In dem kleinen, alten Zimmer sitzen Kinder und malen. Obwohl es draußen kalt ist und regnet, ist die Atmosphäre lustig und warm. Die Gesichter strahlen. Als wir ankommen, freuen sich die Kinder, weil sie neue Gäste bekommen und mit ganzem Herzen erwarten sie uns. Sie machen gerade Weihnachtskarten.
Wir sind in einem Übergangswohnheim für Flüchtlinge im Süden von Berlin. Dieses Haus ist sehr alt und dunkel und ein bisschen schmutzig, aber die Leute sind nett und freundlich. Der Verein, der alles organisiert, heißt „ankommen!“ und beschäftigt sich mit dem Sport und Spiel für Kinder. „Ich denke, dass das Wort ankommen sehr gut unsere Organisation beschreibt. Das Wort ankommen bedeutet: du kommst hier an, aber nicht nur das, sogar du kommst gut an, etwas ist beliebt, du bist respektiert von der Gruppe“, sagt Philipp Basler, ein Trainer und sozialer Arbeiter bei der Organisation für Flüchtlinge „ankommen!“.
Die Kombination von Sport und sozialer Arbeit ist, was Organisation „ankommen!“ gut macht. Es hat immer eine offene Tür für Flüchtlinge, besonders für Jugendliche zwischen acht und 14 Jahre. Außerdem, organisiert es viele Sportangebote für junge Kinder. Weil es heute aber sehr kalt ist und regnet, können die Kinder leider keinen Sport draußen machen.
Ravan ist eines der Mädchen im Flüchtlingswohnheim. Sie ist 8 Jahre alt und kommt aus Syrien. Sie sitzt auf einem kleinen Stuhl und malt etwas für Weihnachten. „Ich bin hier mit meinen Eltern vor sechs Jahren angekommen. Meine beste Freundin heißt Fatima und wir spielen Fußball und Basketball zusammen und mögen manchmal auch am Handy spielen.“ Ravan sagt, dass sie am meisten hier die Schule und die anderen Kinder mag und sehr glücklich ist. Ihre kleine Schwester Rama ist auch oft da.
Die Kinder treffen sich an diesem Tag im Kinderclub. Alle sind sehr herzlich, sie wollen mit uns sprechen und spielen und die Luft ist ganz voll mit dem Glück und dem Lachen der Kinder.
„Mathe? Nur ein bisschen schwer, aber Deutsch ist sehr leicht!“, sagt Amal, ein achtjähriges Mädchen aus Syrien. „ Das ist hier nur ein Raum fürs Basteln. Wir haben auch einen anderen Raum für Hausaufgaben. Und dahinter ist ein Mädchenclub. Es ist sehr schön hier. Wir haben viele Spielzeuge.“ Sie lächelt.
Philipp Basler mag gerne mit den Kindern arbeiten. Er hat Pädagogik studiert und hat diese Stelle sehr interessant gefunden. Seitdem arbeitet er hier. Jeden Dienstag kommt er zum Übergangswohnheim und macht Sport mit den Kindern. „Wenn Kinder zusammen ein Spiel spielen, gelten für alle die gleichen Regeln und dann funktioniert das Spiel.“ Er erklärt auch, dass Sport motorische Fähigkeiten verbessern kann, und Fairplay und Verantwortungsgefühl stärkt. Sport motiviert Kinder, sie sagen „Ja, ich kann das!“. Obwohl die Kinder viele Schwierigkeiten in ihrem Leben haben, vergessen sie das, während sie ein Spiel spielen. „Nur wenn sie sich wohl für ein Gespräch fühlen, sprechen wir mit Ihnen über ihre schwierige Geschichte und die Flucht“ erklärt Philipp.
Es sei sehr schwer für die Eltern der Kinder, weil sie neue Jobs und Wohnungen finden müssen, erzählt Philipp. „Diese Situation ist ganz schwer, aber ich glaube dass jeder seinen Platz in Deutschland finden kann.“ Am meisten kommen die Leute aus Syrien und Afghanistan, aber auch aus vielen verschiedenen anderen Ländern – sogar einige aus Serbien wohnen im Übergangsheim.
„ankommen!“ organisiert auch viele Exkursionen für die Kinder. Sie machen meistens Ausflüge in den Schulferien. Philipp sagt, dass sie vor kurzer Zeit das Olympia-Stadion besucht haben und es für die Kinder sehr interessant war wegen Lionel Messi, der mal dort gespielt hat.
Während wir zurückgehen, folgen uns Rama, Ravan und die anderen fröhlichen Kinder lächelnd und umarmen uns. Wir haben sogar Zeichnungen von Amal und Mohamad geschenkt bekommen. Obwohl es an diesem grauen Novembertag so regnet, spielen die Kinder Verstecken im Hof. Irgendwie gibt es doch „Sonne“ und Energie hier. Wir können das fühlen.
von Milica Zlatanovic (aus Valjevo Gymnasium) und Natalija Stoiljkovic (aus Gymnasium "Bora Stankovic")