Karina ist mit ihrer Familie von Kassel nach Berlin umgezogen. Die Eindrücke ihrer neuen Umgebung schreibt sie in ihr Tagebuch.
Ein Beitrag von Catarina Gaspar aus Rio de Mouro, Schülerin der Escola Secundária Leal da Câmara. Sie hat damit bei dem Wettbewerb des Pädagogischen Austauschdienstes ein Stipendium für einen Jugendkurs in Deutschland gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
Mittwoch, den 24. Juli 2013
Liebes Tagebuch,
Mein Name ist Karina. Ich bin 16 Jahre alt. Ich habe am 23. September Geburtstag. Ich bin groβ und schlank. Ich habe braune Augen und mein Haar ist lang und braun.
Ich will ein neues Tagebuch schreiben, weil ich kürzlich umgezogen bin. Früher wohnte ich in Kassel und jetzt bin ich mit meiner Familie in Berlin.
Ich habe noch keine Freunde hier, deswegen fühle ich mich sehr allein. Ich vermisse meine Freunde aus Kassel, aber ich möchte neue Leute kennen lernen.
Insgesamt jetzt habe ich keine Freunde zu reden, deshalb brauche ich dieses Tagebuch, um mich auszusprechen.
Tschüss,
Karina
Freitag, den 2. August 2013

Liebes Tagebuch,
Gestern bin ich mit meinem Vater zu Fuβ spazieren gegangen und ich denke, dass Berlin so schön wie Kassel ist. Wir sind durch die Straβen und über den Fluss gegangen.
Ich habe einige Leute kennen gelernt, meine nette Nachbarin Elma und der irische Bäcker. Sie sind sehr freundlich, aber sie sind älter als ich. Ich möchte einige jungen Leute kennen lernen...
Morgen werde ich mit meinen Freunden aus Kassel im Park treffen. Ich bin sehr fröhlich.
Tschüss,
Karina
Dienstag, den 6. August 2013
Liebes Tagebuch,
Ich bin sehr traurig! Ich habe vier Freundinnen eingeladen, mit mir in den Park zu gehen und nur eine ist gekommen...

Ihr Name ist Lisa. Sie ist ein bisschen dick und klein, aber ich liebe sie, weil sie sehr klug, humorvoll und nett ist.
Jetzt ist sie meine beste und einzige Freundin. Die anderen Mädchen waren sehr arrogant, deswegen sind sie nicht mehr meine Freundinnen. Sie waren nie meine Freundinnen, denn die echten Freunde vergessen nie einandere.
Tschüss,
Karina
Donnerstag, den 15. August 2013
Liebes Tagebuch,
Heute bin ich sehr fröhlich, denn gestern haben meine Eltern mir einen Hund geschenkt. Ich habe ihm den Namen Joli gegeben, weil „jolie“ ist „schön“ aus Französisch und er ist sehr schön. Er ist mittelgroβ und weiβ, aber seine Ohren und Pfoten sind braun. Ich liebe ihn...
Lisa und ich sind jetzt Brieffreundinnen. Sie hatte die Idee. Am Montag hat sie mir einen Brief geschrieben. Dann habe ich ihr auf den Brief geantwortet. Wir reden über alles: Gefühle, Erlebnisse, unsere Familien und andere Sachen, weil wir Kontakt nie verlieren möchten.
Tschüss,
Karina
Dienstag, den 27. August 2013
Liebes Tagebuch,
Heute hat mein Vater Geburtstag. Wir haben das Abendessen im Restaurant gehabt. Ich habe ihm ein Buch geschenkt und er mag es.
Gestern bin ich mit dem Bus ins Einkaufszentrum gefahren und ich habe einen netten und schönen Junge kennen gelernt. Sein Name ist Julian. Er arbeitet in der Buchhandlung und er ist 17 Jahre alt.

Er hat mir seine Kollegin vorgestellt. Ihr Name ist Irina. Sie ist sehr elegant und sympatisch.
Ich werde Lisa über Julian und Irina erzählen. Ich bin sehr froh, weil ich neue Leute kennen gelernt habe.
Tschüss,
Karina
Montag, den 2. September 2013
Liebes Tagebuch,
Jetzt habe ich hier mehr Freunde. Julian hat mir alle seine Freunde vorgestellt, deshalb fühle ich mich nicht mehr allein. Sie waren sehr freundlich.

Lisa sagt, dass ich mich in Julian verliebt habe. Er ist sehr nett und hübsch, aber ich weiβ nicht... Ich denke, er liebt mich nicht.
Morgen habe ich Geburtstag. Ich werde 17 Jahre alt. Ich weiβ nicht, was passieren wird, weil ich nicht viele Freunde in Berlin habe, aber ich will nicht eine groβe Party.
Tschüss,
Karina
Dienstag, den 3. September 2013
Liebes Tagebuch,
Ich bin sehr froh! Heute habe ich Geburtstag und meine Freunde haben mir eine Party organisiert!
Ich und mein Vater bin ausgegangen, um Eis zu essen. Als ich nach Haus ankam, waren alle meine Freunde dort: Lisa, Julian, Irina, einige von Julians Freunde und meine ganze Familie. Wir haben viele Süβigkeiten gegessen und getanzt. Ich hatte viel Spaβ.
Am Ende der Party hat Julian mir einen Kuss gegeben. Lisa war richtig: ich liebe Julian und Julian liebt mich.

Ich weiβ nicht, wie Zukunft sein wird, aber ich brauche dieses Tagebuch nicht mehr... jetzt habe ich wahre Freunde und ich liebe sie.
Danke,
Karina