Aida Fazlić ist in Bosnien und Herzegowina geboren, in Deutschland aufgewachsen und hat in Sarajevo studiert. Zurzeit ist sie Journalistin und Editorin beim Landesfernsehen BHRTV, in dessen Gebäude sie für uns einen unvergesslichen Rundgang organisiert hat. Hier das Interview:
Am Anfang interessiert uns, wie Sie dazu gekommen sind, Journalistin zu werden.
Vor langer Zeit war das ein Vorschlag meiner Lehrerin in der Mittelstufe und ich habe das überhaupt nicht in Betracht gezogen, bis es dazu kam, dass ich mich für eine Uni entscheiden musste. Ich wollte etwas studieren, wobei ich mein Wissen über verschiedene Sprachen benutzen kann, etwas wo man viel reist und viele Leute trifft und das war eben Journalismus.
Jeder Job hat positive und negative Seiten. Was sind positive und was negative Seiten des Journalismus?
Positiv ist, dass man reist, neue Leute trifft. Es ist nie langweilig. Negativ ist, dass es manchmal gefährlich ist, wenn man zum Beispiel auf Proteste geht. Manchmal ist es nett und manchmal nicht so nett. Mann trifft auf allerlei Leute und Situationen in diesem Job und darauf muss man vorbereitet sein. Wenn man diesen Job macht, muss man ihn wirklich lieben.
Sie haben ihre eigene Sendung. Uns interessiert, ob es oft passiert, dass sie Fehler machen und eine Szene darum mehrmals filmen müssen.

Ab und zu. Manchmal mache ich auch Fehler, während ich etwas von dem Prompter lese, aber zum Glück ist die Show nicht live. Wir drehen vorher. Wir gehen einfach in den Schnittraum und alles was wir nicht dabei haben wollen, wird ausgeschnitten.
Haben sie jemals darüber nachgedacht, sich mit etwas Anderem zu beschäftigen?
Ja, aber ich bin zu keiner Entscheidung gekommen, womit ich mich stattdessen beschäftigen würde, falls es dazu kommen würde, dass ich keine Journalistin mehr wäre. Wahrscheinlich würde es wieder etwas mit Sprachen und vielen Reisen um die Welt zu tun haben.
Zuletzt wollten wir fragen, wie Ihnen die Arbeit mit Jugendlichen in den letzten paar Tagen gefallen hat.
Ich fand es wirklich toll. Am ersten Tag hatte ich meine Bedenken. Ich hatte den Eindruck, dass es nicht alle interessant fanden und dass es nicht klar war, worüber ich gesprochen habe. Als wir später den Rundgang im Fernsehgebäude gemacht haben, habe ich schon gesehen, dass alle fotografiert haben und dass es euch interessiert hat. Das hat mein Herz ein bisschen höher schlagen lassen. Vor allem am zweiten Tag, als ihr alle in die Stadt gelaufen seid, um Fotos und Interviews zu machen. Und als ihr zurückgekommen seid, und alle damit angefangen habt eure Erfahrungen zu teilen, da wart ihr so enthusiastisch. Es sah ziemlich spannend aus, während ihr in euren kleinen Gruppen und an den Texten gearbeitet habt. Das erinnerte mich an eine Situation vor 13-14 Jahren, als ich noch jünger war und als Journalistin angefangen habe. Es hat mich sehr gefreut, mit euch zu arbeiten.
Wir müssen auch sagen, dass Aida (nach vier gemeinsamen Tagen haben wir sie nur Aida genannt) einen sehr professionellen aber auch sehr warmen und freundlichen Eindruck auf uns gemacht hat und wir hatten Glück, dass wir von einer solchen Person die Geheimnisse des Journalismus entdecken konnten.
Vida Gajic