutet. DJ war einfach ein Typ, der eine Platte nach der anderen aufgelegt hat; er war Selektor der Musik und hat eine Reihe von Songs ausgewählt, die für die Stimmung gesorgt haben. Durch Technomusik ist das Ding zur Kunst des Mischens geworden. Es geht, darum mit der Musikselektion gute Stimmung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Die Voraussetzung dafür ist keine Schule, nur die Kenntnis der Musik und die technischen Kenntnisse.
Ist es teuer ein Album zu machen?
Teuer? Nein. Man braucht ein kleines Studio und Kreation. Man braucht Kentnisse und muss in die Promotion investieren.
Kann man als DJ gut verdienen?
Oh, ja. Aber nicht für alle. Ich hatte Glück,weil ich mit Talent und richtigen Name bekannt wurde. Daher mache ich so gut wie jedes Wochende BalkanBeats Events, die ich in London, Paris, Helsinki, Barcelona, Budapest und sogar in Tokyo veranstalte. Es ist schön, dass man davon auch leben kann.
Was ist alles nötig, wenn man DJ werden will?
Natürlich administrative und logistische Kenntnisse. Musikkenntnisse und technische Kenntnisse braucht man auch, und dazu auch ein gutes Equipment. Gut wäre, sich einen Namen in der Szene aufzubauen, durch welchen man schnell zum Erfolg kommen kann. Man muss Musik kreieren, welche die Leute bewegt. Man braucht auch einen gewissen Mut, vor die Menschen zu gehen, die Stimmung zu kreieren und sie aufrechtzuerhalten. In diesem Moment bist du sozusagen ein Alpha Animal und musst die Leute dazu bewegen, dir zu folgen, sonst hat das Ganze keinen Sinn.
Gibt es noch einige DJs in Deutschland oder in der Nähe die BalkanBeats Musik spielen?
Ich bin der Einzige. (lacht) Nein, natürlich nicht. Heute gibt es viele DJs, die mit BalkanBeats Musik arbeiten. Aber die Qualität der Arbeit ist nicht immer so gut. Es passiert, dass ein DJ keine Ahnung hat, was er spielt und so die Szene vermasselt.
Lovrena Kos, Gymnasium Petar Preradovic Virovitica
Dario Baskarad, Schule für Tourismus, Gastgewerbe und Handel Pula
Dschungel: Herr Soko, woher kommen Sie eigentlich?
Robert Soko: Ich komme aus Bosnien, aus einer Stadt, die Zenica heißt. Es ist eine touristische Destination zwischen Istanbul und Kopenhagen. (lacht)
Bist du damals als ein Flüchtling gekommen?
Ich bin aus purer Neugier nach Holland gefahren, weil ich dort eine Cousine hatte. Ich habe mich auch schon immer für das Ausland interessiert. Daher: JEIN! Ich war nicht ein typischer Flüchtling, der durch Krieg geflüchtet war. Ich habe hier Hilfe gesucht, eine Frau kennengelernt und geheiratet, aus Liebe natürlich. Das war der wichtigste Grund, warum ich in Berlin gelandet bin.
Haben Sie sich schon immer für das DJ-ing interessiert?
Nicht zu früh. Seit meiner Jugend habe ich Musik gemocht, ich war ein richtiger Fan. Als ich nach Berlin kam, war ich 23. Wir, die Ex- Jugoslaven, haben sich in einer Bar getroffen und dort haben alle ihre Musik vorgestellt. So kam ich dazu, ein DJ zu werden.
War das schwierig?
Es war ein langjähriger Prozess. Ich habe zuerst als Taxifahrer in Berlin nachts gearbeitet. Aus Ironie und ein bisschen Nostalgie fing ich an balkanische Musik zu produzieren. Das nannte man damals nicht BalkanBeats, sondern „Kultur – Recycling“.
Nachdem Robert Soko uns über seine frühen Anfänge erzählt hat, haben wir ihn gefragt wie es ist, in Deutschland zu leben und ob er gern in sein Heimatland fährt. Denn trotz allem, zu Hause ist es doch einfach am schönsten, oder?
Wie gefällt es Ihnen in Deutschland und fahren Sie gerne in Ihr Heimatland?
Deutschland, auf jeden Fall Berlin, gefällt mir sehr gut. Ich fahre natürlich zurück auf den Balkan. Ich war kürzlich in Kroatien für ein paar Wochen, in Bosnien bin ich auch immer wieder und ich fahre sehr gerne nach Serbien.
Welche Musik mögen Sie?
Oh mein Gott, das ist ein schwierige Frage! Als ich jung war, habe ich viel Punk Rock gehört und diese Rock Hysterie hat mir damals gut getan. Dann hat mir Etno Balkan Musik zugesprochen. Und wenn du mich jetzt fragst, was ich gerne selber höre, das wäre Tom Waits, Chopin und Radio Kultur.
Und gibt es einige Clubs in Berlin, die Sie gerne besuchen?
Ich muss sagen, dass ich schon 46 bin und ich gehe nicht so oft in Clubs. Das ist für mich antsrengend, aber ich spiele selbst jedes Wochenende woanders.

Herr Soko hat uns persönlich in seinem Studio empfangen.
Die Leute aus verschiedenen Ländern mögen die Musik vom DJ BalkanBeats. Sein Publikum kommt aus der ganzen Welt und er betracht alle gleich. Und was denkt er über die heutige Balkan-Szene?
Kommt Ihr Publikum vom Balkan oder aus anderen Ländern?
Viele Latinos, Italiener und Spanier sind bei mir im Publikum. Deutsches Publikum macht 30 bis 40 Prozent aus und die Ex-Jugoslawen machen ca. 20 Prozent des Publikums aus. Das Publikum ist für mich aber gleich. Es ist sehr gemischt und international.
Was denken Sie über heutige Musikszene auf dem Balkan?
Ich finde es nicht so aufregend, muss ich sagen. Ich finde einige Bands interessant, zum Beispiel Dubioza Kolektiv aus Bosnien. Ich mag etwas von der alten Musik. Wenn ich getrunken habe, höre ich gern Oliver Dragojevic.
Was denken Sie, warum Leute balkanische Musik mögen?
Es gibt viele Leute, eigentlich mehr Leute, die es nicht mögen. Na ja, warum? Ich denke, dass viele Menschen es mögen, weil es sehr rytmisch und tanzbar ist. Früher war es ziemlich exotisch. Heutzutage sind Balkanbeats ein wichtiger Teil der Musiklandschaft, wie Salsa oder Punk. Es hat den schrecklichen Krieg in Ex-Jugoslawien interessanter gemacht.
Falls ihr ein DJ werden möchten, hat Mr. BalkanBeats die besten Ratschläge für euch!
Sie haben gesagt, dass Sie früher als Taxifahrer gearbeitet haben und dann mit dieser Musik spontan angefangen haben. Braucht es nicht gewisse DJ-Kentnisse?
DJ ist ein Wort, das in der Zwischenzeit relativisiert worden ist. DJ hat am Anfang Disk Jockey bedeutet. DJ war einfach ein Typ, der eine Platte nach der anderen aufgelegt hat; er war Selektor der Musik und hat eine Reihe von Songs ausgewählt, die für die Stimmung gesorgt haben. Durch Technomusik ist das Ding zur Kunst des Mischens geworden. Es geht, darum mit der Musikselektion gute Stimmung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Die Voraussetzung dafür ist keine Schule, nur die Kenntnis der Musik und die technischen Kenntnisse.
Ist es teuer ein Album zu machen?
Teuer? Nein. Man braucht ein kleines Studio und Kreation. Man braucht Kentnisse und muss in die Promotion investieren.
Kann man als DJ gut verdienen?
Oh, ja. Aber nicht für alle. Ich hatte Glück,weil ich mit Talent und richtigen Name bekannt wurde. Daher mache ich so gut wie jedes Wochende BalkanBeats Events, die ich in London, Paris, Helsinki, Barcelona, Budapest und sogar in Tokyo veranstalte. Es ist schön, dass man davon auch leben kann.
Was ist alles nötig, wenn man DJ werden will?
Natürlich administrative und logistische Kenntnisse. Musikkenntnisse und technische Kenntnisse braucht man auch, und dazu auch ein gutes Equipment. Gut wäre, sich einen Namen in der Szene aufzubauen, durch welchen man schnell zum Erfolg kommen kann. Man muss Musik kreieren, welche die Leute bewegt. Man braucht auch einen gewissen Mut, vor die Menschen zu gehen, die Stimmung zu kreieren und sie aufrechtzuerhalten. In diesem Moment bist du sozusagen ein Alpha Animal und musst die Leute dazu bewegen, dir zu folgen, sonst hat das Ganze keinen Sinn.
Gibt es noch einige DJs in Deutschland oder in der Nähe die BalkanBeats Musik spielen?
Ich bin der Einzige. (lacht) Nein, natürlich nicht. Heute gibt es viele DJs, die mit BalkanBeats Musik arbeiten. Aber die Qualität der Arbeit ist nicht immer so gut. Es passiert, dass ein DJ keine Ahnung hat, was er spielt und so die Szene vermasselt.
Lovrena Kos, Gymnasium Petar Preradovic Virovitica
Dario Baskarad, Schule für Tourismus, Gastgewerbe und Handel Pula
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