Und dort stand ich nun, um 4 Uhr morgens, mit meinem Koffer in der Hand, vor der Tür meines Zimmers in Ellinogermaniki Agogi, Athen, Griechenland. Dort hat meine Geschichte begonnen. Die 10 schönsten Tage dieses Sommers.

Als ich die Kinder kennenlernte, war es allmählich leichter, Deutsch zu sprechen. Auch mit dem Deutschunterricht habe ich meine Deutschkenntnisse verbessert und wurde mehr selbstbewusst, wenn ich Deutsch sprach. Ich habe viele kreative Ideen gesammelt, viele Kontakte verknüpft, Athen kennengelernt und mit so vielen wunderschönen Leuten 10 Tage zusammen gelebt. Ich habe auch viel im Theater gelernt. Ich lernte, meine Komfortzone zu verlassen und nicht scheu zu sein. Ich lernte, dass ich auch etwas machen soll, wenn ich davor Angst habe. Athen, Stadtzentrum, Ellinogermaniki Agogi, Schwimmbad, Akropolis-Museum, Einkaufszentrum... Die kreativen Freizeitangebote konnten wir nutzen, um einander besser kennenzulernen. Im Theater haben wir ein Theaterstück vorbereitet. Aber es war nicht nur Arbeit, es war voller Lachen, Scherzen, und am wichtigsten: Teamwork. Wir hatten auch Kunst-Workshops, wo wir Kopfbedeckungen und Kostüme - so genannte Skapuliere gebaut haben. "Poetry-slams" und Plakate waren auch ein Teil der Ausstellung. Mit den Deutschlehrerinnen haben wir über wichtige Themen diskutiert: unsere Hoffnungen, Ängste, Probleme, Lösungen, alles was mit der Zukunft zu tun hat. Wie können wir die Zukunft einen besseren Lebensort machen? Wie wird die Welt in fünfzig Jahren aussehen?
Und was ich besonders spannend fand, waren die Spaziergänge durch das Stadtzentrum, mit den weißen Kopfbedeckungen und den Skapulieren. Wir sahen wie Außerirdische aus, und der Kameramann folgte uns. Es war merkwürdig, so etwas in der Stadt zu sehen, aber für uns sah es ganz normal aus, weil wir zusammen waren.
Die PASCH-Initiative bringt die Kinder, die Sprachen, Kulturen, die kreative Köpfchen zusammen und macht uns stärker. Es war mir eine Ehre, dabei zu sein und mein Leben mit schönsten Erfahrungen zu erfüllen.

Und am Ende, als eine Träne mein rechtes Auge verließ, erschien ein weites Lächeln auf meinem Gesicht. Ein Lächeln, das sagt: "Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen werden!" Griechenland, Nordmazedonien, Bulgarien, Albanien, Deutschland, Rumänien, Kosovo, Serbien und Montenegro, achtundzwanzig von uns, alle an einem Ort. Unvergessliche Erinnerungen und Freunde fürs Leben. Alles passiert aus einem Grund. Und es gibt immer eine Möglichkeit, dass sich unsere Wege in der Zukunft kreuzen werden.
Deutsch lernen hat mir viele Türen geöffnet und ich möchte damit fortfahren. Zukunft, ich komme gleich!
Marija Ćetković (16), PASCH-Schülerin aus Montenegro