Dieses Jahr haben mein Freund und ich viel über die internationalen Workcamps im Ausland gehört und gelesen, darum haben wir uns entschieden, nach Deutschland zu fahren, um an einem Camp teilzunehmen.
Das Camp war in einem kleinen Dorf mit dem Namen Oberheister, im Westen von Deutschland. Zuerst haben wir gar nichts Großes erwartet und nicht so viel über das Camp nachgedacht. Alles ist besser wenn man keine überhöhten Erwartungen hat und es einfach geschehen lässt. Am Anfang war alles sehr seltsam und neu für mich. Zum ersten Mal habe ich plötzlich 16 neue Leute aus dem ganzen Welt (Mexiko, Spanien, Russland, Türkei, Serbien, Japan, Italien, Polen, Afghanistan...) getroffen und darum ständig Englisch gesprochen. Es war also nicht so leicht und ich brauchte Zeit, um mich daran zu gewöhnen.

Das Camp hat drei Wochen gedauert und wir haben in einer kleiner Pfadfinderhütte zusammen gelebt. Wir haben alle zusammen gekocht, gemeinsam abgespült und jeder hatte seine eigenen Aufgaben zu tun. Morgens gingen wir zur Arbeit. Meistens arbeiteten wir in der Natur, also auf den Feldern, Wiesen und in der Weide, im Forst und so weiter. Jeden Tag hatten wir etwas Anderes zu tun und deshalb war es immer eine neue Herausforderung, die immer neue lustige Geschichte mit sich gebracht hat. Der Beste an diesen Aufgaben war, dass wir immer alles zusammen gemacht haben. Teamarbeit hat uns näher gebracht und dadurch war alles noch interessanter.

Nach der Arbeit sind wir meistens irgendwo hingegangen oder haben einfache Ausflüge an das Rheinufer gemacht. Dort haben wir viel Spaß gehabt und uns stundenlang miteinander unterhalten und das schöne Wetter genossen. Abends haben wir spannende Spiele gespielt und einfach viel Zeit zusammen verbracht. Manchmal haben wir ein Lagerfeuer gemacht und es war wunderbar. Mit der Zeit haben wir uns so aneinander gewöhnt, dass wir wie eine neue Familie wurden. Wir haben uns über verschiedene Sprachen und Kulturen unterhalten und nach Ähnlichkeiten und Unterschieden gesucht. Jeder hat viele neue Wörter aus anderen Sprachen gelernt. Am Wochenende haben wir natürlich die größeren Städte in der Nähe besucht, wie zum Beispiel Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf usw. Es sind unglaublich viele Erinnerungen entstanden.

Als ich am Ende auf die Zeit zurückgeblickt habe, habe ich verstanden, wie krass alles war und was ich gelernt habe. Das Wichtigste war, dass wir neue Freunde kennengelernt haben, mit denen wir viele unvergessliche Tage und Geschichten teilen. Am letzten Tag haben alle geweint, aber wir haben auch verabredet, uns in Deutschland wieder zu treffen. In Oberheister haben wir viel geteilt und erlebt und deshalb ist dieses Dorf ein besonderer Ort für uns alle. Wir freuen uns schon darauf! Und jetzt ist es an der Zeit, neue Workcamps zu finden! Oder wie wir sagen: „wer einmal angefangen hat, an Workcamps teilzunehmen, hört nie auf!
Natalija Stoiljkovic,
Gymnasium Bora Stankovic, Nis